Norwegens Staatsfonds verliert 40 Mrd: Rettet Bitcoin?

Der norwegische Souveräne Reichtumsfonds, einer der größten der Welt, musste im ersten Quartal 2025 einen schmerzhaften Verlust von 40 Milliarden Dollar hinnehmen. Hauptursache waren sinkende Tech-Aktienkurse. Angesichts dieser massiven Einbußen rückt die Frage in den Fokus: Könnte eine erhöhte Bitcoin-Exposition künftig als Absicherung dienen?

Der norwegische Souveräne Reichtumsfonds verzeichnete im ersten Quartal 2025 einen signifikanten Verlust von 40 Milliarden Dollar. Dieser Rückgang ist primär auf den Wertverlust von US-Technologieaktien zurückzuführen, einem Sektor, der in den letzten Jahren stark performt hatte. Angesichts der globalen Handelsspannungen und der steigenden Rezessionsängste stellt sich die Frage, ob der Fonds seine Strategie anpassen und eventuell seine Exposition gegenüber Bitcoin erhöhen wird, um das Portfolio gegen zukünftige Marktschwankungen abzusichern.

Der Government Pension Fund Global, verwaltet von Norges Bank Investment Management, erzielte im Q1 2025 eine negative Rendite von 0,6 Prozent, was einem Verlust von 415 Milliarden NOK (ca. 40 Milliarden USD) entspricht.

Die Marktbedingungen im ersten Quartal waren von erheblichen Fluktuationen geprägt. CEO Nicolai Tangen hob hervor, dass die Equity-Investitionen des Fonds stark vom Tech-Sektor beeinflusst wurden. Zusätzlich trugen ungünstige Währungsbewegungen, insbesondere die Stärkung der norwegischen Krone, zu einem weiteren Wertverlust des Fonds bei. Diese Faktoren verdeutlichen die Vulnerabilität traditioneller Portfolios gegenüber globalen makroökonomischen Entwicklungen.

Zum 31. März 2025 belief sich das Gesamtvolumen des Fonds auf 18.526 Milliarden NOK. Die Anlagen waren breit gestreut: 70 Prozent in Aktien, 27,7 Prozent in festverzinslichen Anlagen, 1,9 Prozent in unlistedem Real Estate und 0,4 Prozent in unlistedem erneuerbarem Energieinfrastruktur. Diese Diversifikation soll eigentlich Risiken mindern, wie der aktuelle Verlust jedoch zeigt, nicht gänzlich eliminieren.

Auch wenn Norges Bank keine direkten Bitcoin-Investitionen hält, besteht eine indirekte Exposition über Beteiligungen an Unternehmen mit großen Bitcoin-Beständen. Dazu gehören prominente Namen wie MicroStrategy, Mara Holdings, Coinbase und Riot Platforms. Diese indirekte Bitcoin-Exposition wurde Ende 2024 auf etwa 356 Millionen Dollar geschätzt. Dies zeigt, dass Bitcoin bereits latent im Portfolio vorhanden ist.

In Zeiten wachsender Unsicherheit suchen Investoren nach alternativen Anlageformen, um ihre Portfolios zu diversifizieren und Risiken zu hedgen. Bitcoin wird dabei zunehmend als potenzieller Hedge betrachtet.

Interessanterweise zeigen andere souveräne Reichtumsfonds bereits ein Engagement im Bitcoin-Space. Mubadala Investments aus Abu Dhabi hält eine Beteiligung von 437 Millionen Dollar in BlackRock’s iShares Bitcoin ETF (IBIT). Auch das State of Wisconsin Investment Board investierte 321 Millionen Dollar in Spot Bitcoin-ETFs. Diese Beispiele verdeutlichen, dass die Betrachtung von Bitcoin als Hedge gegen traditionelle Anlagen bei großen institutionellen Investoren an Akzeptanz gewinnt.

Es bleibt jedoch unwahrscheinlich, dass Norges Bank ohne eine Änderung seiner Investitionsrichtlinien direkt in Spot Bitcoin-ETFs investiert. Der Fonds folgt primär einem indexbasierten Ansatz und hat bisher keine direkten Investitionen in Gold oder andere alternative Anlagen getätigt. Norwegen verkaufte sein gesamtes Gold bereits 2004. Seitdem hat Gold den S&P 500 um 280 Prozent übertroffen, was die Gefahr verpasster Chancen durch strikte Vorgaben unterstreicht.

Der signifikante Verlust im ersten Quartal 2025 verdeutlicht die Risiken konzentrierter Anlagen in traditionellen Sektoren. Während andere Fonds Bitcoin als Hedge erwägen, bleibt Norges Bank vorerst bei seiner etablierten Strategie. Die indirekte Bitcoin-Exposition über Unternehmensbeteiligungen könnte jedoch zukünftig an Bedeutung gewinnen, sollte sich die Diversifikationsstrategie des Fonds anpassen. Aktuell dominiert jedoch weiterhin die traditionelle Asset Allocation aus Aktien, Anleihen und Immobilien.