Belarus: Krypto-Offensive zur Sanktionsumgehung?

Belarus setzt verstärkt auf Kryptowährungen und Tokenisierung, um die wirtschaftlichen Auswirkungen westlicher Sanktionen abzumildern. Präsident Alexander Lukaschenko hat die Banken des Landes angewiesen, die Nutzung digitaler Währungen auszuweiten. Ziel ist die Aufrechterhaltung des Außenhandels und die Anziehung von Investoren.

Die Wirtschaft von Belarus ist durch EU- und US-Sanktionen infolge der Unterstützung des Landes für die russische Invasion in der Ukraine beeinträchtigt. Diese Sanktionen umfassen Handelsbeschränkungen sowie Finanz- und Kapitalmarkteinschränkungen.

Kryptowährungen sollen dazu beitragen, internationale Zahlungen aufrechtzuerhalten, ohne auf traditionelle Finanzsysteme angewiesen zu sein, die durch Sanktionen blockiert werden könnten. Es wird erwartet, dass das Volumen externer Zahlungen über Kryptobörsen in Belarus bis Ende des Jahres auf 3 Milliarden US-Dollar ansteigen könnte.

Lukaschenko diskutierte auch die Tokenisierung im Finanzsektor, um die Rolle von Vermittlern zu reduzieren und Transaktionen durch Smart Contracts zu automatisieren.

Es gibt Pläne zur Gründung von Krypto-Banken in Belarus, deren Aktivitäten durch ein Dekret des Präsidenten geregelt werden sollen. Die Nationalbank und die Regierung sollen innerhalb eines Monats einen entsprechenden Erlassentwurf vorbereiten.

Lukaschenko forderte die Gesetzgeber auf, transparente Regeln für den Krypto-Markt zu schaffen. Die Zentralbank arbeitet an den notwendigen Änderungen, um die Nutzung von Kryptowährungen zu erleichtern, auch für Zahlungen im Rahmen von Sanktionen.

Belarus ist offen für Investoren aus allen Ländern und sieht in der aktuellen und zukünftigen Regulierung des Krypto-Sektors einen Anreiz für ausländische Investitionen.