Der Aave-Token (AAVE) erlebte in der Woche bis zum 23. Dezember 2025 einen deutlichen Wertverlust von rund 18 %. Auslöser war ein Governance-Streit innerhalb des DeFi-Protokolls, der sich stärker auswirkte als bei anderen großen Kryptowährungen.
Im Zentrum der Kontroverse steht die Entscheidung von Aave Labs, die Frontend-Integration von ParaSwap durch CowSwap zu ersetzen. Kritiker bemängeln, dass dadurch potenzielle Einnahmen von bis zu 10 Millionen US-Dollar pro Jahr, die zuvor der DAO-Schatzkammer zugutekamen, nun an Aave Labs umgeleitet werden. Ein führender Aave-Delegierter bezeichnete diesen Schritt als „heimliche Privatisierung“.
Etwa 200.000 US-Dollar pro Woche entgehen der DAO durch die ParaSwap-Integration, so die Angaben eines Orbit-Delegierten.
Aave Labs verteidigt sich, indem die Einnahmen aus Frontend-Operationen als separat von den Kernprotokolleinnahmen betrachtet werden und stets freiwillig gewesen seien. Dennoch gibt es Bedenken hinsichtlich potenzieller Interessenkonflikte aufgrund der Doppelrolle des CEO und der Kontrolle über Protokoll-Assets.
Die entstandenen Spannungen führten zu erheblichem Verkaufsdruck auf den AAVE-Token. Zusätzlich verschärfte sich die Situation durch den Verkauf von 230.000 AAVE-Tokens durch den zweitgrößten Wallet-Inhaber, was einen weiteren Preisverfall von 12 % auslöste. Dieser „Wal“-Verkauf erfolgte mit einem erheblichen Verlust.
Der massive Abverkauf unterstreicht die Bedenken des Marktes hinsichtlich der Governance-Transparenz und der Verteilung von Protokolleinnahmen.
Aave Labs initiierte einen Vorschlag zur „DAO Alignment“ per Snapshot, um die Krise zu adressieren. Bemerkenswert ist, dass die gesamte Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen am Tag des Aave-Einbruchs um 1,4 % zulegte, was die isolierte Schwäche des AAVE-Tokens verdeutlicht.




