Ein schockierender Vorfall in der Bitcoin-Welt: Ein Nutzer zahlt versehentlich 60.000 USD an Gebühren. Dieser Fehler durch die missbräuchliche RBF-Nutzung zeigt die Risiken der manuellen Gebührenfestlegung auf. Wir erklären, wie Sie sich vor solchen kostspieligen Fehlern schützen.
Im April 2025 erschütterte ein erschreckender Vorfall die Bitcoin-Community: Ein Nutzer zahlte versehentlich eine Transaktionsgebühr von 0,75 BTC – zu der Zeit etwa 60.000 bis 70.000 USD. Dieser kapitale Fehler resultierte aus der fehlerhaften Anwendung der Replace-by-Fee (RBF)-Funktion. Der Vorfall unterstreicht eindringlich die gefährlichen Fallstricke, die lauern, wenn Gebühren manuell und ohne fundiertes Verständnis der zugrundeliegenden Mechanismen festgelegt werden.
Der Nutzer wollte seine Transaktion beschleunigen, vergaß jedoch eine Wechselgeld-Ausgabe und setzte eine extrem hohe Gebühr fest. Die Folge: Seine gesamte Wallet wurde als Gebühr betrachtet.
Der betroffene Nutzer versuchte laut Berichten, die Geschwindigkeit einer noch unbestätigten Transaktion zu steigern, indem er die RBF-Funktion nutzte. RBF ermöglicht es prinzipiell, eine bereits gesendete, aber noch nicht bestätigte Transaktion durch eine neue Version mit einer höheren Gebühr zu ersetzen. Das Ziel ist, Miner zu motivieren, die neuere, höher dotierte Version bevorzugt in einen Block aufzunehmen. Allerdings setzt die sichere und korrekte Nutzung von RBF ein tiefes Verständnis von Gebühreneinheiten, dem Verhalten der eigenen Wallet-Software und der internen Struktur von Bitcoin-Transaktionen voraus.
Im besagten Fall wählte der Nutzer eine katastrophal hohe Gebührenrate von 305.692 Satoshis pro virtuellem Byte (sat/vByte), während eine normale, moderate Rate vielleicht bei 30 sat/vByte gelegen hätte. Ein weiterer, fataler Fehler war das Weglassen einer sogenannten Wechselgeld-Ausgabe (change output). Normalerweise wird der überschüssige Betrag einer Transaktion auf eine neue Adresse in der eigenen Wallet zurückgesendet. Ohne diese Ausgabe wurde der gesamte Restbetrag in der Wallet – ebenjene 0,75 BTC – als Teil der Gebühr interpretiert und an den Miner überwiesen.
„Ein Moment der Unachtsamkeit oder Panik kann bei Bitcoin-Transaktionen extrem teuer werden. Präzision und Verständnis sind hier unerlässlich.“
Um solche kostspieligen Zwischenfälle zu vermeiden, ist es absolut entscheidend, die Gebührenmechanismen von Bitcoin zu verstehen. Gebühren werden primär in Satoshis pro virtuellem Byte (sat/vByte) gemessen. Ein Satoshi ist die kleinste handelbare Einheit von Bitcoin (0,00000001 BTC). Das virtuelle Byte (vByte) ist eine Maßeinheit, die die effektive Größe einer Transaktion im Netzwerk widerspiegelt. Die endgültige Transaktionsgebühr ergibt sich also aus der Multiplikation des gewählten Gebührensatzes (sat/vByte) mit der Größe der Transaktion in vBytes. Komplexere Transaktionen, die mehr Eingaben oder Ausgaben benötigen, sind größer in vBytes und erfordern daher – bei gleichem sat/vByte-Satz – eine höhere Gesamtgebühr.
Die RBF-Funktion ist an sich ein nützliches Werkzeug, um Transaktionen in Zeiten hoher Netzwerkauslastung zu beschleunigen. Ihre sichere Anwendung hängt jedoch fundamental vom korrekten Verständnis der Gebühreneinheiten und des spezifischen Verhaltens der verwendeten Wallet-Software ab. Im April 2025 führte die fehlerhafte Kombination aus einer übermäßig hohen Gebührenrate und dem Versäumen der Wechselgeld-Ausgabe dazu, dass der komplette Saldo als Gebühr an die Miner floss. Einmal von einem Miner in einen Block aufgenommen und bestätigt, ist eine solche Transaktion unumkehrbar.