Unter der erneuten Präsidentschaft Trumps steht der Kryptomarkt vor einem Umbruch. Seine Regierung plant eine radikale Deregulierung, die Chancen und Risiken birgt. Versteht die Hintergründe und potenziellen globalen Auswirkungen dieser neuen Ära.
Seit Donald Trumps Wiederwahl im Januar 2025 verfolgt seine Administration eine aggressive Deregulierung der Krypto-Aufsicht. Diese Politik markiert eine signifikante Abkehr von seiner früheren Skepsis und zielt darauf ab, die USA als führenden Krypto-Standort zu etablieren. Die Pro-Krypto-Agenda, maßgeblich beeinflusst durch Unterstützung aus der Branche und Wahlkampfspenden in Bitcoin, signalisiert tiefgreifende Veränderungen für den Markt. Es ist entscheidend, die Motivationen und Hintergründe dieser Neuausrichtung zu verstehen, um die kommenden Entwicklungen richtig einordnen zu können, um die kommenden Entwicklungen richtig einordnen zu können.
Ein Kernstück der neuen Politik ist die Schaffung einer strategischen Bitcoin-Reserve. Diese soll aus bei Strafverfahren beschlagnahmten digitalen Währungen wie Bitcoin, Ether, XRP, Solana und Cardano bestehen. Laut Regierungsbeauftragtem David Sacks ist dies Teil einer Strategie, Krypto-Assets analog zu Goldreserven als nationale Anlage zu integrieren. Trump selbst betonte, alle staatlichen Bitcoin-Bestände in dieser Reserve zu halten, was die langfristige Verpflichtung unterstreicht und das Angebot potenziell verknappt.
Die geplante Aufhebung der SAB 121 Accounting Rule könnte die Durchlässigkeit zwischen Krypto und traditionellem Finanzmarkt massiv erhöhen, indem Banken Krypto-Verwahrungsdienste erleichtert werden.
Die umfassende Deregulierung zielt auf den Abbau regulatorischer Hürden ab. Neben der erwähnten SAB 121-Regel, deren Fall den Banken das Anbieten von Krypto-Services erleichtern würde, da Kundeneinlagen nicht mehr die Eigenkapitalanforderungen erhöhen, wird ein institutioneller Ansturm erwartet. Sobald ein konformes Umfeld geschaffen ist, könnten Pensionsfonds und andere Großanleger signifikante Mittel in den Markt lenken. Dies birgt enormes Wachstumspotenzial, aber auch die Notwendigkeit angepasster Risikomanagementstrategien.
Die Deregulierung birgt erhebliche Chancen, aber auch Risiken. Eine beschleunigte Adoption und Integration von Krypto-Assets in traditionelle Portfolios könnte den Markt dynamisieren. Gleichzeitig wächst die Gefahr einer Marktüberhitzung und erhöhter Volatilität ohne adäquate regulatorische Leitplanken. Die Rolle der SEC, deren Chef Gary Gensler Trump entlassen will, wird entscheidend sein, um Marktintegrität und Anlegerschutz zu gewährleisten. Die Unsicherheit über die zukünftige Aufsichtsdichte ist ein zentraler Faktor.
International könnte Trumps Kurs zu erheblichen Spannungen führen, insbesondere mit der Europäischen Union. Die EU setzt mit der MiCA-Verordnung auf einen strikten Regulierungsrahmen, der im klaren Gegensatz zur US-Deregulierung steht. Es droht ein regulatorischer Arbitragekampf, bei dem Unternehmen in die USA abwandern könnten. Trumps generelle Ablehnung gegenüber der EU und seine protektionistische Haltung verschärfen das Konfliktpotenzial und könnten zu internationalen Verwerfungen führen.
Die Deregulierung unter Trump stellt einen Wendepunkt für den Kryptomarkt dar. Sie verspricht Innovation und Wachstum, birgt aber auch die Gefahr von Instabilität und internationalen Konflikten. Die langfristigen Auswirkungen sind noch ungewiss und hängen stark von der Ausgestaltung der zukünftigen Aufsicht und der Reaktion globaler Partner ab. Für Krypto-Investoren bedeutet dies eine Phase erhöhter Unsicherheit und potenzieller Volatilität, die eine genaue Beobachtung der On-Chain-Daten und regulatorischen Entwicklungen erfordert.