Ein eskalierender Handelskrieg zwischen den USA und China erschüttert die globalen Märkte und zieht den Kryptosektor tief mit hinein. Innerhalb kürzester Zeit wurden 5,4 Milliarden Dollar vernichtet, was Anleger fassungslos zurücklässt. Die Volatilität explodiert und die Frage nach sicheren Häfen wird neu gestellt.
Die globalen Finanzmärkte stehen unter Schock. Auslöser ist der eskalierende Handelskonflikt zwischen den USA und China, angefacht durch Präsident Trumps Ankündigung umfassender Tarife am 7. April 2025 gegen 180 Länder, mit besonderem Fokus auf China und die EU. Chinas prompte Reaktion mit Gegentarifen, darunter eine Rekordabgabe von 34% auf US-Importe, verschärfte die Spannungen massiv. Diese Entwicklung löste eine Kettenreaktion aus, die nicht nur traditionelle Märkte, sondern auch den Kryptosektor mit voller Wucht traf und zu signifikanten Fiatverlusten führte.
Die Auswirkungen auf die globalen Börsen waren verheerend. In Hongkong brachen Aktienkurse um 14% ein – der stärkste Einbruch seit 1997. Taiwan und Japan verzeichneten Verluste von rund 10%. Auch europäische Indizes wie FTSE 100, DAX und CAC 40 gaben über 5% nach. In den USA näherte sich der S&P 500 einem Bärenmarkt, mit einem Verlust von 20% seit dem Allzeithoch und weiteren 5% im Vorhandel. Dies signalisiert eine tiefgreifende globale Marktinstabilität und Panik unter Investoren.
Der Kryptomarkt blieb vom Ausverkauf nicht verschont. Bitcoin (BTC) stürzte innerhalb von 24 Stunden um 10% unter die Marke von 75.000 Dollar. Ether (ETH) traf es mit einem Minus von 22% noch härter. Altcoins wie XRP und SOL fielen über 20%, DOGE über 15%. Die Bitcoin-Dominanz kletterte auf 63%, ein Hoch seit Anfang 2021. Der breitere CoinDesk 20 Index verlor fast 12%. Liquidationen bei Bitcoin-Futures beliefen sich auf 58,8 Mio. Dollar, wobei Long-Positionen (fast 75%) die Hauptlast trugen, was die Notlage vieler Halter unterstreicht.
Inmitten der Turbulenzen suchen Anleger verzweifelt nach Sicherheit. US-Staatsanleihen erweisen sich als bevorzugter Hafen. Der 10-Jahres-Treasury-Bond legte dieses Jahr 8% zu, der iShares 20+ Year Treasury Bond ETF (TLT) stieg um 6%. Dieser Trend reflektiert die Flucht in traditionelle sichere Anlagen und drückt die Renditen, was der US-Regierung entgegenkommt. Kryptowährungen konnten ihre oft zugeschriebene Rolle als ’sicherer Hafen‘ in dieser Krise bisher nicht erfüllen. Viele Anleger fragen sich, was genau hinter Kryptowährungen steckt.
Trump betonte auf Truth Social, dass Tarife „eine sehr schöne Sache“ für die USA seien und bereits „Zehnermilliarden von Dollars“ in die Staatskasse brächten.
Analysten warnen vor weiteren Verwerfungen. Eine mögliche Abwertung des chinesischen Yuan zur Kompensation der US-Tarife könnte theoretisch Kapitalflucht in Assets wie Bitcoin auslösen, doch der Optionsmarkt spiegelt derzeit keine Absicherung gegen dieses Risiko wider. Auffällig ist, dass die Volatilität des S&P 500 jene von Bitcoin übersteigt, was das tiefe Misstrauen in traditionelle US-Anlagen unterstreicht. Die makroökonomische Unsicherheit dominiert das Geschehen und macht präzise Prognosen extrem schwierig.
Der Kryptosektor kämpft zudem mit eigenen Problemen. Der Versuch von Conor McGregor, einen Token für Real World Gaming DAO zu lancieren, scheiterte spektakulär am schlechten Marktumfeld und einer „ablenkenden Meme-Narrative“; alle Gelder wurden zurückerstattet. Parallel dazu akzeptierte die Börse KuCoin eine Strafe von 297 Millionen Dollar und zieht sich für zwei Jahre aus den USA zurück, nachdem sie sich des Betriebs eines unlizenzierten Geldüberweisungsgeschäfts schuldig bekannte. Diese Ereignisse belasten das Vertrauen zusätzlich.
Die Milliardenverluste im Kryptomarkt, ausgelöst durch den Handelskrieg, verdeutlichen die Anfälligkeit des Sektors für globale Schocks. Die anfängliche Hoffnung auf Krypto als sicheren Hafen hat einen Dämpfer erhalten. Investoren müssen die extreme Volatilität und die starke Abhängigkeit von makroökonomischen Faktoren genau beobachten. Es ist ratsam, sich mit dem Thema Risikomanagement beim Krypto-Trading auseinanderzusetzen. Die kommenden Wochen werden entscheidend dafür sein, ob und wie sich digitale Assets in diesem turbulenten Umfeld positionieren können. Vorsicht ist geboten. Laut dem Crypto Daybook trotzt Bitcoin der Angst.