Bitcoin erreichte kurzzeitig 86.000 USD, befeuert durch Trumps jüngste Zollerleichterungen. Doch die Volatilität bleibt hoch, und Analysten warnen vor verfrühtem Optimismus. Ist dies der Ausbruch oder nur ein kurzfristiges Strohfeuer?
Der Bitcoin-Kurs zeigte jüngst eine bemerkenswerte Aufwärtsbewegung und erreichte am 13. April ein Elf-Tages-Hoch. Auslöser war die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, bestimmte Produkte von den Handelszöllen gegen China auszunehmen. Die Kryptomärkte reagierten prompt auf diese Nachrichten aus der US-Handelspolitik, was den BTC/USD-Kurs erstmals seit Anfang April über die Marke von 86.000 USD trieb. Diese Entwicklung unterstreicht die Sensitivität von Krypto-Assets gegenüber makroökonomischen und politischen Ereignissen, selbst wenn diese aus traditionellen Märkten stammen.
Die Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView bestätigten den Anstieg auf 86.000 USD. Jedoch führte das typischerweise geringere Handelsvolumen an Wochenenden, an denen traditionelle Märkte geschlossen sind, zu erhöhter Volatilität. Folglich fiel der Bitcoin-Kurs wieder unter 84.000 USD. Trotz dieses Rücksetzers notierte der Kurs immer noch rund 7% höher als zu Wochenbeginn, nachdem zuvor neue Fünf-Monats-Tiefs markiert wurden. Die kurzfristige Preisaktion bleibt somit anfällig für Schwankungen.
Nennt mich verrückt, aber ich vertraue diesem Ausbruch bei $BTC nicht. Geringes Volumen, überkaufte Stochastik und am Wochenende. Wenn wir über 84.000 USD bleiben können, bis Montag, werde ich nach höheren Kursen Ausschau halten.
Diese Skepsis teilen mehrere Analysten. Daan Crypto Trades verwies auf die anhaltende Interaktion mit dem 200-Tage-EMA bei rund 85.000 USD und betonte, dass es sich bisher nur um eine Wochenendbewegung handle. Die kommende Woche birgt erneut Volatilitätspotenzial, insbesondere durch Nachrichten zu Zöllen und den ersten wichtigen Quartalsergebnissen von Tech-Unternehmen. Der Trader Peter Brandt beschrieb die Erholung von den Tiefs zudem eher als korrektiv denn als impulsiv, was die Vorsicht im Markt widerspiegelt.
Als entscheidende Hürde für eine nachhaltige Erholung des Bullenmarktes identifiziert der Analyst Rekt Capital einen hartnäckigen langfristigen Abwärtstrend auf dem Tageschart, der seit Ende 2024 besteht. Obwohl Bitcoin diesen Trend kürzlich auf Tagesbasis durchbrochen habe, sei die Bestätigung noch nicht abgeschlossen. Entscheidend sei ein erfolgreicher Rücktest (Retest) dieser Trendlinie als Unterstützung. Frühere Durchbrüche scheiterten oft an diesem Retest, wie historische Daten zeigen.
Ein potenziell positives Signal liefert der Relative Strength Index (RSI). Rekt Capital hebt hervor, dass der RSI auf dem Tageschart weiterhin eine bullische Divergenz zum Kursverlauf zeigt. Das bedeutet, der RSI bildet höhere Tiefs (Higher Lows), während der Bitcoin-Kurs tiefere Tiefs (Lower Lows) markiert. Solche Bullish Divergences gingen im aktuellen Zyklus bereits mehrfach signifikanten Aufwärtsbewegungen voraus, was Anlass zu vorsichtigem Optimismus geben könnte.
Bitcoin bildet möglicherweise ein ‚klassisches‘ Bodenniveau bei etwa 80.000 USD.
Diese Aussage von John Bollinger, dem Erfinder der Bollinger-Bänder, könnte als zusätzliche technische Unterstützung für die Bullen interpretiert werden. Zusammenfassend bleibt die Kursentwicklung eng an makroökonomische Faktoren wie die US-Handelspolitik gekoppelt. Technische Indikatoren wie der 200-Tage-EMA, die RSI-Divergenz und potenzielle Bodenformationen liefern wichtige Signale. Die Überwindung des langfristigen Abwärtstrends bleibt jedoch die zentrale Herausforderung für eine Fortsetzung des Bullenmarktes.
Das Erreichen von 86.000 USD war ein deutliches Signal, angetrieben durch externe politische Faktoren. Während technische Indikatoren und Marktstimmung auf eine mögliche Trendwende hindeuten könnten, warnen Analysten vor anhaltender Volatilität und Unsicherheit. Die kommenden Wirtschaftsdaten und politischen Entscheidungen werden entscheidend sein. Investoren sollten die technischen Level genau beobachten und ihre Risikomanagementstrategien anpassen. Eigene Recherche ist unerlässlich.