Die Blockchain-Welt ist vielfältiger als oft angenommen. Neben bekannten öffentlichen Netzwerken wie Bitcoin gibt es auch private und Konsortium-Blockchains. Verstehe die Unterschiede und jeweiligen Vorteile, um die richtige Technologie für deinen Anwendungsfall zu wählen.
Bevor wir die Typen betrachten, ein kurzer Blick auf die Grundlagen: Eine Blockchain ist wie ein digitales Kassenbuch, das dezentral auf vielen Computern verteilt ist. Jeder Block enthält Transaktionen und ist kryptografisch mit dem vorherigen verbunden, was Manipulationen extrem erschwert. Einmal hinzugefügte Daten sind praktisch unveränderlich (immutabil). Neue Einträge erfordern einen Konsens, also eine Übereinstimmung im Netzwerk nach festen Regeln. Dieses Grundverständnis der Technologie ist entscheidend, um die Unterschiede der Architekturen zu verstehen.
Öffentliche Blockchains sind offen und erlaubnisfrei (‚permissionless‘). Jeder kann dem Netzwerk beitreten, Transaktionen einsehen, senden und am Konsensprozess teilnehmen, oft durch Mining oder Staking. Es gibt keine zentrale Kontrollinstanz; die Regeln sind im Protokoll verankert. Diese hohe Dezentralisierung macht sie widerstandsfähig gegen Zensur. Nachteile sind oft Skalierbarkeitsprobleme und geringere Geschwindigkeiten, da viele Teilnehmer validieren müssen. Bekannte Beispiele sind Bitcoin und das öffentliche Ethereum-Netzwerk.
Private Blockchains sind das Gegenteil: erlaubnisbasiert (‚permissioned‘) und zentral kontrolliert. Eine einzelne Organisation bestimmt, wer Zugriff hat, Transaktionen durchführt oder am Konsens teilnimmt. Das ermöglicht hohe Geschwindigkeit und Skalierbarkeit sowie strikte Vertraulichkeit, da Daten nur autorisierten Teilnehmern zugänglich sind. Allerdings geht dies auf Kosten der Dezentralisierung. Das Vertrauen basiert auf der Reputation der Organisation, nicht auf einem offenen Netzwerk, was Risiken wie Kontrollmissbrauch birgt.
Eine private Blockchain ähnelt einem internen Firmennetzwerk (Intranet). Nur autorisierte Mitarbeiter haben Zugriff, aber mit den Sicherheitsmerkmalen einer Blockchain.
Konsortium-Blockchains sind ebenfalls erlaubnisbasiert, aber die Kontrolle teilen sich mehrere Organisationen (ein Konsortium). Sie legen gemeinsam Regeln fest und betreiben die validierenden Knoten. Dies schafft eine Balance zwischen der Vertraulichkeit privater und der verteilten Kontrolle öffentlicher Blockchains. Performance und Skalierbarkeit sind meist gut. Die Herausforderung liegt in der komplexen Governance und der Koordination zwischen den Mitgliedern. Der zugrundeliegende Konsensmechanismus wird vom Konsortium bestimmt.
Denk an eine Gruppe von Banken, die gemeinsam ein System für Interbank-Transfers betreiben. Keine einzelne Bank kontrolliert alles, die Verantwortung ist geteilt.