Bitcoin: Kursziel 1,8 Mio. $ bis 2035 trotz Krise?

Trotz aktueller Marktunsicherheiten und Handelsspannungen prognostiziert ein Analyst Bitcoin auf Kurs zu 1,8 Millionen Dollar bis 2035. Erfahrt hier, welche Modelle dieser bullischen Prognose zugrunde liegen und wie sich globale Faktoren auswirken könnten.

Trotz jüngster Kurskorrekturen und nachlassender Investorennachfrage, bedingt durch globale Handelsspannungen, bleibt Bitcoin laut Joe Burnett, Marktforschungsdirektor bei Unchained, auf Kurs für 1,8 Millionen Dollar bis 2035. Burnett argumentiert während der Chainreaction-Live-Show von Cointelegraph, dass Bitcoin sich in einem langfristigen bullischen Zyklus befinde. Es bestehe das Potenzial, das geschätzte Marktvolumen von Gold (21 Billionen Dollar) innerhalb der nächsten Dekade nicht nur zu erreichen, sondern sogar zu übertreffen, was die anhaltende Relevanz des digitalen Assets unterstreicht.

Burnett stützt seine Langfristprognose auf zwei Modelle: Das Parallelmodell, welches einen Bitcoin-Wert von ca. 1,8 Millionen Dollar für 2035 nahelegt, und Michael Saylors Bitcoin 24-Modell, das sogar 2,1 Millionen Dollar prognostiziert. Er bezeichnet beide als „gute Basisfälle“. Die tatsächliche Trajektorie könne diese Prognosen jedoch, abhängig von makroökonomischen Faktoren, übertreffen. Diese datengetriebene Sichtweise ignoriert bewusst kurzfristige Volatilität zugunsten des langfristigen Potenzials, ein wichtiger Aspekt für strategische Investoren.

Die fortschrittlicheren technologischen Eigenschaften von Bitcoin werden es ermöglichen, das Marktvolumen von Gold, das auf 21 Billionen Dollar geschätzt wird, zu überschreiten.

Die globale Handelspolitik, insbesondere die nach der hypothetischen Amtseinführung von Donald Trump am 20. Januar 2025 angekündigten Zölle, belastet das Risikoverhalten an Aktien- und Kryptomärkten. Während Bitcoin als sicherer Hafen an Bedeutung gewinnen könnte, profitieren aktuell vor allem physisches und tokenisiertes Gold. Das Handelsvolumen von tokenisiertem Gold erreichte ein Zweijahreshoch und überschritt die Marke von 1 Milliarde Dollar – ein Zeichen für die Suche nach Stabilität abseits von Fiatverlusten.

Ein Indikator für die wachsende Reife von Bitcoin als Anlageklasse ist die abnehmende Volatilität in Bären- und Bullenmärkten. Burnett sieht selbst potenzielle zukünftige Rückgänge von 80% nicht nur als Risiko, sondern als robuste Akquisitionsphase. In solchen Phasen würden Coins tendenziell von schwachen Händen zu den stärksten Überzeugungshaltern (Long Term Holders) wandern, was das Fundament für den nächsten Aufschwung legt und die Resilienz des Netzwerks zeigt.

Die Höchststände bringen Bitcoin Aufmerksamkeit, und die tiefen Bärenmärkte verschieben Coins in die Hände der stärksten Halter.

Andere Experten teilen den Optimismus, wenn auch mit unterschiedlichen Zeitrahmen. Arthur Hayes (BitMEX/Maelstrom) prognostiziert $250.000 bis Ende 2025 bei Eintritt der Fed in quantitative Lockerung. Timothy Peterson sieht, basierend auf Metcalfe’s Law, $1,5 Mio. bis 2035. Dennoch mahnt Enmanuel Cardozo (Brickken) zur Vorsicht: Investoren rebalancieren Portfolios und warten auf Klarheit bei den globalen Zollverhandlungen, was aktuelle Bitcoin-ETF-Abflüsse und die Präferenz für sicherere Anlagen erklärt.

Der direkte Vergleich zeigt die aktuelle Marktstimmung: Seit Jahresbeginn 2025 stieg der Goldpreis um über 23%, während Bitcoin mehr als 10% verlor (deutliche Underperformance). Langfristig basieren die bullischen Bitcoin-Prognosen jedoch auf seiner endlichen Verfügbarkeit (Hard Cap), der zunehmenden Akzeptanz als Wertspeicher und technologischen Vorteilen gegenüber traditionellen Assets wie Gold. Diese fundamentalen Stärken nähren die Überzeugung, dass kurzfristige Schwankungen den langfristigen Aufwärtstrend nicht brechen.