Ist Bitcoin aktuell unterbewertet? On-Chain-Analysten untersuchen kritische Metriken wie Börsenreserven und die Stablecoin Supply Ratio. Die Datenlage deutet auf ein intaktes bullisches Sentiment und potenzielles Aufwärtspotenzial hin.
Trotz der notorischen Volatilität der Kryptomärkte liefern On-Chain-Metrikken entscheidende Einblicke. Der Analyst BorisVest von CryptoQuant argumentiert basierend auf diesen Daten, dass Bitcoin (BTC) möglicherweise unterbewertet ist. Ein zentraler Indikator ist der signifikante Rückgang der Bitcoin-Börsenreserven. Aktuell befinden sich nur noch rund 2,43 Millionen BTC auf Börsen, verglichen mit 3,40 Millionen während des Bullenlaufs 2021. Dies deutet auf eine Abnahme des Verkaufsdrucks hin, da Investoren ihre Coins offenbar vermehrt in Cold Storage verschieben.
Diese Abnahme der auf Börsen verfügbaren BTC impliziert, dass weniger Coins für den sofortigen Verkauf bereitstehen. BorisVest interpretiert dies als Zeichen, dass Investoren eine langfristige Haltestrategie verfolgen. Eine geringere verfügbare Menge bei potenziell steigender Nachfrage stützt das Szenario eines Preisanstiegs. Parallel dazu untermauert die Bitcoin Stablecoin Supply Ratio (SSR), aktuell bei 14,3, die These der Unterbewertung. Ein niedrigerer SSR-Wert im Vergleich zum Höchststand von 34 im Jahr 2021 signalisiert eine höhere relative Kaufkraft durch Stablecoins.
„Die Kombination aus sinkenden Börsenreserven und einer SSR, die deutlich unter den Werten von 2021 liegt, verstärkt die Annahme, dass Bitcoin bei aktuellen Preisen unterbewertet sein könnte.“
Ein weiterer interessanter Punkt, hervorgehoben vom Analysten Titan of Crypto, ist die abnehmende USDT-Dominanz auf Wochenbasis. Hier könnte sich eine versteckte bearish Divergence formieren. Dies wäre ein potenzielles Frühwarnsignal für eine Rückkehr des Risk-On-Sentiments im Markt. Eine solche Entwicklung deutet darauf hin, dass Kapital von als sicher empfundenen Stablecoins zurück in risikoreichere Assets wie Bitcoin und Altcoins fließt, was oft eine bullische Marktphase einleitet.
Zusätzliche positive Signale liefert der Relative Strength Index (RSI) von Bitcoin auf Wochenbasis, der kürzlich einen Abwärtstrend durchbrochen hat und Hoffnungen auf eine Preiserholung nährt. Optimistische Analysten sehen bereits Kursziele jenseits der 100.000 USD. Gleichzeitig deuten die Nettoflussdaten der Börsen (Netflow) darauf hin, dass mehr BTC von den Börsen abgezogen als eingezahlt wird, was einen bevorstehenden BTC-Rally wahrscheinlicher macht. Auch die Anzahl täglich aktiver Adressen und das Transaktionsvolumen liefern wichtige Hinweise auf die Netzwerkaktivität.
Tiefergehende Analysen berücksichtigen Metriken wie den Realisierten Preis und Bitcoin Days Destroyed. Diese geben Aufschluss über die tatsächliche Kostenbasis im Markt und das Verhalten von Langzeit-Investoren (Long Term Holder). Die Hash Rate, ein Maß für die Netzwerksicherheit, und die Miner-Einnahmen sind Indikatoren für die ökonomische Gesundheit und das Vertrauen der Miner in das Bitcoin-Ökosystem. Eine hohe Hash Rate signalisiert Robustheit und Sicherheit des Netzwerks.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass On-Chain-Metriken unverzichtbare Werkzeuge sind, um die komplexe Dynamik des Bitcoin-Marktes zu verstehen und Fiatverluste zu vermeiden. Die Analyse von Börsenreserven, SSR, USDT-Dominanz, RSI und weiteren Datenpunkten liefert starke Argumente dafür, dass Bitcoin aktuell unterbewertet sein könnte. Für Krypto-affine Investoren ist die kontinuierliche Beobachtung dieser Indikatoren essenziell, um fundierte Entscheidungen zu treffen und potenzielle Chancen im Markt zu erkennen, bevor sie allgemein sichtbar werden.