Bitcoin über $100k? Trumps Zollpause befeuert Rallye

Trumps überraschende Zollpause hat Bitcoin über $80.000 katapultiert. Marktanalysten sehen Potenzial für $100.000 und mehr, warnen aber vor überstürzten Entscheidungen. Ist dies der Startschuss für den nächsten Bullenmarkt?

Die Ankündigung von US-Präsident Trump, eine 90-tägige Pause für reziproke Zölle einzulegen, sorgte für erheblichen Kaufdruck auf den Kryptomärkten. Bitcoin überschritt daraufhin prompt die psychologisch wichtige Marke von 80.000 US-Dollar. Obwohl dieser initiale Impuls nachlässt, hat sich ein bullischer Konsens unter einigen Akteuren verfestigt. Die zentrale Frage lautet nun: Reicht dieser Impuls, um Bitcoin innerhalb der nächsten 90 Tage nachhaltig über die 100.000 US-Dollar-Marke zu treiben, oder handelt es sich nur um ein kurzfristiges Strohfeuer?

Die Zollpausen-Ankündigung kam zu einem kritischen Zeitpunkt, als der Bitcoin-Kurs unter 78.000 US-Dollar notierte, belastet durch die Unsicherheiten des Handelsstreits. Innerhalb weniger Stunden erfolgte ein Anstieg um über 7% auf mehr als 82.000 US-Dollar. Diese positive Marktreaktion hat viele Marktteilnehmer ermutigt. Experten wie Timo Emden von Emden Research werten dies als möglichen Startschuss für eine Erholungsrallye, mahnen jedoch zur Vorsicht, da der zugrundeliegende Zollstreit keineswegs beigelegt ist.

Crypto-Analyst Kaduna vermutet, dass Bitcoin während des vorherigen Preisverfalls, ausgelöst durch die ursprünglichen Zollankündigungen, möglicherweise einen signifikanten Preisboden ausgebildet hat. Die aktuelle Bewegung wird von ihm als Reaktion auf den jüngsten Anstieg von 75.200 auf 83.200 US-Dollar interpretiert.

Laut Kadunas Analyse befindet sich der Markt nun in einer „Mini-Bull-Market„, angetrieben durch die Reaktion auf Trumps Ankündigung. Dieser Trend könnte durch die globale M2-Liquidität zusätzlich verstärkt werden, was potenziell zu einem früheren Beginn des eigentlichen Bullenmarktes führen könnte als bisher angenommen. Es wird erwartet, dass Front-Running-Verhalten etwa einen Monat vor Ablauf der 90-Tage-Frist einsetzen und den Preis weiter nach oben treiben könnte.

Die Analyse der globalen M2-Liquidität – ein Maß für die Geldmenge im Umlauf – deutet laut Kaduna auf einen potenziell sehr starken nächsten Aufwärtsimpuls für Bitcoin hin. Er argumentiert, dass dieser Anstieg den Preis nicht nur über 100.000 US-Dollar, sondern möglicherweise sogar in Richtung 120.000 US-Dollar treiben könnte, bevor eine größere Korrektur wahrscheinlich wird. Dies würde eine Überschreitung des aktuellen Allzeithochs von 108.786 US-Dollar bedeuten.

Kadunas Ausblick fokussiert sich ebenso auf das Timing eines strategischen Exits. Sollte die Rallye wie prognostiziert verlaufen, empfiehlt er, den Großteil der Long-Positionen innerhalb eines 55-Tages-Fensters zwischen April und dem 3. Juni zu schließen. Ziel ist es, den Höhepunkt dieser spezifischen bullischen Phase optimal zu nutzen. Danach rät er zu einem temporären Rückzug vom Markt, um die Lage im Spätsommer neu zu bewerten.

Die Auswirkungen der Trump-Ankündigung beschränkten sich nicht auf Bitcoin. Die breitere Krypto-Landschaft reagierte ebenfalls positiv. Altcoins wie Ethereum, Dogecoin und XRP verzeichneten Zuwächse von über 12%, Solana stieg um 14%. Auch Aktien von Krypto-nahen Unternehmen wie MicroStrategy, Robinhood und Coinbase profitierten erheblich mit Gewinnen von 25%, 23% bzw. 20%, was die marktbreite Euphorie unterstreicht.

Externe makroökonomische Faktoren bleiben relevant. Die jüngsten Fed-Protokolle signalisieren einen vorsichtigen Ansatz der US-Notenbank angesichts konjunktureller Unsicherheiten. Zudem stehen wichtige US-Inflationsdaten zur Veröffentlichung an, die die Markterwartungen weiter beeinflussen könnten. Bitcoin sprang nach der US-Zollpause über 82.000 US-Dollar. Ökonomen prognostizieren eine Teuerungsrate von 2,6% im Jahresvergleich, was die Zinsentscheidungen und damit indirekt auch die Risikobereitschaft an den Märkten beeinflusst.