Krypto-Steuer Schock abgewendet: Was jetzt gilt!

Aufatmen in der deutschen Krypto-Szene: Die gefürchtete Steuerreform der SPD ist vom Tisch. Der neue Koalitionsvertrag bestätigt die Einjahresfrist für steuerfreie Krypto-Gewinne – doch neue Regulierungen sind bereits angekündigt.

Der neue Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD vom 9. April 2025 bringt für Krypto-Investoren eine vorläufige Entwarnung. Die von der SPD forcierte Abschaffung der Einjahres-Haltefrist für Kryptowährungen nach § 23 EStG fand keinen Eingang in das finale Dokument. Damit bleibt der steuerliche Standortvorteil Deutschlands für Long-Term Holder zunächst erhalten. Die geplante pauschale Abgeltungssteuer von 30% auf alle Krypto-Gewinne ist somit vom Tisch – ein signifikanter Punkt, der massive Fiatverluste für Anleger hätte bedeuten können. Mehr Informationen zu den Grundlagen, Strategien und Risikomanagement beim Krypto-Investment gibt es hier.

Trotz intensiver Debatten und dem erheblichen Widerstand, auch aus der Union, wurde der SPD-Vorschlag im Koalitionsvertrag nicht berücksichtigt. Dies bestätigt: Gewinne aus dem Verkauf von Kryptowährungen bleiben steuerfrei, wenn die Assets mindestens ein Jahr gehalten wurden. Für Anleger bedeutet dies Planungssicherheit, da bestehende Strategien, die auf dieser Regelung basieren, weiterhin Gültigkeit besitzen. Die Sorge vor einer nachteiligen Steueränderung hat sich vorerst nicht bewahrheitet, was viele als positives Signal werten.

Die SPD plante, die Einjahresfrist abzuschaffen und stattdessen alle Krypto-Gewinne unabhängig von der Haltedauer mit einer Abgeltungssteuer von 30 Prozent zu belegen.

Allerdings signalisiert der Koalitionsvertrag keineswegs einen Stillstand bei der Krypto-Regulierung. Die Regierung plant explizit, die Regulierung von Kryptowerten, des Grauen Kapitalmarkts und der Schattenbanken zu überprüfen. Ziel sei es, bestehende Lücken zu schließen und die Transparenz sowie Sicherheit zu erhöhen. Dies könnte zukünftig zu strengeren Compliance-Anforderungen führen, auch wenn die konkrete Ausgestaltung noch offen ist. Die On-Chain Aktivitäten könnten stärker in den Fokus rücken. Hier gibt es eine detaillierte Erklärung von Technologie und Konzept.

Ein weiteres zentrales Thema ist die Förderung des digitalen Euro. Die Koalition strebt eine digitale Währung an, die als Ergänzung zum Bargeld dient, die Privatsphäre schützt und kostenfrei nutzbar ist, ohne die Finanzstabilität zu gefährden. Interessanterweise steht dies im Kontrast zur Skepsis vieler Bürger, wie eine BTC-ECHO Umfrage zeigte, bei der sich über 66% gegen den digitalen Euro aussprachen. Die Akzeptanz bleibt fraglich.

Die gescheiterte Steuerreform hätte gravierende Folgen gehabt. Eine Abschaffung der Haltefrist hätte Deutschland als attraktiven Krypto-Standort massiv geschwächt, insbesondere im Vergleich zu Ländern wie Portugal oder der Schweiz. Investoren hätten ihre Steuerstrategien grundlegend anpassen müssen, und es wäre potenziell zu Kapitalabflüssen gekommen. Die Beibehaltung des Status quo verhindert diese unmittelbaren negativen Auswirkungen auf den Markt und das Anlegervertrauen, zumindest kurzfristig.

Der Widerstand gegen die SPD-Pläne war beträchtlich. Kritiker, auch innerhalb der Union, sahen die Abschaffung der Frist als unnötig an und äußerten rechtliche Bedenken, insbesondere hinsichtlich einer möglichen rückwirkenden Anwendung. Eine solche rückwirkende Besteuerung wäre nicht nur politisch heikel, sondern auch juristisch höchst umstritten gewesen und hätte das Vertrauen in den Rechtsstaat und den Finanzstandort Deutschland nachhaltig beschädigen können.