Thailand verschärft Krypto-Regeln: P2P im Visier!

Achtung Krypto-Nutzer: Thailand zieht die Zügel an! Das Land hat neue, strenge Regeln für digitale Vermögenswerte erlassen, die insbesondere ausländische P2P-Plattformen ins Visier nehmen. Diese Maßnahmen sollen Online-Kriminalität und Geldwäsche eindämmen.

Thailand intensiviert den Kampf gegen Online-Kriminalität und Geldwäsche im Krypto-Sektor. Ein zentraler Punkt der neuen, strikteren Regulierungen ist das Vorgehen gegen unregulierte ausländische Peer-to-Peer (P2P) Krypto-Plattformen. Diese galten lange als Einfallstor für kriminelle Machenschaften. Die Zunahme von Online-Betrug, oft unter Nutzung von Kryptowährungen, veranlasste die Regierung zu handeln. Bereits am 11. April 2024 fand eine Krisensitzung mit relevanten Behörden statt, um die Aufsicht über P2P-Transaktionen, die Off-Chain stattfinden, zu verschärfen und Regulierungslücken zu schließen.

Am 8. April 2024 beschloss die thailändische Regierung weitreichende Gesetzesänderungen. Das primäre Ziel: Die Nutzung digitaler Assets für illegale Zwecke zu unterbinden. Ausländische P2P-Plattformen stehen dabei besonders im Fokus. Thailändische Behörden erhalten nun die Befugnis, Crypto Asset Service Provider (CASPs) ohne lokale Lizenz effektiv vom Markt auszuschließen. Diese Maßnahme soll verhindern, dass unregulierte Akteure weiterhin als Kanal für Geldwäsche und Betrug dienen können. Die neuen Regeln treten nach Veröffentlichung im Royal Thai Government Gazette offiziell in Kraft.

Personen, die ihre Krypto-Konten für kriminelle Zwecke nutzen oder dies anderen ermöglichen, riskieren bis zu drei Jahre Haft oder eine Geldstrafe von bis zu 300.000 Baht (ca. 8.700 USD).

Ein weiteres Kernstück der neuen Regulierung ist die Einführung einer nationalen Blacklist für Krypto-Wallets, die nachweislich mit Cyberkriminalität in Verbindung stehen. Dies ermöglicht es Behörden, Transaktionen von kompromittierten Wallets zu blockieren und deren On-Chain-Bewegungen zu verfolgen. Krypto-Dienstleister unterliegen zudem verschärften Sorgfaltspflichten: Sie müssen detaillierte Transaktionsinformationen sammeln und verdächtige Aktivitäten, wie etwa ungewöhnlich hohe Fiat-Abhebungen nach P2P-Transaktionen, unverzüglich melden.

Die neuen Vorschriften nehmen nicht nur Krypto-Unternehmen in die Pflicht. Auch Banken, Telekommunikationsanbieter und soziale Medien müssen aktiv zur Bekämpfung von Cyberkriminalität beitragen und die Standards der Regulierungsbehörden einhalten. Bei Nichteinhaltung droht die Haftung für entstandene Schäden. Unterstützend wirkt das bereits im November 2023 eingerichtete Anti-Online Scam Operation Center (AOC), das Informationen sammelt, analysiert und eng mit anderen Behörden zur Täterverfolgung kooperiert.

Thailands konsequentes Vorgehen zeigt bereits Wirkung und findet internationale Anerkennung. In Kooperation mit Binance und anderen Partnern konnte die thailändische Polizei erfolgreich gegen große Krypto-Betrugsnetzwerke vorgehen. Ein Beispiel ist die Zerschlagung einer „Pig Butchering“-Operation, bei der Krypto-Assets im Wert von rund 277 Millionen USD sichergestellt wurden, was erhebliche Fiatverluste für Opfer verhinderte. Auch die Festnahme von international agierenden Krypto-Erpressern unterstreicht die Entschlossenheit.

Trotz der strengen Maßnahmen signalisiert Thailand keine generelle Ablehnung von Kryptowährungen. Die Genehmigung für den Handel mit USDT (Tether) auf lizenzierten Börsen seit März 2024 belegt die Offenheit für regulierte Krypto-Adoption. Zudem arbeitet die thailändische SEC an einer Blockchain-basierten Plattform für tokenisierte Wertpapiere, um Effizienz und Transparenz zu steigern. Es geht klar um eine Balance zwischen notwendiger Regulierung und der Förderung von Finanzinnovation.

Die neuen Regelungen in Thailand stellen einen signifikanten Schritt zur Eindämmung von Krypto-Kriminalität dar. Die Blockade unregulierter ausländischer P2P-Anbieter, harte Sanktionen und erweiterte Verantwortlichkeiten sollen den Markt sicherer machen. Für Krypto-Nutzer bedeutet dies erhöhte Wachsamkeit und die Notwendigkeit, ausschließlich lizenzierte Plattformen zu nutzen. Thailand positioniert sich damit als Land, das die Risiken digitaler Assets ernst nimmt, ohne die Technologie per se abzulehnen.