Die Kryptowährung Bitcoin hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht. Ein wichtiger Meilenstein ist, dass bereits 93% aller Bitcoins gemint wurden. Dieser Artikel beleuchtet die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Knappheit, Mining-Belohnungen und die Zukunft des Netzwerks.
Um die Bedeutung der bereits geminten 93% von Bitcoin zu verstehen, ist es wichtig, zunächst das Konzept des Bitcoin-Minings zu erklären. Bitcoin-Mining ist der Prozess, durch den Transaktionen offiziell in die Blockchain, das öffentliche Ledger von Bitcoin, eingetragen werden. Es handelt sich auch um den Mechanismus, durch den neue Bitcoins in den Umlauf gebracht werden. Miner verwenden spezialisierte Computerhardware, um komplexe mathematische Aufgaben zu lösen, bekannt als Proof-of-Work (PoW). Der erste Miner, der diese Aufgabe löst, darf einen neuen Block anfügen und erhält als Belohnung eine bestimmte Anzahl an neuen Bitcoins sowie die Transaktionsgebühren innerhalb dieses Blocks. Dieses System stellt die Sicherheit und Dezentralisierung des Netzwerks sicher und ist essenziell für das Verständnis der Knappheit.
Ein zentrales Element des Bitcoin-Protokolls ist die Halbierung der Mining-Belohnungen, die etwa alle vier Jahre stattfindet und die Menge neuer Bitcoins pro Block reduziert.
Als Bitcoin 2009 das erste Mal gemint wurde, betrug die Belohnung für jeden Block 50 BTC. Diese Belohnung wurde 2012 auf 25 BTC, 2016 auf 12,5 BTC und 2020 auf 6,25 BTC halbiert. Im April 2024 fand die letzte Halbierung statt, wodurch die Belohnung auf 3,125 BTC pro Block reduziert wurde. Diese Halbierungen sind ein integraler Teil des Designs von Bitcoin, da sie sicherstellen, dass die Gesamtmenge an Bitcoins auf 21 Millionen begrenzt bleibt. Durch die regelmäßige Reduzierung der Belohnung wird die Rate, mit der neue Bitcoins in den Umlauf gebracht werden, kontinuierlich verringert, was direkt auf die Inflation und die Knappheit abzielt.
Mit 93% der Gesamtmenge an Bitcoins bereits gemint, wird die Knappheit dieser Kryptowährung immer spürbarer. Die reduzierte Rate, mit der neue Bitcoins generiert werden, kombiniert mit der konstanten oder steigenden Nachfrage, führt zu einer Verknappung, die langfristig den Preis von Bitcoin beeinflussen könnte. Die Halbierung der Belohnungen im April 2024 hat bereits zu Spekulationen geführt, dass der Preis von Bitcoin aufgrund der reduzierten Neuproduktion und der anhaltenden Nachfrage steigen könnte. Dies unterstreicht die designbedingte Deflation von Bitcoin.
Die Halbierung der Mining-Belohnungen hat direkte Auswirkungen auf die Rentabilität des Minings. Mit jeder Halbierung verringert sich die Anzahl der neuen Bitcoins, die als Belohnung für das Minen eines Blocks ausgezahlt werden. Dies bedeutet, dass Miner auf andere Einkommensquellen angewiesen sind, um ihre Operationen rentabel zu halten. Transaktionsgebühren spielen hier eine wichtige Rolle, da sie zu den Einnahmen der Miner hinzukommen und ihre Profitabilität stützen können, insbesondere da blockbasierte Belohnungen sinken. Hohe Stromkosten und die Notwendigkeit spezialisierter Hardware stellen weitere Herausforderungen dar. Viele Miner sind gezwungen, ihre Operationen zu optimieren, durch Fusionen und Übernahmen zu wachsen und ihre Einnahmequellen zu diversifizieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben und Fiatverluste zu vermeiden.
Die Tatsache, dass 93% aller Bitcoins bereits gemint wurden, wirft Fragen über die Zukunft des Bitcoin-Netzwerks auf. Ohne die blockbasierten Belohnungen, die derzeit den Hauptanreiz für das Minen darstellen, könnte das Netzwerk auf neue Wege angewiesen sein, um Miner zu motivieren.
Nachdem alle 21 Millionen Bitcoins gemint sind, was voraussichtlich um das Jahr 2140 der Fall sein wird, werden Transaktionsgebühren die primäre Einkommensquelle für Miner darstellen. Es ist jedoch unklar, ob diese Gebühren ausreichen werden, um das Minen rentabel zu halten.
Trotz der Herausforderungen, die mit der abnehmenden Belohnung einhergehen, bleibt die dezentrale Natur von Bitcoin ein zentraler Aspekt seiner Attraktivität. Viele Miner und Teilnehmer am Netzwerk sind motiviert, am System teilzunehmen, weil sie an die Idee einer dezentralen, unabhängigen Währung glauben. Die Sicherheit und Integrität des Netzwerks hängen direkt von der Aktivität der Miner ab, und es ist wahrscheinlich, dass einige Miner auch ohne die blockbasierten Belohnungen weiterhin am System teilnehmen werden, um zur Aufrechterhaltung dieser Werte beizutragen und die On-Chain-Aktivität zu sichern.
Die Mining-Industrie ist bereits dabei, sich an die neuen Bedingungen anzupassen. Durch Fusionen und Übernahmen sowie durch die Verbesserung der operativen Effizienz versuchen Miner, ihre Kosten zu senken und ihre Einnahmen zu erhöhen. Zudem suchen viele Miner nach neuen Einnahmequellen, wie z.B. der Teilnahme an Mining-Pools oder der Diversifizierung in andere Kryptowährungen und Blockchain-Technologien, um ihre Position als Short und Long Term Holder zu stärken und potenzielle Fiatverluste zu minimieren.