Krypto-Beben: Südkorea sperrt 14 Börsen-Apps!

Südkorea verschärft den Ton: Die Finanzbehörden haben die Apps von 14 ausländischen Krypto-Börsen, darunter KuCoin und MEXC, aus den App Stores verbannt. Dieser Schritt ist Teil einer großangelegten Regulierungsoffensive mit weitreichenden Folgen für Nutzer und die betroffenen Plattformen. Lest hier die Hintergründe und drohenden Konsequenzen.

Südkorea verschärft die Regulierung des Kryptomarktes und setzt unregistrierte Krypto-Börsen unter Druck. Die Behörden haben den Zugriff auf 17 ausländische Krypto-Börsen-Apps, darunter prominente Namen wie KuCoin und MEXC, in lokalen App Stores eingeschränkt. Diese Maßnahme ist Teil einer umfassenden Strategie zur Bekämpfung von Geldwäsche und zum Schutz südkoreanischer Nutzer. Die Grundlage bildet der Specified Financial Information Act, der eine Registrierungspflicht für alle im Land tätigen virtuellen Vermögensdienstleister (VASPs) vorschreibt, auch für ausländische Anbieter mit koreanischem Interface oder Marketing.

Die Liste der betroffenen Börsen ist lang und umfasst neben KuCoin und MEXC auch Plattformen wie Phemex, CoinW, Poloniex und BitMart. Insgesamt sind 14 Börsen von der App-Store-Sperre betroffen. Dies bedeutet, dass neue Downloads nicht mehr möglich sind und bestehende Nutzer keine Updates mehr für die Apps erhalten können. Die südkoreanischen Finanzbehörden, die Financial Services Commission (FSC) und die Financial Intelligence Unit (FIU), setzen damit ein klares Zeichen gegen unregulierte Aktivitäten.

Die Umsetzung der Sperren erfolgte in enger Kooperation mit Google und Apple. Die FIU arbeitet zudem mit der Korea Communications Standards Commission (KCSC) zusammen, um eine umfassende Blockade der zugehörigen Webseiten und Apps sicherzustellen. Ziel ist es, den Betrieb unregistrierter Börsen in Südkorea effektiv zu unterbinden und die Einhaltung der lokalen Finanzgesetze durchzusetzen. Dieser koordinierte Ansatz unterstreicht die Entschlossenheit der Behörden, den regulatorischen Rahmen konsequent anzuwenden.

Betreibern unregistrierter Krypto-Börsen drohen bei Verstößen gegen die Registrierungspflicht empfindliche Strafen: bis zu 50 Millionen Won oder eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren.

Trotz der strengen Regulierung boomt der Kryptomarkt in Südkorea. Über 9,6 Millionen Südkoreaner hielten Ende letzten Jahres Konten bei den fünf größten lizenzierten Börsen (Upbit, Bithumb, Coinone, Korbit, Gopax), ein Anstieg von über 52% gegenüber dem Vorjahr. Das auf diesen Plattformen gehaltene Gesamtvermögen an Kryptowährungen übersteigt 100 Billionen Won (ca. 68 Mrd. USD), was auf ein erhebliches Engagement der Bevölkerung im On-Chain-Bereich hindeutet.

Eine bemerkenswerte Entwicklung zeigt sich in der Demografie der Investoren. Das am schnellsten wachsende Nutzersegment sind ältere Anleger. Die Zahl der Nutzer über 50 Jahre stieg auf 1,75 Millionen, die der über 60-Jährigen sogar um über 52% auf 636.700. Interessanterweise ist auch die Vermögenskonzentration bei älteren Nutzern hoch: Über die Hälfte der 9.135 Nutzer mit mehr als 1 Milliarde Won in digitalen Assets war älter als 50 Jahre.

Die aktuellen Maßnahmen könnten, obwohl restriktiv, langfristig zu einem strukturierteren und sichereren Kryptomarkt in Südkorea führen. Durch die Durchsetzung von Compliance und das Herausfiltern unregistrierter Akteure entsteht ein Umfeld, das traditionelle Finanzinstitutionen (TradFi) anziehen könnte, die auf regulatorische Klarheit warten. Zudem signalisiert die Verschiebung der Krypto-Steuerpläne einen möglicherweise ausgewogeneren Ansatz, der Wachstum fördern und gleichzeitig Investorenschutz gewährleisten soll.