Der Bitcoin-Kurs zeigt extreme Schwankungen. Nach einer Erholung über 80.000 $ warnen Analysten vor neuen Risiken. Steht eine Rallye auf 74.000 $ bevor oder droht eine tiefe Korrektur?
Der Bitcoin-Kurs zeigte sich zuletzt volatil, fiel stark ab und erholte sich wieder über die 80.000 $-Marke. Trotz dieser kurzfristigen Stärke warnen Analysten vor einer trügerischen Ruhepause. Die zentrale Frage bleibt: Steht BTC vor einer Rallye zurück zu alten Höchstständen oder droht eine tiefere Korrektur? Aktuelle On-Chain-Daten und Chartmuster liefern Hinweise, doch die Marktlage ist angespannt. Die kommenden Wochen könnten entscheidend für die mittelfristige Preisentwicklung des digitalen Goldes sein.
Ein prominenter Krypto-Analyst, Ali Martinez, sorgt mit seiner Einschätzung für Aufsehen. Er identifizierte auf dem stündlichen BTC-Chart ein potenzielles „Double-Top“-Muster. Diese Formation, die dem Buchstaben „M“ ähnelt, signalisiert oft eine bearishe Trendumkehr nach einem Aufwärtstrend. Sie deutet darauf hin, dass Anleger nach einer längeren bullischen Phase Gewinne realisieren und die Trader-Erschöpfung zunimmt. Ein Abschluss dieses Musters könnte den Weg für signifikante Fiatverluste bei unvorsichtigen Anlegern ebnen.
Das ‚Double-Top‘-Muster ist ein starkes Signal für Trader-Erschöpfung. Gelingt der Ausbruch über den Widerstand bei 84.000 $ nicht, droht eine Korrektur.
Interessanterweise ging diesem potenziellen „M“-Muster ein abgeschlossenes „Double-Bottom“ voraus, das den Kurs kurzzeitig fallen ließ. Nun scheint BTC um die 84.000 $-Marke an Kraft zu verlieren. Sollte dieser Widerstand halten, rückt die Unterstützung um 78.000 $ in den Fokus. Ein bestätigter Bruch unter diese Marke könnte eine tiefere Korrektur in Richtung 74.000 $ auslösen – ein potenzieller Verlust von fast 15 % gegenüber dem aktuellen Niveau.
Andere technische Analysen stützen teils bullischere Szenarien. Trader Tardigrade erkennt ein Bull-Flag-Muster auf dem Tageschart, das ein Kursziel von 74.000 $ nahelegt. Yann Allemann von Glassnode mahnt jedoch zur Vorsicht: Erst die Rückeroberung des alten Allzeithochs von 69.000 $ würde eine solche Rallye bestätigen. Dieses Niveau bleibt eine psychologisch wichtige Marke und ein entscheidender Bereich für Unterstützung und Widerstand, den Short- und Long-Term Holder genau beobachten.
Gleichzeitig existieren deutliche Warnsignale. Ali Martinez verweist auf die MVRV-Preisbänder (Market Value to Realized Value). Fällt der Bitcoin-Kurs unter das kritische Niveau von 92.180 $, definieren diese Bänder ein bearishes Ziel von 74.400 $. Diese Metrik misst das Verhältnis zwischen Marktkapitalisierung und realisierter Kapitalisierung und liefert oft wichtige Hinweise auf Über- oder Unterbewertungen sowie potenzielle Unterstützungszonen.
Noch pessimistischer ist die Elliott-Wave-Analyse von Tony Severino. Der CMT-zertifizierte Analyst sieht eine klassische 5-Wellen-Impulsstruktur gefolgt von einer umfassenden ABC-Korrekturphase. Laut seiner Interpretation könnte dieser korrektive Rückgang den Bitcoin-Kurs bis in den Bereich zwischen 38.000 $ und 42.000 $ drücken. Dies wäre ein signifikanter Einbruch, der die aktuelle Marktstruktur grundlegend verändern würde und massive Fiatverluste nach sich ziehen könnte.
Die aktuelle Marktstruktur zeigt nach dem lokalen Hoch bei 88.300 $ eine scharfe Umkehr. Der Kurs testet erneut die Ausbruchszone vom November 2024 um 76.000 $. Heikin Ashi-Kerzen signalisieren über zehn Wochen hinweg einen anhaltenden Abwärtstrend mit Verlust an Momentum. Trotzdem bleibt die BTC-Dominanz hoch (über 64 %), was zeigt, dass Bitcoin im Vergleich zu Altcoins weiterhin das bevorzugte Krypto-Asset für viele Investoren darstellt.
Bitcoin steht an einem Scheideweg. Während bullische Muster wie das Bull Flag Hoffnung auf 74.000 $ machen, warnen bearishe Indikatoren wie das Double-Top und die Elliott-Wave-Analyse vor tiefen Korrekturen bis 38.000 $. Die hohe Volatilität dürfte anhalten. Anleger sollten ihre Strategien an die unsichere Marktlage anpassen und Unterstützungsniveaus bei 74.000 $ und 64.000 $ genau beobachten. Die nächsten Wochen werden richtungsweisend sein.