Amazon setzt auf Atomkraft für KI-Datenzentren

Die exponentielle Nachfrage nach Rechenleistung durch KI stellt Technologieunternehmen vor massive Energieprobleme. In einer strategischen Weichenstellung wendet sich Amazon der Atomenergie zu, um seine wachsende Infrastruktur zu versorgen und gleichzeitig Nachhaltigkeitsziele zu verfolgen. Ist dies die Zukunft der AI-Energieversorgung?

Die rasante Entwicklung von KI und maschinellem Lernen feuert den Energiebedarf von Datenzentren extrem an. Expertenprognosen zeigen, dass der Stromverbrauch dieser Infrastrukturen bis 2026 auf über 1.000 Terawattstunden steigen könnte, was mehr als eine Verdoppelung gegenüber 2022 wäre. Stellt euch das vor: Eine einzige Terawattstunde kann etwa 70.000 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgen. Diese Nachfrage stellt die Branche vor enorme Herausforderungen bei der Energieversorgung.

KI treibt eine signifikante Zunahme der Anzahl von Datenzentren und der benötigten Leistung im Netz voran. Wir sehen fortschrittliche neue Atomkapazitäten als wirklich Schlüssel und essentiell an.

Um diesen wachsenden Bedarf zu decken und gleichzeitig Umweltziele zu erreichen, setzt Amazon auf Atomenergie. Eine erweiterte Partnerschaft mit Talen Energy sichert Amazon bis zu 1920 Megawatt durch Atomkraft erzeugten Strom. Dies ist ein entscheidender Schritt, um die massiven Energiebedürfnisse der expandierenden Datenzentren nachhaltig zu bedienen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.

Zusätzlich investiert Amazon kräftig in die Entwicklung kleiner modularer Reaktoren (SMRs). Zusammen mit Partnern wie Citadel, Ares Management und der University of Michigan werden 500 Millionen US-Dollar in die Firma X-energy investiert. X-energy arbeitet an SMRs, die schneller und kosteneffizienter als herkömmliche Reaktoren gebaut werden können und ein Drittel deren Leistung liefern könnten.

Diese SMRs könnten Anfang der 2030er Jahre Strom liefern, sofern die notwendigen Genehmigungen erteilt werden und die Technologie erfolgreich ist. Amazons Engagement für Atomenergie ist eng verbunden mit dem Ziel, bis 2040 netto null Treibhausgasemissionen zu erreichen. Während indirekte Emissionen sanken, stiegen die direkten Emissionen laut Bericht 2023 an, was die Notwendigkeit solcher strategischen Energiemaßnahmen unterstreicht.

Ein weiteres konkretes Projekt ist ein neues Datenzentrum in Pennsylvania, das direkt an einem Atomkraftwerk geplant ist. Amazon investiert in den kommenden Jahren 20 Milliarden US-Dollar in Datenzentren in diesem Bundesstaat, wobei diese Standorte teilweise durch Atomenergie betrieben werden sollen, um die Umweltverträglichkeit zu verbessern und eine konstante, zuverlässige Stromversorgung zu gewährleisten.

Atomenergie bietet entscheidende Vorteile: Sie ist eine verlässliche Grundlastquelle und im Gegensatz zu erneuerbaren Energien nicht wetterabhängig. Dies ist für Datenzentren, die stabile Betriebsbedingungen benötigen, essenziell. Die Wahl dieser Technologie zeigt, dass Amazon bereit ist, innovative und kapitaleffiziente Lösungen für die wachsenden Energieanforderungen seiner KI-Infrastruktur zu verfolgen, auch wenn die Technologie der SMRs noch in der Entwicklung steckt.