Trotz düsterer Marktstimmung und sinkender Profite setzen Bitcoin-Miner unerwartet stark auf die Zukunft. Was steckt hinter diesem optimistischen Trend und was bedeutet er für Krypto-Investoren?
Inmitten eines von Bärensentiment und globaler wirtschaftlicher Unsicherheit geprägten Bitcoin-Marktes agieren Miner überraschend bullisch. Trotz sinkender Gewinne und erhöhter Risiken intensivieren sie ihre Mining-Aktivitäten. Diese Analyse untersucht die Gründe für diesen Optimismus der Miner und die potenziellen Auswirkungen auf die Zukunft von Bitcoin. Die Datenlage deutet auf eine bemerkenswerte Zuversicht hin, die im Widerspruch zur allgemeinen Marktstimmung steht und Fragen nach den zugrundeliegenden Motiven aufwirft.
Ein zentraler Indikator ist der Puell Multiple, der die aktuellen Miner-Gewinne mit dem Vorjahresdurchschnitt vergleicht. Mit einem Wert von etwa 0,8 verdienen Miner derzeit 80% des Vorjahresniveaus – eine Verbesserung gegenüber dem Tiefpunkt von 0,53. Dies signalisiert zwar eine Erholung, unterstreicht aber auch den erheblichen finanziellen Druck, unter dem Miner standen. Die Erholung dieses On-Chain-Indikators deutet auf eine mögliche Verbesserung der Rentabilitätsaussichten hin, was den aktuellen Einsatz rechtfertigen könnte.
Trotz sinkender Profitabilität gibt es keine Anzeichen für eine Miner-Kapitulation. Im Gegenteil: Die Bitcoin-Hashrate, ein Maß für die gesamte dem Netzwerk zur Verfügung gestellte Rechenleistung, steigt kontinuierlich an. Dieses Wachstum impliziert, dass neue Miner hinzukommen oder bestehende ihre Mining-Ausrüstung aufrüsten, um weiterhin effektiv um die Blockbelohnungen konkurrieren zu können. Dieser Trend ist ein starkes Indiz für das Vertrauen in die Netzwerksicherheit und das zukünftige Ertragspotenzial.
Historisch betrachtet signalisiert das Kreuzen der 30-Tage- über die 60-Tage-Linie der Hashrate nach einer Phase der Miner-Kapitulation oft ein starkes Kaufsignal für Bitcoin.
Die Hash Ribbons, die gleitende Durchschnitte der Hashrate verfolgen, liefern hierzu interessante Einblicke. Wenn die 30-Tage-Linie die 60-Tage-Linie nach unten durchbricht und anschließend wieder darüber steigt, deutet dies historisch auf eine Akkumulationsphase hin, die oft einer signifikanten Preiserholung von Bitcoin vorausgeht. Das kürzlich generierte Kaufsignal der Hash Ribbons untermauert die bullische Haltung der Miner, die massiv Rechenleistung bereitstellen.
Die Miner Difficulty und der Hashpreis (Verdienst pro Terahash) bestätigen, dass Mining selten weniger profitabel war. Aktuell verdienen Miner deutlich weniger BTC und USD pro TH/s als nach dem letzten Halving. Dennoch investieren sie aggressiv weiter. Dies legt nahe, dass sie entweder steigende Produktionskosten antizipieren oder, wahrscheinlicher, extrem bullisch bezüglich zukünftiger Bitcoin-Preissteigerungen sind und potenzielle Fiatverluste durch das Halten von Bitcoin kompensieren wollen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Das aggressive Investment der Miner in neue Rechenleistung trotz widriger Marktbedingungen ist ein starkes Signal ihres langfristigen Optimismus. Steigende Hashrate, erholter Puell Multiple und die Kaufsignale der Hash Ribbons deuten darauf hin, dass Miner die aktuelle Phase nutzen, um möglichst viel diskontierten Bitcoin zu akkumulieren. Sie wetten auf eine deutliche zukünftige Wertsteigerung und positionieren sich entsprechend.