Nach turbulenten Wochen stabilisiert sich Bitcoin, doch die Ruhe könnte trügen. Analysen zeigen kritische Marken – steht uns eine weitere Zerreißprobe bevor und was sagen die Experten?
Bitcoin durchlebte eine turbulente Phase, die nach erheblichen Schwankungen im März nun Anfang April eine scheinbare Stabilisierung zeigt. Der Kurs kehrte zum Ausgangspunkt der Woche zurück. Im März sahen wir Höchststände wie $96,484, gefolgt von einem Absturz auf ein Viermonatstief bei $76,642. Diese extreme Volatilität wurde durch Gewinnmitnahmen und ein sich verschlechterndes Marktsentiment angetrieben. Anfang April erholte sich BTC leicht auf rund $87,208, was die Frage aufwirft: Ist dies eine nachhaltige Erholung oder nur die Ruhe vor dem nächsten Sturm?
Die kurzfristigen Prognosen für April 2025 bleiben gespalten und unterstreichen die Unsicherheit. CoinCodex prognostiziert einen möglichen Anstieg auf $116,112 bis Ende April, basierend auf technischen Indikatoren und der Erwartung neuer Marktdynamik nach der Korrektur. Demgegenüber steht die Analyse von Changelly, die einen Durchschnittspreis von etwa $104,300 sieht, aber eine breite Spanne zwischen $83,089 und $125,511 für möglich hält. Diese Divergenz spiegelt die aktuelle Unsicherheit im Markt wider und mahnt zur Vorsicht bei Handelsentscheidungen.
Nic Puckrin von Coin Bureau deutet auf eine mögliche Wiederholung des Ausbruchsmusters von 2017 hin. Er prognostiziert ein neues Allzeithoch von $150,000, falls die Widerstandslinie bei $93,000 durchbrochen wird.
Diverse makroökonomische Faktoren beeinflussen den Bitcoin-Preis massiv. Die Zinspolitik der Federal Reserve ist zentral: Hohe Zinsen zur Inflationsbekämpfung dämpfen die Risikobereitschaft und könnten BTC belasten, während Zinssenkungen potenziell Liquidität in den Markt spülen könnten. Zusätzlich sorgt die globale politische Unsicherheit, sichtbar im U.S. policy uncertainty index, für Nervosität. In solchen Zeiten könnten Investoren Kapital aus Risiko-Assets wie Bitcoin abziehen und in traditionell sichere Häfen wie Gold umschichten, dessen Preis jüngst ebenfalls anzog.
Die technische Analyse offenbart entscheidende Widerstandsniveaus. Ein kritischer Punkt ist die bearische Trendlinie bei $80,500 auf dem Stundenchart. Ein Überwinden dieser Marke könnte den Weg zum nächsten Widerstand bei $81,500 (76.4% Fibonacci-Retracement des letzten Absturzes) ebnen. Gelingt sogar der Durchbruch über $82,500, wäre ein Anstieg in Richtung $85,000 denkbar. Trader müssen diese Marken genau beobachten, da sie über die kurzfristige Preisrichtung entscheiden könnten.
Auf der Unterseite lauern ebenso signifikante Unterstützungszonen. Die Marken bei $79,500 und $78,000 bieten kurzfristigen Halt. Ein Bruch dieser Niveaus würde jedoch Verkaufsdruck erhöhen und könnte den Kurs auf $76,500 oder gar $75,000 drücken. Das kritischste Support-Level liegt bei $74,400 – fällt Bitcoin darunter, droht eine tiefere Korrektur und potenziell empfindliche Fiatverluste für Short-Term Holder. Die Charttechnik signalisiert hier erhöhte Gefahr.
Das Marktsentiment bleibt gedämpft, was die prekäre Lage unterstreicht. Der Crypto Fear and Greed Index notiert bei 40, was auf ‚Angst‘ im Markt hindeutet. Solch ein Sentiment führt oft zu erhöhtem Verkaufsdruck, da Marktteilnehmer zögern, neue Positionen einzugehen oder bestehende glattstellen. Niedrigere Handelsvolumina begleiten diese Phase häufig und können abrupte Preisbewegungen bei geringen Orders begünstigen. Die Angst ist ein deutliches Warnsignal für potenzielle weitere Preisrückgänge.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Bitcoin nach einer Achterbahnfahrt zwar eine momentane Stabilisierung gefunden hat, die Lage aber äußerst fragil bleibt. Die Analysen zeigen kritische Widerstands- und Unterstützungsmarken, deren Bruch die nächste größere Bewegung einleiten könnte. Die vielfältigen Prognosen und das von Angst geprägte Sentiment unterstreichen die anhaltende Unsicherheit. Für Investoren und Trader gilt es, die On-Chain-Daten und technischen Level genau zu überwachen, um in diesem volatilen Umfeld navigieren zu können. Laut beincrypto.com zeigt die Vergangenheit, dass der April oft ein positiver Monat für Bitcoin war.