Der Bitcoin-Markt reagiert sensibel auf makroökonomische Signale. Der jüngste US-Arbeitsmarktbericht weckt nun Hoffnungen auf Zinssenkungen, was positive Impulse für risikoreiche Assets wie Bitcoin bringen könnte. Gleichzeitig stufen Experten Bitcoin als unterbewertet ein.
Der Bitcoin-Kurs steht erneut im Fokus, angetrieben durch die jüngsten Entwicklungen am US-Arbeitsmarkt. Der JOLTS-Bericht für März 2025 zeigte eine unerwartete Abnahme offener Stellen, was die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen durch die Federal Reserve steigen lässt. Solche Zinssenkungen könnten den US-Dollar schwächen und risikoreiche Anlagen wie Bitcoin stärken. Dies schafft ein potenziell positives Umfeld für die Kryptowährung. Die Erwartung einer lockeren Geldpolitik beflügelt traditionell Märkte, die von Liquidität profitieren.
Fidelity Digital Assets sieht Bitcoin basierend auf dem „Bitcoin Yardstick“-Metric derzeit als unterbewertet an, was auf eine günstige Bewertung im Verhältnis zur Netzwerkstärke hindeutet.
Das „Bitcoin Yardstick“-Metric von Fidelity teilt die Marktkapitalisierung durch die Hashrate und zeigt, wie „günstig“ Bitcoin im Vergleich zur Energieabsicherung seines Netzwerks ist. Im ersten Quartal 2025 verhielt sich das Metric in einem Bereich, der weniger überhitzt war als im Vorquartal. Die Tage über 2 oder 3 Standardabweichungen nahmen deutlich ab. Dies unterstreicht die Einschätzung, dass Bitcoin im Verhältnis zu seiner Netzwerkstärke preiswerter geworden ist und Potenzial bietet.
Die aktuelle Marktphase wird von Fidelity als „Acceleration Phase“ bezeichnet, in der Rallyes möglich sind. Gleichzeitig warnen die Analysten vor einem möglichen „blow-off top“. Ein positiver Trend ist die Zunahme der illiquiden Versorgung, die im Q1 2025 auf 63,49 % stieg. Dies signalisiert, dass immer mehr Halter langfristige Positionen aufbauen und ihre Bitcoin nicht zum Verkauf anbieten. Die Illiquid Supply Shock Ratio liegt signifikant unter ihrem Höchststand von 2017.
Diese positive Marktstimmung spiegelt sich in den ETF-Zuflüssen wider. BlackRock’s iShares Bitcoin Trust (IBIT) verzeichnete am 28. April 2025 einen beeindruckenden Zufluss von 970,9 Millionen US-Dollar, den zweitgrößten Tag seit Start. Seit 22. April sammelte IBIT über 4,5 Milliarden US-Dollar, entgegen Abflüssen bei Konkurrenten. Mit mehr als 54 Milliarden US-Dollar AUM dominiert IBIT den US-Markt für Bitcoin-ETFs und hält einen Marktanteil von 51 %.
Der US-JOLTS-Bericht signalisierte mit einem Rückgang auf 7,19 Millionen offene Stellen eine Abkühlung des Arbeitsmarkts. Dies verstärkt die Erwartungen an Zinssenkungen durch die Federal Reserve. Eine dovish Fed-Politik schwächt tendenziell den Dollar und stützt risikoreiche Assets wie Bitcoin. Steigende Bundesentlassungen seit 2020 unterstützen diese dovish Tendenz am Markt.
Ökonom Alex Kruger sieht die JOLTS-Daten als kurzfristigen Gewinn für Bitcoin, das er als „Risk/Gold-Hybrid“ beschreibt, der von der erwarteten lockeren Geldpolitik profitiert.
Trotz Volatilität bleiben die langfristigen Bitcoin-Preisprognosen überwiegend optimistisch. Analysten sehen Potenzial für weitere Kurssteigerungen. Ein kürzlicher Anstieg testete die obere Grenze und erreichte kurzzeitig neue Höchststände. Nach einer Korrektur erfolgte eine Erholung. Einige Modelle, basierend auf der Power-Law-Kurve, prognostizieren einen Kurs von bis zu 200.000 US-Dollar im vierten Quartal 2025, analog zur historischen Preisentwicklung von Gold.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Bitcoin laut Analysen derzeit als unterbewertet gilt, insbesondere im Verhältnis zur Netzwerkstärke. Die Aussicht auf Zinssenkungen durch die Fed, getrieben durch den US-Arbeitsmarktbericht, sowie signifikante ETF-Zuflüsse und zunehmende illiquide Versorgung stützen die langfristig positive Einschätzung. Obwohl Volatilität besteht, deutet vieles auf eine fortgesetzte Stärke hin. Eigene Recherche und Risikobewertung bleiben jedoch unerlässlich.