In der Bitcoin-Community brodelt eine neue Debatte um die Aufhebung der OP_RETURN-Grenze. Die Entscheidung der Bitcoin Core-Entwickler, die 80-Byte-Grenze zu entfernen, könnte weitreichende Auswirkungen auf Effizienz, Sicherheit und den Gebrauch der Blockchain haben.
In der Bitcoin-Community hat eine neue Debatte um die Aufhebung der OP_RETURN-Grenze für Transaktionsdaten ein breites Echo hervorgerufen. OP_RETURN ist ein spezieller Typ von Bitcoin-Transaktionsausgaben, der das Speichern kleiner Datenmengen auf der Blockchain erlaubt. Diese Ausgaben sind im Gegensatz zu regulären Transaktionsausgaben nicht ausgabefähig und vermeiden so die Bloatung des UTXO-Satzes. Die ursprüngliche 80-Byte-Grenze sollte den sparsamen Einsatz fördern, doch Nutzer fanden Wege, diese zu umgehen, was laut Bitcoin-Entwickler Greg Sanders dem Netzwerk schadet.
Die Proposal (PR 32359) stammt von Bitcoin-Pionier Peter Todd im Auftrag von Chaincode Labs. Todd argumentiert, die Aufhebung der Grenze würde die Codebasis vereinfachen und die Effizienz verbessern, ohne die Sicherheit zu gefährden. Er betont, dass OP_RETURN-Ausgaben unausgabefähig sind und somit den UTXO-Satz nicht aufblähen. Zudem seien die aktuellen Einschränkungen durch direkte Substitution und Forks von Bitcoin Core leicht umgehbar.
Befürworter sehen klare Vorteile: Eine sauberere UTXO-Datenbank, da OP_RETURN-Ausgaben nicht zur Bloatung beitragen. Ein konsistenteres Verhalten im Netzwerk, da die Einschränkungen ohnehin oft umgangen werden. Eine bessere Ausrichtung an der tatsächlichen Nutzung von Bitcoin, da große Dateninschriften stattfinden, aber in weniger transparenten Formen, die dem Netzwerk schaden können. Dies fördert eine ehrliche Datenspeicherung.
Samson Mow äußerte auf X Bedenken und betonte, dass Nutzer die Möglichkeit haben, auf die vorherige Version zurückzugreifen oder eine andere Implementierung des Netzwerks zu verwenden. Das zeige den Mangel an Konsens.
Die Entscheidung hat jedoch auch heftige Kritik hervorgerufen. Viele Nutzer sehen dies als unerwünschte Änderung, die ohne angemessenen Konsensprozess eingeführt wurde. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Sorge, dass die finanzielle Nützlichkeit von Bitcoin depriorisiert werden könnte. Marty Bent, Managing Partner des Ten31 Funds, hob hervor, dass es derzeit keinen Konsens über diese Frage gibt und die Einführung ohne ausreichende Diskussion erfolgt sei.
Die Debatte um die OP_RETURN-Grenze hat bereits Auswirkungen auf den Bitcoin-Markt gezeigt. Laut BitMEX Research führte die Diskussion zu einem Preisrückgang von 2,3% auf 58.472 US-Dollar. Gleichzeitig stiegen die Handelsvolumina um 18% auf 1,2 Milliarden US-Dollar innerhalb von 24 Stunden. Dies spiegelt die Unsicherheit der Trader und die erhöhte Aktivität infolge von Netzwerkpolitik-Bedenken wider.
BitMEX Research stellte fest, dass Nutzer zunehmend auf out-of-band-Zahlungen zurückgreifen könnten, um Miner zu bezahlen, und so den standardmäßigen Gebührenmarkt umgehen. Dies könnte Anreize für Miner verzerren.
Die Entfernung der OP_RETURN-Grenze markiert einen bedeutenden Wendepunkt in der Entwicklung von Bitcoin. Während Befürworter eine effizientere Nutzung erwarten, sehen Kritiker ein Risiko für die finanzielle Nützlichkeit und Sicherheit. Die zukünftigen Auswirkungen müssen sorgfältig beobachtet werden, insbesondere bei Gebühren und Miner-Anreizen. Die Debatte beweist die Komplexität und dynamische Natur der Bitcoin-Community.