Der Kryptomarkt bleibt in Bewegung: Binance führt ein Community-Delisting durch und entfernt 14 Tokens von der Plattform. Gleichzeitig tätigt Ripple eine Milliarden-Übernahme, während eine Klage neue Spekulationen um Satoshi Nakamotos Identität entfacht.
Der 8. April 2025 markierte einen ereignisreichen Tag im Krypto-Sektor. Binance, die volumenstärkste Börse, kündigte das Delisting von 14 Tokens an. Dies geschah als Resultat des neu eingeführten „Vote to Delist“-Prozesses, welcher die Community stärker in Listing-Entscheidungen einbindet. Diese Maßnahme reflektiert einen Trend zur stärkeren Qualitätskontrolle und Community-Governance bei zentralisierten Börsen, was für Token-Holder erhebliche Konsequenzen haben kann. Es ist essenziell, die Hintergründe und Auswirkungen solcher Entscheidungen zu verstehen.
Betroffen sind unter anderem Badger DAO (BADGER), Balancer (BAL), Cream Finance (CREAM) und Kava Lend (HARD). Die vollständige Liste umfasst 14 Projekte, deren Handelspaare am 16. April 2025 um 03:00 UTC eingestellt werden. Zu den weiteren delisteten Tokens gehören Beta Finance (BETA), Cortex (CTXC), Aelf (ELF), Firo (FIRO), NULS (NULS), Prosper (PROS), Status (SNT), TROY (TROY), UniLend (UFT) und VIDT DAO (VIDT). Anleger sollten prüfen, ob ihre Assets betroffen sind.
Die Entscheidung basiert auf Faktoren wie Projektteam-Engagement, Entwicklungstätigkeit, Handelsvolumen, Netzwerkstabilität, Community-Beteiligung und Einhaltung regulatorischer Standards.
Der „Vote to Delist“-Prozess sah eine rege Beteiligung mit über 100.000 abgegebenen Stimmen von rund 24.000 Teilnehmern. Nach Bereinigung ungültiger Stimmen, etwa durch Fake-Accounts oder Sybil-Attacken, wurden über 93.000 Stimmen als gültig anerkannt. Besonders Tokens wie TROY und SNT erhielten viele Stimmen für eine Entfernung. Binance betonte jedoch, dass die finale Entscheidung nach einer internen Due-Diligence-Prüfung getroffen wurde, wobei das Community-Votum ein wichtiger, aber nicht alleiniger Faktor war.
Für Nutzer bedeutet dies: Ab dem 16. April 2025, 03:00 UTC, wird der Spot-Handel eingestellt und Einzahlungen sind nicht mehr möglich. Abhebungen der delisteten Tokens bleiben jedoch bis zum 9. Juni 2025, 03:00 UTC, möglich. Binance weist darauf hin, dass nach dieser Frist verbleibende Token-Bestände eventuell in Stablecoins umgewandelt werden könnten, garantiert dies jedoch nicht. Holder sollten also rechtzeitig handeln, um potenzielle Fiatverluste zu vermeiden.
Parallel dazu sorgte Ripple für Aufsehen mit einer der größten M&A-Transaktionen der Branche. Das Unternehmen gab die Übernahme des krypto-freundlichen Prime Brokers Hidden Road für 1,25 Milliarden Dollar bekannt. Hidden Road wickelt derzeit über 3 Billionen US-Dollar für mehr als 300 institutionelle Kunden ab. Ripple, selbst langjähriger Kunde, wird durch diesen Schritt zum weltweit größten nicht-bankenmäßigen Prime Broker und stärkt seine Position im institutionellen Sektor erheblich.
Laut Ripple-CEO Brad Garlinghouse wird Hidden Road zukünftig den XRP Ledger (XRPL) für Teile seines Abwicklungsvolumens nutzen. Zudem soll der Ripple Stablecoin RLUSD, der im Dezember 2024 eingeführt wurde, als Sicherheit für Prime-Brokerage-Dienstleistungen dienen. Dies soll die Abwicklungszeiten im Vergleich zu traditionellen Fiat-Wegen, die bis zu 24 Stunden dauern können, drastisch reduzieren und die Effizienz für institutionelle Kunden steigern.
Ein weiteres bemerkenswertes Ereignis ist eine rechtliche Auseinandersetzung um die Identität von Satoshi Nakamoto. Der Krypto-Anwalt James Murphy reichte eine Klage gemäß dem Freedom of Information Act (FOIA) gegen das US-Heimatschutzministerium (DHS) ein. Murphy vermutet, dass das DHS Informationen über den Bitcoin-Erfinder besitzen könnte, basierend auf Aussagen einer DHS-Sonderbeauftragten von 2019 über ein angebliches Treffen mit den Bitcoin-Gründern.
Murphy zielt darauf ab, durch die Offenlegung von Dokumenten wie Notizen oder E-Mails Klarheit über dieses potenzielle Treffen und die Identität von Satoshi zu erlangen. Er argumentiert, dass eine solche Begegnung dokumentiert sein müsste. Sollte das DHS die Herausgabe verweigern, ist Murphy entschlossen, den Fall juristisch weiterzuverfolgen. Diese Entwicklungen unterstreichen die anhaltende Dynamik und die vielschichtigen Herausforderungen im Krypto-Space.