Bitcoin-Miner in Not: HPC drückt Performance

Die neuesten Daten von JPMorgan sind alarmierend: Bitcoin-Miner mit HPC-Fokus haben Anfang April 2025 erneut schlecht performt. Steht die Diversifikationsstrategie vor dem Aus, insbesondere angesichts der drohenden Halbierung?

Die ersten Aprilwochen 2025 bestätigen einen beunruhigenden Trend: Bitcoin-Miner mit Exposure im High-Performance-Computing (HPC) underperformen erneut, wie eine aktuelle Analyse von JPMorgan belegt. Diese Entwicklung ist nicht neu; Miner, die neben dem Kerngeschäft in Bereiche wie KI oder Rechenzentren diversifizieren, bleiben signifikant hinter reinen Bitcoin-Minern zurück. Die Daten zeigen klar, dass diese Strategie aktuell mehr Risiken als Chancen birgt, besonders in einem volatilen Marktumfeld und angesichts branchenweiter Herausforderungen. Ist Diversifizierung wirklich der Königsweg?

Der März 2025 war bereits ein Warnsignal: Die 14 an US-Börsen gelisteten Bitcoin-Miner erlitten einen massiven Einbruch ihrer Marktkapitalisierung um 25%, laut JPMorgan der drittstärkste monatliche Rückgang jemals. In diesem desaströsen Umfeld stach lediglich Stronghold Digital Mining (SDIG) positiv hervor, welches allerdings kurz darauf von Bitfarms übernommen wurde. Diese Ausnahme bestätigt die Regel der breiten Marktschwäche, insbesondere für jene Miner, die auf zusätzliche HPC-Geschäftsfelder gesetzt haben und nun doppelt unter Druck geraten.

Konkret zeigten Unternehmen mit starkem HPC-Anteil wie Bitdeer, TeraWulf, IREN und Riot Platforms im April eine deutliche Underperformance. Im Gegensatz dazu konnten sich pure Player wie MARA Holdings und CleanSpark besser als Bitcoin selbst behaupten. Diese Divergenz stellt die Resilienz von Diversifikationsstrategien in Frage. Die JPMorgan-Analysten Reginald Smith und Charles Pearce betonen zudem, dass die Bewertungen der Miner aktuell auf dem niedrigsten Niveau seit dem FTX-Kollaps im Herbst 2023 notieren, was die Skepsis des Marktes unterstreicht.

Die aktuellen Bewertungen der Miner stehen am niedrigsten seit dem Zusammenbruch von FTX im Herbst 2023, was die angespannte Marktlage widerspiegelt.

Paradoxerweise stieg die durchschnittliche Netzwerk-Hashrate im März auf beeindruckende 816 EH/s an, was die zunehmende Konkurrenz und Mining Difficulty widerspiegelt. Gleichzeitig brachen jedoch die Einnahmen und die Profitabilität ein. Laut JPMorgan fielen die täglichen Block-Belohnungseinnahmen pro EH/s um 13% auf 47.300 USD. Noch drastischer sanken die täglichen Bruttogewinne pro EH/s um 22% auf nur noch 23.000 USD. Dieser Profitabilitätsdruck trifft alle Miner, verstärkt aber die Probleme derer mit hohen Betriebskosten.

Die bevorstehende Bitcoin-Halbierung im April 2025 wird den Druck weiter erhöhen, da die Blockbelohnungen halbiert werden. Dies könnte die Profitabilitätskrise verschärfen und zu einer Konsolidierungswelle oder Umstrukturierungen in der Branche führen. Zusätzlich belasten hohe Energiekosten die Bilanzen. Viele Miner setzen zwar verstärkt auf erneuerbare Energien, um Kosten zu senken und Umweltauflagen zu begegnen, doch die unmittelbaren finanziellen Herausforderungen bleiben bestehen. Die Kombination dieser Faktoren erzeugt erheblichen Gegenwind.

Die anhaltende Underperformance hat zu spürbarer Investorenvorsicht geführt; die Skepsis bezüglich der langfristigen Profitabilität ist groß. Der Sektor handelt auf Tiefstständen seit dem FTX-Crash. Dennoch sehen einige Analysten wie H.C. Wainwright gerade jetzt eine „verlockende Kaufgelegenheit“. Sie argumentieren, der Kapitalabfluss hin zu Spot-BTC-ETFs und die Halving-Sorgen hätten eine überfällige Korrektur nach dem starken Q4 2023 ausgelöst. Ihre Firma bleibt optimistisch und verweist auf die Outperformance der Miner gegenüber Bitcoin im Gesamtjahr 2023.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Schwäche der HPC-Miner Anfang April 2025 symptomatisch für die tiefgreifenden Herausforderungen der Branche ist. Während Pure Plays wie MARA und CleanSpark relative Stärke zeigen, kämpfen diversifizierte Miner mit sinkender Profitabilität, steigender Difficulty und dem drohenden Halving. Die Anpassungsfähigkeit der Unternehmen wird auf die Probe gestellt. Trotz der Risiken könnten aktuelle Marktbedingungen auch Chancen für strategische Neuausrichtungen und Konsolidierung bieten, was die Zukunft des Bitcoin-Minings ungewiss, aber spannend gestaltet.