Bitcoin: Stille On-Chain-Daten bremsen 100.000 USD?

Während Bitcoin sich optimistisch der 100.000-USD-Marke nähert, zeigen On-Chain-Daten ein alarmierendes Bild: Der Mempool ist ruhig und das Transfer-Volumen stagniert. Diese geringe Netzwerkaktivität könnte ein signifikantes Hindernis für den weiteren Preisanstieg darstellen.

In den letzten Monaten zeigte sich das On-Chain-Umfeld des Bitcoin-Netzwerks zunehmend dormanter, während der Preis nahe der magischen 100.000-USD-Marke schwebt. Trotz optimistischer Preisentwicklungen deutet die stagnierende Aktivität auf der Blockchain auf Schwachstellen hin, die den weiteren Aufwärtstrend über kritische Schwellen wie 95.000 USD behindern könnten. Die Diskrepanz zwischen Preisanstieg und Netzwerkaktivität wirft Fragen nach der Nachhaltigkeit des aktuellen Trends auf.

Der Mempool ist das Wartezimmer für Bitcoin-Transaktionen. Ein hoher Stand signalisiert Netzwerkengpässe, längere Bestätigungszeiten und höhere Gebühren. Seine Größe gibt Aufschluss über die Dauer der Verkehrsdichte.

„Die Anzahl der Transaktionen im Mempool ist stark abgefallen, und die Anzahl der Transaktionen in den Blöcken ist dramatisch gesunken.“ – Bericht von CryptoQuant

Jüngst verzeichnete der Mempool eine signifikante Abnahme an wartenden Transaktionen, ein klares Zeichen für geringere Netzwerkaktivität. Ein CryptoQuant-Bericht bestätigt diesen Trend, mit einem historischen Tiefpunkt von nur 31 Transaktionen in Block 881931. Diese Reduzierung spiegelt sich in den allgemeinen Netzwerkmetriken wider und wirkt sich direkt auf die Effizienz und Kosten von Transaktionen aus.

Die geringe Aktivität im Mempool korreliert mit einem Rückgang der täglichen Transaktionen auf etwa 400.000, den niedrigsten Stand seit elf Monaten. Infolgedessen sind die Transaktionsgebühren stark gesunken und liegen aktuell unter 1 USD. Diese Metriken verdeutlichen, dass trotz des Preisanstiegs die tatsächliche Nutzung des Netzwerks für Übertragungen oder Käufe/Verkäufe abgenommen hat.

Ein Hauptgrund für die geringe Aktivität ist das HODLing-Verhalten der Bitcoin-Halter. Angesichts positiver Markterwartungen, einer Bitcoin-freundlichen US-Regierung und massiven Investitionen von Finanzgiganten wie BlackRock halten viele ihre Coins zurück. Die Hoffnung auf einen erheblichen Bullenmarkt-bedingten Wertanstieg motiviert BTC-Maximalisten, ihre Assets nicht zu bewegen, was die On-Chain-Aktivität drosselt.

Die geringe On-Chain-Aktivität könnte dem Bitcoin-Netzwerk den nötigen Treibstoff für einen nachhaltigen Anstieg über 100.000 USD entziehen, trotz optimistischer Markterwartungen.

Das tägliche On-Chain-Transfer-Volumen zeigt laut Daten von Checkonchain ebenfalls eine flache Entwicklung. Dies signalisiert, dass die Übertragung von Bitcoin zwischen Nutzern nicht zunimmt. Ein anhaltend geringes Transfer-Volumen kann ein Zeichen für das Zögern der Marktteilnehmer sein, ihre Coins zu bewegen, was Liquidität und Marktdynamik reduziert. Dies kontrastiert mit der Preissituation und deutet auf eine Potenzialbremse hin.

Um Transaktionen in Zeiten hoher Netzwerkengpässe zu beschleunigen, können Nutzer Strategien wie Child-Pays-For-Parent (CPFP) oder Replace-By-Fee (RBF) anwenden. Durch das Anbieten höherer Gebühren können Transaktionen schneller bestätigt werden. Diese Tools ermöglichen es, die Priorität anzupassen und so Wartezeiten zu reduzieren, was in volatilen Phasen besonders relevant ist.