APLD Aktie: Schockzahlen & Cloud-Verkauf?

Applied Digital Corporation erlebt turbulente Zeiten. Nach enttäuschenden Quartalszahlen und einem signifikanten Kursrutsch kündigt das Unternehmen nun den Verkauf seiner Cloud-Sparte an. Was bedeutet das für Anleger?

Applied Digital Corporation (APLD), vormals im Kryptomining tätig und nun auf High-Performance-Computing (HPC) spezialisiert, steht unter Druck. Die Veröffentlichung der Zahlen für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2025 löste erhebliche Turbulenzen aus. Hauptgrund: Die Umsätze blieben deutlich hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Während der bereinigte Verlust pro Aktie mit -0,08 USD besser als erwartet ausfiel (-0,11 USD prognostiziert), lag der Umsatz mit 52,9 Mio. USD weit unter den geschätzten 64,96 Mio. USD. Dies führte zu einem sofortigen, signifikanten Aktienkursrückgang im nachbörslichen Handel.

Trotz der Umsatzverfehlung gab es Lichtblicke. Der Gesamtumsatz stieg im Jahresvergleich um 22,1%, konnte die hohen Erwartungen aber nicht erfüllen. Das wichtige Segment Rechenzentrum-Hosting trug 35,2 Mio. USD bei, ein Rückgang von 7% gegenüber dem Vorjahr. Die Cloud-Services, einst ein Wachstumstreiber, erlösten 17,8 Mio. USD (+220% YoY), fielen aber sequentiell von 27,7 Mio. USD im Vorquartal zurück. Grund hierfür waren technische Probleme bei der Umstellung von GPU-Kapazitäten auf ein Multi-Tenant-Modell.

Die finanzielle Situation von Applied Digital bleibt komplex. Zwar verbesserte sich der Nettoverlust auf 36,1 Mio. USD (-0,16 USD/Aktie) gegenüber dem Vorjahresquartal (62,8 Mio. USD Verlust), doch die Schuldenlast ist erheblich. Eine Finanzierungsvereinbarung über 375 Mio. USD mit der Sumitomo Mitsui Banking Corporation wurde abgeschlossen. Teile davon dienten der Rückzahlung einer Verbindlichkeit, der Rest fließt in den Ausbau des Ellendale HPC Campus. Per Ende Februar 2025 standen Barmitteln von 261,2 Mio. USD Schulden von 689,1 Mio. USD gegenüber. Es ist wichtig, die Krypto-Aufbewahrung sicher zu gestalten.

Eine der weitreichendsten Entscheidungen ist der geplante Verkauf des Cloud-Services-Geschäfts. Dieser Schritt ist Teil einer strategischen Neuausrichtung zur Maximierung des Shareholder Value und zur stärkeren Fokussierung auf das HPC-Geschäft. Das Management betonte im Earnings Call das Ziel, Rechenzentren termingerecht und budgetkonform zu bauen und gleichzeitig strategische Optionen zur Wertsteigerung zu prüfen. Die Verkaufsabsicht signalisiert eine Konzentration auf Kernkompetenzen und die Rationalisierung weniger performanter Bereiche.

Wes Cummins, Vorstandsvorsitzender und CEO, betonte das Engagement des Unternehmens, nachhaltigen, langfristigen Wert für die Investoren zu schaffen, trotz aktueller Herausforderungen.

Die Marktreaktion fiel deutlich negativ aus. Die APLD-Aktie hat seit Jahresbeginn rund 30,8% an Wert verloren, während der S&P 500 nur um 9% nachgab. Trotz dieser Entwicklung bleibt das durchschnittliche Analysten-Rating für Applied Digital bei „Kaufen“. Neun Experten empfehlen „Strong Buy“ oder „Buy“, es gibt keine „Hold“- oder „Sell“-Empfehlungen. Das mittlere 12-Monats-Kursziel liegt bei 12,00 USD, was auf langfristiges Vertrauen in die Erholungsfähigkeit des Unternehmens hindeutet. Man sollte sich jedoch stets bewusst sein, dass Trading-Psychologie eine große Rolle beim Erfolg spielt.

Zusammenfassend steht Applied Digital trotz einiger positiver Aspekte und einer gesicherten Finanzierung vor erheblichen Herausforderungen. Die schwache Umsatzentwicklung und der hohe Verschuldungsgrad belasten den Kurs. Der Verkauf der Cloud-Sparte und die Konzentration auf das HPC-Segment könnten jedoch entscheidende Weichenstellungen sein, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen und langfristigen Wert zu schaffen. Die kommenden Quartale werden zeigen, ob die strategische Neuausrichtung Früchte trägt. Laut einem Bericht von investing.com hat Applied Digital die Umsatzerwartungen verfehlt, was zu einem Aktienkursrückgang führte.