Bitcoin & M2 Geldmenge: Trügt die Korrelation?

Die Korrelation zwischen der globalen M2-Geldmenge und dem Bitcoin-Kurs wird oft als wichtiger Treiber genannt. Doch stimmt diese Vereinfachung wirklich, oder könnte die Metrik trügen und Anleger in die Irre führen?

Die Korrelation zwischen der globalen M2-Geldmenge und dem Bitcoin-Kurs hat viel Aufmerksamkeit erregt. Populäre Stimmen wie Raoul Pal verbreiteten die These, dass eine steigende Geldmenge zeitverzögert den Bitcoin-Preis nach oben treibt. Diese Sichtweise ist stark vereinfacht und berücksichtigt nicht die komplexe Dynamik der globalen Finanzmärkte.

Bitcoin wird oft als digitales Gold und Absicherung gegen monetäre Inflation betrachtet. Seine begrenzte Menge und dezentrale Natur machen es unabhängig von Zentralbanken. Eine wachsende Geldmenge durch Zentralbanken kann das Kaufinteresse an risikoreichen Assets wie Bitcoin steigern. Historisch fielen Bullenmärkte oft mit Liquiditätsexpansion zusammen.

Experten warnen: Die M2-Geldmenge allein ist kein zuverlässiger Indikator für den Bitcoin-Kurs. Eine vereinfachte Sichtweise ignoriert die Komplexität.

Finanzmärkte sind hochdynamisch. Was früher galt, muss heute oder morgen nicht mehr stimmen. Die Korrelation zur M2-Geldmenge kann sich ändern. Regulatorische Entwicklungen, technologische Fortschritte und die globale Wirtschaft sind weitere entscheidende Einflussfaktoren.

Die Methodik zur M2-Analyse ist ebenfalls kritikwürdig. Eine 90-Tage-Verzögerung ist willkürlich. Zudem basieren viele Analysen nur auf Daten der Top 21 Zentralbanken, was die globale Geldmenge nur teilweise erfasst. Diese Einschränkungen können zu fehlerhaften Schlussfolgerungen führen.

Anstatt nur auf M2 zu schauen, ist ein breiterer Blick nötig. Zinssätze und Geldpolitik der Zentralbanken sind direkte Treiber für Liquidität und Verhalten. Auch wirtschaftliche Indikatoren wie BIP, Inflation und Arbeitslosigkeit geben wichtige Einblicke in die allgemeine Gesundheit der Wirtschaft und beeinflussen Investorenerwartungen.

Technologische Entwicklungen im Blockchain-Bereich und neue Anwendungen können die Attraktivität von Bitcoin steigern. Gleichzeitig können regulatorische Änderungen das Vertrauen von Anlegern stärken oder schwächen und so den Preis beeinflussen. Eine umfassende Analyse ist daher unerlässlich.

Vertraut nicht blind auf eine einzige Metrik. Komplexe Märkte erfordern eine Analyse vieler Faktoren, um fundierte Entscheidungen zu treffen.

Die Korrelation zwischen M2 und Bitcoin war auffällig, sollte aber nicht überbewertet werden. Die alleinige Fokussierung auf eine Metrik kann in die Irre führen. Eine umfassende Analyse unter Berücksichtigung multipler Indikatoren ist entscheidend für fundierte Entscheidungen im Kryptomarkt. Bitcoin ist zwar eine Absicherung, aber die M2-Betrachtung ist nur ein Teil des Puzzles.