Bitcoin hat kürzlich eine entscheidende Schwelle überschritten: den realisierten Preis der kurzfristigen Halter. Signalisiert dies den Beginn einer mächtigen Rallye oder lauert die Gefahr einer bitteren Bullenfalle? Wir analysieren die Daten.
Die jüngste Bitcoin-Rallye hat den realisierten Preis der kurzfristigen Halter von circa 91.000 USD überschritten. Dieser On-Chain-Indikator ist entscheidend, da er die durchschnittliche Kostenbasis dieser Kohorte repräsentiert. Das Überschreiten dieses Schwellenwerts wird oft als bullish interpretiert, da es signalisiert, dass neue Marktteilnehmer oder jüngere Investitionen nun im Gewinn liegen, was potenziell Verkaufsdruck reduzieren und eine positive Rückkopplungsschleife einleiten könnte. Allerdings wirft dies auch die Frage auf, ob die aktuelle Stärke nachhaltig ist.
Der realisierte Preis gibt den durchschnittlichen Preis an, zu dem jeder Bitcoin zuletzt bewegt wurde. Im Gegensatz zum Marktpreis reflektiert er den tatsächlichen Kapitalwert, der in BTC investiert wurde, und ist ein zentraler On-Chain-Indikator.
Am 23. April 2025 durchbrach Bitcoin den realisierten Preis der kurzfristigen Halter bei rund 68.320 USD. Dieses Ereignis gilt als signifikantes Marktsignal. Es kann auf wachsendes Vertrauen bei dieser Anlegergruppe hindeuten und potenziell die Basis für eine weiterführende Aufwärtsbewegung bilden. Solche Durchbrüche werden von Krypto-Analysten genau beobachtet, um Veränderungen im Marktsentiment und in den Kapitalflüssen zu identifizieren.
Avocado_onchain, ein Analyst, warnt: Die aktuelle Marktdynamik könnte Ähnlichkeiten mit der Doppeltop-Formation von 2021 aufweisen. Vorsichtige Annäherung statt blindem Folgen der Rallye wird empfohlen.
Makroökonomische Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle. So führte die Aussage des US-Präsidenten bezüglich reduzierter Zölle auf China zu einem Anstieg der Risikobereitschaft. Dies beflügelte sowohl Aktien- als auch Kryptomärkte. Bitcoin verzeichnete einen rapiden Kursanstieg von 5,6 % innerhalb von 24 Stunden. Allerdings könnten begrenzte Marktliquidität und anhaltende geopolitische Spannungen die positive Entwicklung bremsen, während frische Liquiditätszuflüsse das Gegenteil bewirken könnten.
Der Analyst Xanrox äußerte die Besorgnis, dass der Ausbruch aus einem fallenden Keil eine von Whales gesteuerte Falle sein könnte, um Kleinanleger vor einem weiteren Rückgang anzulocken.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Überschreitung des realisierten Preises der kurzfristigen Halter ein bullishes Signal sein kann. On-Chain-Metriken wie der Realized Capitalization deuten auf starkes Vertrauen bei Long-Term Holdern hin. Jedoch existieren klare Warnsignale bezüglich einer potenziellen Doppeltop-Formation und möglicher Whale-Aktivitäten. Anleger müssen sowohl technische als auch fundamentale Analysen berücksichtigen, um in diesem volatilen Umfeld fundierte Entscheidungen zu treffen und potenzielle Fiatverluste zu vermeiden.