Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht (BCBS) überdenkt seine Krypto-Kapitalregeln für Banken. Auslöser sind das Wachstum von Stablecoins und der Druck von Banken. Die aktuellen Regeln erlegen hohe Kapitalanforderungen auf, die das Engagement der Banken in Kryptowährungen entmutigen, weshalb eine Neubewertung stattfindet.
Die bestehenden Regeln sehen Risikogewichtungen von bis zu 1250 % für Engagements in hochvolatilen Krypto-Assets vor. Der BCBS teilt Krypto-Assets in zwei Gruppen ein: Gruppe 1 umfasst tokenisierte traditionelle Vermögenswerte und Stablecoins mit Stabilisierungsmechanismen, während Gruppe 2 alle anderen Krypto-Assets umfasst. Die finalen Standards sollen bis zum 1. Januar 2025 von den nationalen Aufsichtsbehörden umgesetzt werden, die überarbeitete Fassung am 1. Januar 2026 in Kraft treten.
Da Stablecoins in den USA durch den GENIUS Act reguliert werden, fordern Banken eine differenzierte Betrachtung. Die hohen Kapitalanforderungen erschweren es den Banken, am Krypto-Markt teilzunehmen, was zu Forderungen nach einer Überprüfung der Regeln führt. Auch wichtige Jurisdiktionen wie die USA und Großbritannien halten die aktuellen Regeln für unrealistisch.
Die Entscheidung der BCBS könnte einen Wendepunkt für die Integration von Krypto in das traditionelle Finanzwesen darstellen oder das Risiko einer Marktfragmentierung bergen.
Die BCBS prüft, ob bestimmte Stablecoins aufgrund ihrer Eigenschaften eine bevorzugte Behandlung erfahren sollten. Die Bank of England fordert eine engere Abstimmung zwischen den USA und Großbritannien bei der Krypto-Regulierung, insbesondere bei der Aufsicht über Stablecoins. Beide Länder arbeiten an umfassenden Regulierungsrahmen für Krypto-Assets.
Die USA und Großbritannien haben eine gemeinsame Taskforce gegründet, um die Zusammenarbeit bei der Krypto-Regulierung zu stärken. Im Gegensatz dazu hat die EU strengere Regeln im Rahmen der Markets in Crypto-Assets Regulation (MiCA) eingeführt.




