Warnung: Krypto durch Manipulation uninvestierbar?

Arthur Cheong, CEO von DeFiance Capital, schlägt Alarm wegen massiver Preismanipulation im Krypto-Markt. Er warnt, dass die Kollusion zwischen Projekten und Marktmachern sowie die Ignoranz zentralisierter Börsen (CEXs) den Markt uninvestierbar machen könnten.

Arthur Cheong, Gründer von DeFiance Capital, äußert ernsthafte Bedenken bezüglich weitverbreiteter Preismanipulationen im Krypto-Sektor. Er warnt eindringlich vor einer gefährlichen Kollusion zwischen Marktmachern und Krypto-Projekten. Diese Absprachen, so Cheong, führen zu künstlich verzerrten Token-Preisen. Ein weiteres Kernproblem sei die Ignoranz zentralisierter Börsen (CEXs) gegenüber diesen manipulativen Praktiken, was das Vertrauen der Investoren fundamental untergräbt und die Marktintegrität gefährdet.

„Man weiß nicht, ob der Preis das Ergebnis von organischer Nachfrage und Angebot ist oder einfach aufgrund der Kollusion zwischen Projekten und Marktmachern festgelegt wurde, um andere Ziele zu erreichen.“

Cheong kritisiert die Untätigkeit der CEXs scharf und bezeichnet den Altcoin-Markt als „Lemon’s Market“. Dieser ökonomische Begriff beschreibt Märkte, in denen Informationsasymmetrie dazu führt, dass Produkte niedriger Qualität (Lemons) die guten verdrängen. Für Investoren wird es dadurch extrem schwierig, den wahren Wert von Assets zu erkennen, da faire Preisbildung nicht mehr gewährleistet scheint. Diese Intransparenz fördert Misstrauen und kann ernsthafte Investoren abschrecken.

Besonders prekär sei die Situation bei vielen Token Generation Events (TGEs) aus dem Jahr 2024/2025. Cheong weist darauf hin, dass zahlreiche dieser neu gelisteten Tokens katastrophale Preisentwicklungen erlebten, oft mit Verlusten von 70% bis 90% innerhalb weniger Monate nach dem Listing. „Jeder, der gekauft hat, ist massiv im Minus“, so Cheong. Dies signalisiert, dass viele Projekte die Erwartungen nicht erfüllen und frühe Investoren erhebliche Fiatverluste erleiden, was die Risiken im aktuellen Marktumfeld verdeutlicht.

Jüngste Ereignisse untermauern Cheongs Warnungen. Der MANTRA-Token (OM) verlor dramatisch an Wert, was Milliarden an Marktkapitalisierung vernichtete. Obwohl der CEO externe Faktoren bei CEXs wie Binance und OKX verantwortlich machte, deuten On-Chain Daten auf ungewöhnliche Transaktionen und mögliche Insider-Verkäufe hin. Ähnliche Vorfälle beim Story Protocol-Token (IP), dessen Preis ebenfalls abrupt fiel, heizen Spekulationen über gezielte Marktmanipulation weiter an, wobei die Erklärungen der Beteiligten oft widersprüchlich blieben.

Die Manipulation beschränkt sich nicht auf CEXs, sondern sickert auch in die dezentralisierten Finanzmärkte (DeFi) durch. Ein Beispiel ist ein Trader auf Hyperliquid, der durch künstliche Preisdrückung seine eigene Short-Position liquidierte und dem Protokoll Verluste zufügte. Dieser Vorfall zeigt, wie Design-Vulnerabilitäten in DeFi ausgenutzt werden können. Cheong warnt, dass ohne Intervention der wichtigsten Akteure ein Großteil des Marktes „uninvestierbar für die absehbare Zukunft“ zu werden droht.

Angesichts dieser Probleme wächst der Druck auf zentralisierte Börsen, ihre Listing-Prozesse zu reformieren. Selbst Changpeng Zhao, Mitgründer von Binance, räumte Schwächen im aktuellen System ein. Er schlug vor, dass CEXs über automatisierte Listings nach dem Vorbild dezentralisierter Börsen (DEXs) nachdenken sollten. Es ist essenziell, dass Börsen und Marktteilnehmer Transparenz und Fairness fördern, um das Vertrauen wiederherzustellen und den Krypto-Markt für ernsthafte Investoren attraktiv zu halten.