Schweden: Bitcoin als Staatsreserve? Debatte entfacht!

Inmitten globaler Unsicherheit schlägt ein schwedischer Abgeordneter Alarm: Sollte Schweden Bitcoin als Staatsreserve halten? Ein Vorstoß, der traditionelle Finanzstrategien herausfordert und eine brisante Debatte auslöst.

In einer Ära geprägt von globalen wirtschaftlichen Verwerfungen und geopolitischer Unsicherheit, stößt der schwedische Abgeordnete Rickard Nordin eine brisante Debatte an. Er fordert in einem offiziellen Antrag an Finanzministerin Elisabeth Svantesson, Bitcoin (BTC) als Teil der schwedischen Währungsreserven zu prüfen. Diese Initiative stellt das traditionelle Verständnis nationaler Finanzsicherheit fundamental in Frage und reagiert auf eine sich rapide wandelnde Welt, in der Kryptowährungen eine immer größere Rolle spielen könnten. Nordins Vorstoß zwingt zur Auseinandersetzung mit neuen Wegen der Wertespeicherung.

Nordin begründet seine Forderung mit internationalen Entwicklungen, insbesondere in den USA, wo auf verschiedenen Ebenen diskutiert wird, Bitcoin als strategisches Äquivalent zu Gold zu betrachten – gerade angesichts eskalierender Unsicherheiten. Er hebt die monetären Eigenschaften von Bitcoin hervor, die denen von Gold ähneln. Bitcoin wird global bereits als Zahlungsmittel und Schutz vor Hyperinflation eingesetzt. Besonders wichtig sei die Rolle für Menschen unter autoritären Regimen, die damit Wert außerhalb staatlicher Kontrolle transferieren und speichern können, was die Zensurresistenz unterstreicht.

Bitcoin dient bereits als Schutz vor Hyperinflation und ermöglicht Individuen unter autoritären Regimen, Wert jenseits staatlicher Kontrolle zu speichern und zu transferieren.

Statt eines direkten Kaufs schlägt Nordin eine budget-neutrale Strategie vor: Die schwedischen Behörden sollen beschlagnahmte Bitcoins nicht verkaufen, sondern behalten. Dieses Vorgehen, bei dem Assets aus kriminellen Aktivitäten eingezogen werden, hat sich in den USA bewährt. Dort konnten Bundesbehörden signifikante Bitcoin-Bestände aufbauen, ohne Steuergelder zu verwenden. Dieser pragmatische Ansatz könnte auch für Schweden ein gangbarer Weg sein, um ohne direkte Investitionskosten eine strategische Position in Bitcoin aufzubauen und von zukünftigen Wertsteigerungen zu profitieren.

Aktuell verwaltet die schwedische Zentralbank, Sveriges Riksbank, ein konservatives Portfolio, das hauptsächlich aus Fremdwährungen und Gold besteht. Nordin drängt die Regierung, diese Strategie angesichts der Entwicklung neuer globaler Finanzinstrumente zu überdenken. Die Integration von Bitcoin könnte laut ihm eine sinnvolle Diversifikation darstellen und den traditionellen Ansatz ergänzen. Es geht darum, die Resilienz der nationalen Reserven durch die Aufnahme unkorrelierter Assets wie Bitcoin zu erhöhen und Schweden für die digitale Finanzzukunft zu positionieren.

Die Reaktionen auf Nordins Antrag sind gemischt; eine formale Antwort der Finanzministerin steht bis April 2025 aus. Bislang gibt es keine offizielle Stellungnahme der Regierung zur möglichen Erweiterung des Riksbank-Mandats. Es ist jedoch mit erheblichem Widerstand zu rechnen, insbesondere von der Europäischen Zentralbank (EZB). Präsidentin Christine Lagarde betonte bereits, dass Reserven „liquide, sicher und sicher“ sein müssen und nicht mit kriminellen Aktivitäten assoziiert werden dürfen – Kriterien, die Bitcoin ihrer Ansicht nach nicht erfüllt.

Nordins Initiative steht nicht isoliert da, sondern spiegelt eine globale Tendenz wider. El Salvador hat Bitcoin bereits als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt und hält es in Reserven. Auch die Tschechische Nationalbank erwägt Bitcoin zur Diversifikation ihrer Reserven. Schweden könnte durch Nordins Vorschlag einen Mittelweg beschreiten: Beschlagnahmte digitale Assets als strategische Absicherung nutzen, ohne direkt Fiatmittel einzusetzen. Dies könnte ein neues Kapitel in Schwedens Geldpolitik einleiten und einen Mittelweg beschreiten und die Anpassungsfähigkeit des Landes unter Beweis stellen.