Mit 96 Milliarden US-Dollar erreicht das Open Interest bei Bitcoin ein neues Allzeithoch. Dies deutet auf extreme Hebelwirkung hin, die die aktuellen Rallyes befeuert. Doch wo liegt das Risiko, wenn der Markt dreht?
Die Bitcoin-Märkte haben in den letzten Monaten beeindruckende Höhen erklommen. Ein maßgeblicher Faktor dafür ist das signifikant gestiegene Open Interest in den Derivatemärkten. Mit über 96 Milliarden US-Dollar hat das Open Interest in Bitcoin-Futures und -Optionen jüngst ein neues Allzeithoch erreicht. Das signalisiert nicht nur eine verstärkte Marktbeteiligung, sondern unterstreicht auch die zunehmende Rolle der Hebelwirkung bei den aktuellen Bitcoin-Rallyes. Diesem Phänomen solltet ihr besondere Aufmerksamkeit schenken.
Das Open Interest dient als wichtiger Indikator für die Markttiefe und das Engagement. Es reflektiert die Gesamtzahl der offenen Kontrakte. Sein Anstieg auf 96 Milliarden US-Dollar markiert einen deutlichen Sprung gegenüber Vormonaten und verdeutlicht die wachsende Bedeutung dieses Sektors für die Preisbildung.
Die vorliegenden Daten untermauern eine klar bullische Marktstimmung. Besonders auffällig ist die Dominanz von Call-Optionen, speziell der Out-of-the-Money (OTM) Calls, die auf steigende Preise spekulieren. Für den Verfall am 27. Juni entfallen 66.510 Kontrakte auf Calls, wobei 48.793 davon OTM sind. Im Gegensatz dazu stehen nur 36.663 Put-Kontrakte, von denen lediglich 1.489 ITM sind.
Dieser signifikante Überhang an Call-Optionen, insbesondere OTM-Calls, signalisiert unmissverständlich: Die Marktteilnehmer wetten mehrheitlich auf höhere Bitcoin-Kurse. Dieses klare Signal solltet ihr bei euren Entscheidungen berücksichtigen.
Doch wo hohe Hebel wirken, lauern auch erhebliche Risiken. Zwar können Margin-Trades und Futures die Preisdynamik nach oben beschleunigen, sie verstärken Bewegungen aber in beide Richtungen. Bei einer plötzlichen Korrektur können die hohen offenen Positionen eine Kaskade von Liquidationen auslösen. Dies führt zu erhöhter Marktvolatilität und kann die Preise stark unter Druck setzen. Eine kleine Preisbewegung kann bei hohem Hebel bereits zur Liquidation führen.
Anleger sollten sich dieser Risiken bewusst sein und ihre Positionen sorgfältig managen, um nicht von plötzlichen Marktbewegungen überrascht zu werden.
Die aktuelle Situation zeigt historische Parallelen zu Mustern vor früheren Allzeithochs. Die Anzahl der Wallets mit über 1.000 BTC stieg zuletzt signifikant an, was den größten 30-Tages-Anstieg in diesem Jahr darstellt. Adressen, die zwischen 10 und 10.000 BTC halten, haben in den letzten sechs Wochen über 81.300 BTC akkumuliert. Diese Aktivität großer Spieler, den sogenannten „Whales“, kann den Markt massiv beeinflussen und Preisspitzen sowie -korrekturen verstärken.
Auch das allgemeine Marktsentiment bleibt überwiegend bullisch. Die realisierte Kapitalisierung erreichte im Mai 2025 mit 890 Milliarden US-Dollar ein neues Allzeithoch. Dieser On-Chain-Indikator bestätigt die wachsende Überzeugung sowohl bei Langzeit- als auch bei Kurzzeit-Haltern, die konsequent akkumulieren. Das fundamentale Bild scheint weiterhin stark.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Das gestiegene Open Interest signalisiert starke Beteiligung und bullische Stimmung. Doch die eingesetzte Hebelwirkung ist eine doppelte Klinge. Sie kann Rallyes befeuern, birgt aber auch erhebliche Risiken durch mögliche Liquidationen. Eine sorgfältige Analyse und ein tiefes Verständnis der Marktmechanismen sind unerlässlich, um in diesem volatilen Umfeld erfolgreich zu agieren. Bleibt informiert und passt eure Strategien an.
