Der US-Dollar schwächelt und nährt Hoffnungen auf eine Bitcoin-Rallye ähnlich wie 2023. Führende Analysten wie Goldman Sachs sehen den Dollar als überbewertet an. Könnte dies der Katalysator für einen neuen BTC-Aufschwung sein?
Die Krypto-Märkte beobachten aufmerksam die Schwäche des US-Dollars. Während Bitcoin um die 84.000 US-Dollar Marke kämpft, nähert sich der US-Dollar-Index (DXY) mehrjährigen Tiefstständen, nachdem er die kritische 100er-Marke testete. Diese Dynamik erinnert an frühere Marktphasen, in denen ein fallender Dollar als Treibstoff für Krypto-Assets diente. Die Hoffnung wächst, dass sich Geschichte wiederholt und der Bitcoin von potenziellen Fiatverlusten im Dollar profitieren könnte, während globale Handelskonflikte zusätzlich für Unsicherheit sorgen.
Der bekannte Trader BitBull unterstreicht die Parallelen zur Aufschwungphase Anfang 2023. „DXY ist mit dem schnellsten Tempo seit 2023 rückläufig,“ analysierte er auf X. Damals erreichte Bitcoin nach dem Bärenmarkt 2022 seinen Boden und legte innerhalb eines Jahres über 200% zu. BitBull spekuliert: „Ich denke, es ist Zeit für BTC, die 2023-24-Rallye zu wiederholen“. Diese On-Chain-Perspektive deutet auf eine mögliche Wiederholung des historischen Musters hin, getrieben durch makroökonomische Verschiebungen.
NOTE: Der US-Dollar ist nach Goldman Sachs immer noch erheblich überbewertet. Es gibt viel Raum für eine Abwertung des USD = Aufwärtspotenzial für BTC, um neu bewertet zu werden.
Andre Dragosch von Bitwise hebt die Goldman Sachs Analyse hervor, die eine weitere Dollar-Abwertung prognostiziert. Dies stützt die These, dass ein schwächerer Greenback signifikantes Aufwärtspotenzial für Bitcoin freisetzen könnte. Historisch betrachtet korrelierte eine US-Dollar-Abwertung oft positiv mit der Performance von Risk-Assets wie Bitcoin. Für Anleger stellt sich die Frage, ob BTC als Inflationsschutz gegen Fiatverluste an Attraktivität gewinnt, sollte sich der Dollar-Trend fortsetzen und die Kaufkraft sinken.
Auch die technische Analyse liefert bullische Signale. Trader Luca weist auf die mögliche Ausbildung eines Inverse Head & Shoulders-Patterns im 4-Stunden-Chart hin, sofern höhere Tiefs etabliert werden. Michaël van de Poppe sieht Bitcoin in einer Konsolidierungsphase zwischen wichtigen Niveaus. Er erwartet einen „großen Ausbruch“ bei einem erneuten Test der $87.000-Marke und prognostiziert einen möglichen Lauf zum Allzeithoch bis Quartalsende. Diese Chartmuster sind wichtige Indikatoren für Short-Term Holder.
Im Gegensatz zu Gold, das kürzlich neue Allzeithochs erreichte, konnte Bitcoin bisher nicht als Safe-Haven überzeugen. Die Handelsfirma QCP Capital betont in ihrem Marktupdate: „Das ‘alternative Wertespeicher’-Narrativ gewinnt in der aktuellen makroökonomischen Situation keine Zustimmung.“ Die Marktteilnehmer agieren defensiv und konzentrieren sich auf das Hedging von Downside-Risiken, bis mehr makroökonomische Klarheit herrscht. Die Positionierung bleibt vorerst vorsichtig.
Trotz der kurzfristigen Unsicherheiten und der defensiven Haltung vieler Akteure bleiben langfristige Prognosen optimistisch. Experten wie Joe Burnett von Unchained sehen erhebliches Potenzial und prognostizieren basierend auf Modellen wie dem von Michael Saylor Kursziele von bis zu 1,8 Millionen US-Dollar bis 2035. Diese bullischen Langzeit-Szenarien basieren auf der Annahme einer zunehmenden Adaption und einer Verknappung des Angebots, was insbesondere Long Term Holder bestärkt.
Es ist jedoch unerlässlich, die bestehenden Risiken nicht zu ignorieren. Der Bitcoin-Kurs bleibt anfällig für scharfe Korrekturen, beeinflusst durch globale Handelskonflikte, makroökonomische Unsicherheiten und potenzielle Liquiditätsengpässe. Steigende Zinssätze könnten den Druck erhöhen. Ein Bloomberg-Analyst warnt sogar vor einem möglichen Crash auf 10.000 US-Dollar, sollten sich Rezessionsängste und die Immobilienkrise in China verschärfen. Risikomanagement bleibt entscheidend.