Bitcoin: Liquiditätsengpass deutet auf Kursexplosion?

Der Bitcoin-Markt zeigt Anzeichen einer explosiven Phase. Ein zentraler Treiber ist der schwindende Bitcoin-Bestand an den Börsen. Gleichzeitig steigt die Nachfrage, getrieben von institutionellen Akteuren und neuen Anwendungsfällen.

Die Analyse der Sygnum Bank zeichnet ein klares Bild: Der Bitcoin-Markt steht vor potenziell explosiver Volatilität. Ein zentraler Treiber ist der Liquidity Crunch. Über 1 Million BTC verliessen seit Ende 2023 die Börsen, massgeblich durch ETFs und institutionelle Investoren. Dieser Rückgang um 30% der zirkulierenden Versorgung in 18 Monaten schafft ein Umfeld, in dem geringe Mengen auf erhöhte Nachfrage treffen.

„Die Kombination aus geringer Liquidität und steigender Nachfrage schafft das Potenzial für einen ‚Demand Shock‘, bei dem mehr Käufer auftreten, als es verfügbare Bitcoins gibt.“

Die Nachfrage wird durch mehrere Faktoren befeuert. Regierungen erkennen Bitcoin zunehmend als Reserve an. Auch die Akzeptanz von Bitcoin-ETFs wächst stetig. Diese Konvergenz aus schrumfender Liquidität und steigendem Interesse bereitet den Boden für signifikante Preisbewegungen. Es ist ein klassisches „wenig Ware trifft auf viele Käufer“-Szenario.

Auch die institutionelle Beteiligung prägt das Marktgeschehen. Jüngste Kursausschläge deuten auf den Einfluss von US-Tradern hin. Schwankungen von bis zu 5.000 USD, insbesondere an der CME, signalisieren, dass institutionelle Akteure die Preisdynamik stärker steuern als Retail-Investoren. Dies verändert die typische Marktstruktur und deutet auf neue Handelsmuster.

Bitcoin etabliert sich zunehmend als sichere Anlage. Angesichts von Turbulenzen an den US-Treasury-Märkten und einer Schwächung des US-Dollars suchen Anleger Schutz. Neben Gold rückt Bitcoin stärker in den Fokus. Seine Fähigkeit, in diesem Umfeld resilient zu agieren, unterstreicht seine Attraktivität als potenzieller Hedge gegen wirtschaftliche Unsicherheiten.

Politische Initiativen in den USA, Pakistan und Grossbritannien, Bitcoin in offizielle Reserven aufzunehmen, sind zwar noch symbolisch, könnten aber künftig erhebliche Auswirkungen haben.

Die aktuelle Markttiefe zeigt eine interessante Dynamik. Bis 100.000 USD gibt es zahlreiche Limit-Orders, doch darüber ist die Tiefe gering. Insbesondere bis 110.000 USD ist der Widerstand schwach. Das bedeutet, jede positive Bewegung könnte diese Schwellen schnell durchbrechen und den Preis rasant in neue Höhen treiben. Das Potenzial für schnelle Aufwärtsbewegungen ist beträchtlich.

Man muss aber auch alternative Interpretationen zulassen. Jüngste Ausschläge könnten auch Teil einer gezielten Stop-Loss-Jagd sein. Trader visieren Bereiche an, die Short-Positionen auslösen, was zu einem plötzlichen Kaufdruck führt, wenn Short-Seller covern müssen. Dieses Manöver kann kurzfristige Volatilität erzeugen, die nicht zwingend auf einen grossen Trend hindeutet.

Die Sygnum Bank und andere Marktteilnehmer betonen, dass der aktuelle Krypto-Zyklus keineswegs am Ende ist. Die anhaltende Nachfrage trifft auf limitierte Liquidität. Diese Konstellation bildet das Fundament für mögliche „upside shocks“. Investoren navigieren in einem komplexen und dynamischen Umfeld. Sorgfältiges Abwägen und das Beachten der verschiedenen Signale und Trends sind entscheidend für die Anpassung der Anlagestrategie.