Inmitten marktwirbelnder Turbulenzen zeichnet sich ein gespaltenes Bild ab: Während Stablecoins einen unerwarteten Boom erleben, kämpfen Smart Contract Plattformen wie Solana mit signifikanten Aktivitätsrückgängen. Der Asset Manager VanEck liefert die alarmierenden Daten dazu.
Der renommierte Asset Manager VanEck beleuchtet in seinem jüngsten Monatsbericht eine frappierende Divergenz am Kryptomarkt. Während eine allgemeine Abkühlung des Marktsentiments spürbar ist und Smart Contract Plattformen wie Ethereum und Solana deutliche Aktivitätsverluste verzeichnen, erleben Stablecoins einen regelrechten Bullenmarkt. Diese Entwicklung, inmitten wachsender makroökonomischer Unsicherheiten, wirft ein Schlaglicht auf die sich verschiebenden Kapitalströme und Anlegerpräferenzen innerhalb des digitalen Asset-Ökosystems. VanEck liefert hierzu präzise On-Chain-Daten und Analysen.
Stablecoins, traditionell als sicherer Hafen in volatilen Krypto-Zeiten betrachtet, demonstrieren eindrucksvoll ihre Stärke. Allein im März verzeichneten sie einen Zufluss von fast 10 Milliarden US-Dollar an Gesamtkapitalisierung. Bemerkenswert ist dies vor allem, da die durchschnittlichen Stablecoin-Renditen auf 3-5% gefallen sind – deutlich unter den Spitzenwerten von bis zu 10% zu Jahresbeginn und nahe den Renditen von Treasury Bills. Ein Treiber dieser anhaltenden Adoption sind tokenisierte Staatsanleihen, deren Ausgabe im März um 26% stieg.
Die anhaltende makroökonomische Unsicherheit, befeuert durch potenzielle Tarifpolitiken und Handelskonflikte, könnte den strategischen Nutzen von Kryptowährungen wie Stablecoins sogar beschleunigen.
Im scharfen Kontrast zur Stablecoin-Rallye steht die Entwicklung bei führenden Smart Contract Plattformen. Ethereum und Solana mussten im März deutliche Rückgänge hinnehmen. Die Netzwerkeinnahmen sanken um 36%, während die Handelsvolumina auf dezentralen Börsen (DEXes) sogar um 40% einbrachen. Diese Zahlen signalisieren eine spürbare Zurückhaltung der Nutzer und Investoren, was die On-Chain-Aktivität betrifft und wirft Fragen bezüglich der kurzfristigen Profitabilität und Nutzerbindung dieser Blockchains auf.
Besonders Solana (SOL) hat unter der Marktkorrektur gelitten. Die täglichen Gebühreneinnahmen brachen um dramatische 66% ein, und die DEX-Volumina sanken um 53%. Damit fiel Solana wieder hinter Ethereum und dessen Layer-2-Skalierungslösungen zurück, nachdem es diese im Vormonat kurzzeitig überholt hatte. Ein wesentlicher Faktor für diesen Rückgang war der Einbruch des Memecoin-Handels, der nach diversen Skandalen im Februar das Vertrauen vieler privater Trader erschütterte und zu erheblichen Fiatverlusten führte.
Obwohl auch Ethereum und seine L2s nicht ungeschoren davonkamen und Handelsvolumina um etwa 18% gegenüber Februar verloren, zeigten sie sich vergleichsweise resilienter als Solana. Ein interessantes Detail ist der Rückgang der sogenannten ‚Blob Fees‚ – einer wichtigen Einnahmequelle aus L2-Transaktionen auf Ethereum. Diese fielen in der letzten Märzwoche auf die niedrigsten wöchentlichen Werte des Jahres, was auf eine geringere Nachfrage nach Blockspace auf den Layer-2-Netzwerken hindeutet, trotz des Dencun-Upgrades.
Die aktuelle Marktlage offenbart eine klare Zweiteilung: Einerseits der florierende Stablecoin-Sektor, der von der Suche nach Sicherheit und neuen Anwendungsfällen wie tokenisierten Assets profitiert. Andererseits die unter Druck stehenden Smart Contract Plattformen, die mit sinkender On-Chain-Aktivität und den Folgen einer abgekühlten Risikobereitschaft kämpfen. VanEcks Analyse unterstreicht die Rolle von Stablecoins als wichtiges Barometer für die Gesundheit des Web3-Ökosystems und als potenzieller Indikator für zukünftige Kapitalflüsse im Krypto-Space.