Asiens Banken setzen auf Stablecoins: Rettung?

Asiens Banken schwenken strategisch um und setzen auf Stablecoins, um zwei drängende Probleme zu lösen: Kapitalflucht und den Verlust von Transaktionsgebühren. Eine leise Revolution im asiatischen Finanzsektor nimmt Fahrt auf.

In den letzten Monaten gab es eine signifikante Strategieänderung bei asiatischen Banken, speziell hinsichtlich der Nutzung von Stablecoins. Während die Diskussion in den USA um Stablecoins wie USDT und USDC durch regulatorische Entwicklungen und Börsengänge wie den von Circle (CRCL) öffentlichkeitswirksam ist, verfolgen Asiens Banken eine stille, aber nicht weniger strategische Annäherung. Sie erkennen zunehmend die Potenziale von Stablecoins, um Kapitalflucht und den Verlust von Transaktionsgebühren zu adressieren.

Amy Zhang, Head of Asia bei Fireblocks, betonte, dass große Banken in Korea, Japan und Hongkong aktiv an der Einführung lokaler Währungs-Stablecoins arbeiten, um diese Bedrohungen abzuwenden.

Ein zentrales Element dieser Strategie ist die Entwicklung von Stablecoins, die an die lokale Währung gekoppelt sind. In Südkorea haben die großen Banken, darunter KB Kookmin und Shinhan Bank, eine Initiative gestartet, um eine Won-gekoppelte Stablecoin zu entwickeln. Diese Kooperation der acht führenden Banken des Landes zielt darauf ab, die finanzielle Unabhängigkeit zu stärken und die Abhängigkeit von USD-gekoppelten Stablecoins zu reduzieren.

Die Einführung einer Won-gekoppelten Stablecoin soll eine Alternative zu ausländischen Stablecoins bieten und die Dominanz von US-Dollar-gekoppelten Coins im Inland verringern. Dies ist besonders wichtig, da südkoreanische Banken besorgt sind, dass die Verwendung ausländischer Stablecoins ihre finanzielle Souveränität untergraben könnte. Die südkoreanische Regierung unterstützt diese Bemühungen durch das Digital Asset Basic Act, das eine klare rechtliche Grundlage für die Ausgabe und Nutzung von Stablecoins schaffen soll.

Nicht nur Südkorea geht diesen Weg. Auch in Japan und Hongkong arbeiten große Banken an der Einführung lokaler Währungs-Stablecoins, um die Handelsfinanzierung zu verbessern und die Abhängigkeit von traditionellen Bankensystemen zu verringern. Diese Bemühungen spiegeln den breiteren Trend wider, dass Asiens Banken neue Technologien wie Blockchain nutzen, um ihre Finanzdienstleistungen zu modernisieren und effizienter zu gestalten. Die technische Umsetzung ist dabei zentral, wobei Blockchain Transaktionen sicher und transparent abwickelt.

Trotz der Vorteile gibt es Risiken und Herausforderungen. Ein Banken-Run-Szenario könnte beispielsweise zu einem Zugangsverlust für Unternehmensmittel führen, und die Blockchaintechnologie bleibt technisch anfällig. Die Bank of Korea hat deshalb eine schrittweise Einführung von Won-gekoppelten Stablecoins gefordert, beginnend mit regulierten kommerziellen Banken, um Risiken zu minimieren.

Die zunehmende Annäherung Asiens Banken an Stablecoins markiert einen wichtigen Schritt in der Evolution der Finanzbranche der Region. Durch die Nutzung lokaler Währungs-Stablecoins können die Banken ihre finanzielle Unabhängigkeit stärken, die Effizienz von Finanztransaktionen verbessern und sich besser gegen Kapitalflucht und den Verlust von Transaktionsgebühren schützen. Dies zeigt, wie traditionelle Banken und moderne FinTech-Technologien zusammenwirken können.