Die Frage nach dem Boden des Bitcoin-Preises beschäftigt aktuell den Markt. Nach einer spürbaren Korrektur fragen sich Anleger: Wie tief kann es gehen? Eine Analyse der historischen Zyklen und aktueller Daten hilft, die Risiken einzuschätzen und potentielle Szenarien zu beleuchten.
Bitcoin, die Ur-Kryptowährung, ist seit 2009 für ihre extreme Volatilität berüchtigt. Im Mai 2025 zeigt der Markt nach einem anfänglichen Anstieg erneut Unsicherheit. Eine Korrektur von rund 10% unter die jüngsten Hochs wirft die drängende Frage auf: Wie tief kann der Bitcoin-Preis tatsächlich fallen, bevor wir einen stabilen Boden sehen? Um das zu verstehen, blicken wir auf die historischen Muster und die aktuelle On-Chain-Datenlage.
Historisch betrachtet hat Bitcoin signifikante Kurskorrekturen erlebt. Die Bärenmärkte von 2018 oder auch 2022 zeigten Einbrüche von über 80% bzw. deutliche Drawdowns. Diese Phasen waren oft von regulatorischen Unsicherheiten, globalen Makrofaktoren und reiner Marktpsychologie getrieben. Das Verständnis dieser Zyklen ist entscheidend, um heutige Bewegungen einzuordnen und potenzielle Tiefs abzuschätzen.
Die aktuelle Marktlage im Mai 2025 ist von hoher Unsicherheit geprägt. Die jüngste 10%-Korrektur hat viele Marktteilnehmer verunsichert und zu intensiven Spekulationen geführt. On-Chain-Metriken zeigen unterschiedliche Signale, Short-Term-Holder agieren nervös, während Long-Term-Holder weiterhin akkumulieren. Dieses gemischte Bild erschwert die kurzfristige Prognose ungemein, selbst für erfahrene Analysten.
Kein Modell und keine Analyse kann mit absoluter Sicherheit vorhersagen, wie sich der Markt entwickeln wird. Investiere niemals mehr, als du dir leisten kannst zu verlieren. Dieses Grundprinzip bleibt fundamental.
Bekannte Prognosemodelle liefern verschiedene Einschätzungen. Das renommierte Stock-To-Flow (S2F) Modell von Plan B beispielsweise, das auf dem Verhältnis von existierendem Bestand zu Produktionsrate basiert, deutet langfristig auf eine Aufwärtsbewegung hin, insbesondere für 2026-2028. Kurzfristige Modelle wie die von DigitalCoinPrice sehen trotz der aktuellen Schwäche Potential für einen Anstieg auf bis zu 174.539 USD bis Dezember 2025.
Andere Analysen, wie die von LSEG Datastream, sehen bereits im Juni 2025 ein Aufwärtspotenzial zum Niveau von 110.000 USD. Solche unterschiedlichen kurzfristigen Ziele zeigen die Unsicherheit und die Abhängigkeit von sich schnell ändernden Datenpunkten. Die Interpretation von On-Chain-Daten, Derivate-Markt-Indikatoren und Makro-News erfordert ständige Wachsamkeit.
Welche Faktoren könnten den Preis weiter drücken? Regulatorische Eingriffe in großen Jurisdiktionen haben historisch tiefe Schatten geworfen. Globale Wirtschaftsbedingungen wie Inflation, Zinsanpassungen und Rezessionsängste wirken sich direkt aus. Die Marktpsychologie ist ein unterschätzter Treiber; Angst und Gier können massive Verkaufs- oder Kaufwellen auslösen. Auch technologische Entwicklungen beeinflussen Nachfrage und Infrastruktur.
Angesichts der aktuellen Unsicherheit und historischen Muster gibt es mehrere Abwärts-Szenarien. Eine kurzfristige Panikreaktion könnte den Preis um weitere 10-20% drücken, was ihn in den Bereich von 88.000 bis 90.000 USD bringen könnte. Dies wäre eine typische stärkere Korrektur in einem Bullenmarkt-Umfeld, oft gefolgt von einer Erholung.
Ein Worst-Case-Szenario, ähnlich den größeren Bärenmärkten, könnte einen Rückgang um 30-50% oder mehr bedeuten, was den Preis in den Bereich von 55.000 bis 70.000 USD fallen ließe. Solche tiefen Einbrüche sind jedoch selten und erfordern meist eine Kombination negativer externer Schocks, wie massive regulatorische Verbote oder eine globale Finanzkrise. Dieses Szenario ist derzeit unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen.