Das kleine Königreich Bhutan im Himalaya unternimmt bemerkenswerte Schritte, um sich als Pionier in der Adoption von Kryptowährungen zu etablieren. Trotz abgelegener Lage und Infrastrukturdefiziten verfolgt das Land eine kühne Strategie zur Integration digitaler Assets in Wirtschaft und Tourismus.
In den letzten Monaten hat sich das kleine Königreich Bhutan im Himalaya überraschend als Vorreiter in der Adoption von Kryptowährungen positioniert. Trotz der geographischen und infrastrukturellen Herausforderungen hat Bhutan eine umfassende Strategie zur Integration von Krypto in seine Wirtschaft und den Tourismus entwickelt. Man sieht hier, dass selbst abgelegene Nationen das Potenzial digitaler Assets erkennen.
Ein bedeutender Schritt ist das weltweit erste nationale Tourismuszahlungssystem auf Krypto-Basis. Dieses wurde am 7. Mai 2025 in Kooperation mit Binance Pay und der DK Bank, einer Tochtergesellschaft von Druk Holding & Investments, gestartet.
Internationale Touristen können jetzt Bitcoin (BTC), Ethereum (ETH), BNB und ausgewählte Stablecoins für diverse Dienstleistungen nutzen. Von Visa-Gebühren und Flügen über Unterkünfte bis hin zu Einkäufen auf lokalen Märkten – alles wird über Binance Pay abgewickelt. Über 100 Händler, auch in abgelegenen Regionen, sind bereits eingebunden. Dies vereinfacht Reisen für Krypto-Nutzer und bietet Händlern einen alternativen Zugang zu globalen Zahlungsnetzwerken.
Diese Initiative ist Teil einer breiteren Strategie Bhutans, um Blockchain zur Förderung finanzieller Inklusion zu nutzen und die Abhängigkeit von traditionellen Bankensystemen zu reduzieren. Durch die Ermöglichung von großflächigen Krypto-Transaktionen erhalten KMUs Zugang zu globalen Kapitalflüssen.
„Das System steht im Einklang mit Bhutans langfristigen Entwicklungsplänen, die Technologie und digitale Innovation für nachhaltiges Wachstum priorisieren.“
Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt ist der Aufbau einer signifikanten Bitcoin-Reserve. Bhutan hält Bitcoin im Wert von etwa 1,3 Milliarden US-Dollar, was rund 40% des BIP entspricht. Diese Reserve entstand aus einer Initiative während der COVID-19-Pandemie, als das Land isoliert war. Die Idee, Bitcoin zu minen, stammt vom König selbst, der nach technologischen Wegen suchte, um die Wirtschaft zu stärken. Bhutans reiche Wasserkraft ist ideal für das energieintensive Krypto-Mining. Was mit zwei Computern begann, hat sich auf vier staatseigene Minen ausgeweitet. Der Bitcoin-Preisanstieg hat geholfen, den Rückgang der Wasserkraftexporte auszugleichen und Lohnerhöhungen zu finanzieren.
Die Mining-Operationen wurden mit hoher Geheimhaltung durchgeführt. Die Regierung hielt Details bewusst unter Verschluss. Die Minen sind strategisch in kühlen Bergregionen platziert. Green Digital überwacht den Betrieb, unterstützt von internationalen Experten. Eine Partnerschaft mit Bitdeer Technologies aus Singapur, die zwei weitere Minen baute und Bhutan für den Strom in US-Dollar bezahlte, hat die Devisenreserven gestärkt.
„Bhutans Krypto-freundliche Haltung und die Integration digitaler Assets könnten ein Vorbild für andere Länder sein.“
Bhutans Entscheidung, auf Kryptowährungen zu setzen, hat weltweit Aufmerksamkeit erregt und das Land als eines der krypto-freundlichsten positioniert. Trotz der Bitcoin-Volatilität deutet Bhutans Langzeitstrategie des Haltens auf eine überzeugte Haltung hin. Da Bitcoin global Akzeptanz findet und institutionelle Investitionen anzieht, könnte Bhutan von weiterer Wertsteigerung profitieren.
Trotz der Fortschritte bleiben Herausforderungen, insbesondere bei der Infrastruktur, die die breite Akzeptanz beeinflussen könnten. Doch der starke politische Wille ist vorhanden, diese Hürden zu überwinden und die Vorteile der digitalen Wirtschaft zu nutzen. Die Krypto-Integration im Tourismus und der Aufbau der BTC-Reserve sind nur erste Schritte einer umfassenderen digitalen Transformation. Bhutan sieht Blockchain als Mittel zur Diversifizierung der Wirtschaft und Reduzierung traditioneller Abhängigkeiten.