Bitcoin zeigt relative Stärke inmitten globaler Turbulenzen durch Handelskonflikte. Doch unter der Oberfläche brodelt es: Technische Widerstände, ETF-Abflüsse und makroökonomische Signale wie die M2-Geldmenge mahnen zur Vorsicht. Eine Analyse der Schlüsselfaktoren ist jetzt entscheidend.
Trotz anhaltender globaler Handelsspannungen zeigt sich Bitcoin (BTC) überraschend stabil und legte zuletzt 6.7% zu. Dennoch steht der Kurs vor einer kritischen Hürde: Einer langfristigen, abwärtsgerichteten Widerstandslinie, die den Aufwärtstrend seit Monaten deckelt. Die Überwindung dieser Marke ist essenziell, doch die jüngste Kursentwicklung deutet auf eine Ablehnung hin. Trader beobachten genau, ob die Support-Niveaus halten oder ein weiterer Rücksetzer bevorsteht. Die technische Analyse signalisiert eine angespannte Lage, die jederzeit kippen könnte.
Bitcoin hat zwar täglich über der Widerstandslinie geschlossen, benötigt aber eine Bestätigung des Ausbruchs. Frühere Überwindungen führten oft zu einem nicht erfolgreichen Rücktest.
Die Handelskonflikte, insbesondere zwischen den USA und China, bleiben ein dominierender Faktor für die Marktvolaatilität. Chinas Ankündigung von Zöllen verschlechterte die Risikostimmung und belastete die Börsen erheblich. Bitcoin litt initial mit, zeigt aber nun relative Stärke gegenüber Aktien. Analysten diskutieren weiterhin das Potenzial von BTC als ’sicherer Hafen‘ in turbulenten Zeiten, eine Abkopplung von traditionellen Märkten ist jedoch noch nicht bestätigt. Kurzfristige politische Entscheidungen, wie temporäre Zollpausen, sorgen für sprunghafte Volatilität.
Die neu zugelassenen US-Bitcoin-ETFs verzeichneten jüngst signifikante Nettoabflüsse von über 750 Millionen US-Dollar. Netzwerk-Analysten betonen jedoch, dass dies im Kontext der massiven Gesamtzuflüsse seit Jahresbeginn zu relativieren sei. Institutionelles Interesse bleibt bestehen, wie die Ankündigung von Strategy (ehemals MicroStrategy) zeigt, weitere BTC-Positionen aufzubauen und den ‚Dip‘ zu kaufen. Eine Umfrage der Bank of America offenbart jedoch, dass Gold bei Institutionen weiterhin der bevorzugte Volatilitäts-Hedge bleibt, während Bitcoin hier noch eine Nischenrolle spielt.
Ein potenziell bullisches Signal für Bitcoin ergibt sich aus der Schwäche des US-Dollars. Der US-Dollar-Index (DXY) erreichte kürzlich Dreijahrestiefs, belastet durch die Handelskonflikte. Historisch betrachtet korreliert eine DXY-Schwäche oft mit steigenden Bitcoin-Kursen, wenngleich dieser Effekt meist mit einer Verzögerung von mehreren Monaten eintritt. Analysten ziehen Parallelen zum Jahr 2017, als ein fallender DXY einem signifikanten Bitcoin-Bullenlauf vorausging. Dies könnte eine versteckte Chance für risikoreiche Assets darstellen.
Ein weiterer, langfristig relevanter Faktor ist die globale M2-Geldmenge, die neue Allzeithochs erreicht hat und keine Anzeichen einer Verlangsamung zeigt. Analysten wie Colin Talks Crypto verweisen auf eine historische Korrelation zwischen dem globalen M2-Wachstum und dem Bitcoin-Kurs. Signifikante Anstiege der Geldmenge führten oft, nach einer Latenzperiode von etwa 108 Tagen, zu ähnlichen Bewegungen bei Bitcoin. Dies könnte auf einen bevorstehenden Aufwärtsdruck für den BTC-Preis in den kommenden Wochen oder Monaten hindeuten. Laut Analysten Prognosen könnte Bitcoin bis 2025 auf 200.000 Dollar klettern.