Die U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) steht einer rekordverdächtigen Antragsflut für Kryptowährung-ETFs gegenüber. Trotz des massiven Interesses vertagt die Behörde erneut Entscheidungen, was den Markt in einem Zustand der Ungewissheit zurücklässt.
Die Anzahl der Anträge für Krypto-ETFs bei der SEC hat ein neues Hoch erreicht. Über 70 Anträge für spot-basierte ETFs, darunter für eine Vielzahl von Altcoins wie Solana, Dogecoin, Cardano, Litecoin und XRP, warten auf Genehmigung. Renommierte Finanzfirmen wie Grayscale, 21Shares, Bitwise und Franklin Templeton haben umfassende Dokumentationen und die notwendigen 19b-4 Formulare eingereicht, um die Börsenzulassung und den Handel dieser Fonds zu ermöglichen.
Die Genehmigung von Bitcoin-ETPs bezieht sich ausschließlich auf Bitcoin. Sie lässt keine Rückschlüsse auf die rechtliche Behandlung anderer Kryptowährungen zu, die meist als Investitionsverträge den Wertpapiergesetzen unterliegen.
Besonderes Augenmerk liegt auf XRP-ETFs. Mehrere große Antragsteller wie Grayscale, 21Shares und Bitwise haben spezifische Anträge gestellt. Die SEC hat hierfür spezifische Fristen im Oktober 2025 festgelegt, was die Marktteilnehmer gespannt verfolgen. Grayscales Antrag muss bis zum 18. Oktober 2025 entschieden sein, andere folgen kurz darauf. Dies zeigt das weiterhin hohe Interesse an diesem spezifischen Digitalasset.
Die SEC folgt einem klaren Prozess. Nach Eingang der Anträge beginnt eine formale Überprüfung, die bis zu 240 Tage dauern kann. Gesetzlich ist die Kommission verpflichtet, innerhalb dieses Zeitrahmens zu entscheiden. Allerdings besteht die Möglichkeit früherer oder gleichzeitiger Entscheidungen, wie zuletzt bei der Genehmigung der spot-basierten Bitcoin- und Ethereum-ETFs geschehen. Dies nährt die Hoffnung auf schnellere Bewegung bei Altcoins.
Ein Kernanliegen der SEC ist der Schutz der Investoren. Sie verlangt von den Sponsoren der ETPs vollständige und wahrheitsgetreue Offenlegungen in öffentlichen Registrierungserklärungen. Obwohl diese Offenlegungen erforderlich sind, betont die SEC, dass ihre Genehmigungen nicht als Billigung der spezifischen Details, wie etwa Verwahrungsvereinbarungen, zu verstehen sind. Dies unterstreicht die vorsichtige Haltung der Behörde.
Trotz der regulatorischen Ungewissheit planen über 80% der Institutionen, ihre Krypto-Allokationen im Jahr 2025 zu erhöhen. Dies zeigt die wachsende Akzeptanz und Integration von Kryptowährungen in traditionellen Finanzkreisen.
Die erneute Vertagung der Altcoin-ETF-Entscheidung durch die SEC hält die Ungewissheit für Investoren aufrecht. Trotz der Antragsflut und des wachsenden institutionellen Engagements bleibt die regulatorische Klärung die entscheidende Hürde. Die festgelegten Fristen, insbesondere für XRP, bieten einen zeitlichen Rahmen. Marktteilnehmer müssen ihre Strategien weiterhin an der kommenden Entscheidungen der SEC ausrichten, um auf potenzielle Marktbewegungen vorbereitet zu sein.