Bitcoin vor Ausbruch? Experte warnt vor Hürden

Bitwise CIO Matt Hougan sieht Bitcoin vor einem Anstieg, doch makroökonomische Hürden bremsen den Kurs. Trotz beeindruckender Resilienz im Vergleich zu Aktienmärkten bleibt die Lage angespannt. Was treibt BTC an und welche Risiken lauern?

Matt Hougan, CIO von Bitwise, analysiert in einer Investorennotiz vom 15. April 2025 die jüngsten Bitcoin-Handelsmuster. Seine These: „Bitcoin verhält sich wie ein Vermögenswert, der höher steigen will, wenn nur makroökonomische Hindernisse aus dem Weg gingen.“ Der Kurs pendelte um 84.379 US-Dollar, fast unverändert zum Vormonat (+0,07%), trotz signifikanter geopolitischer Ereignisse wie der Ankündigung einer strategischen US-Bitcoin-Reserve und neuer globaler Zölle durch Präsident Trump. Diese bemerkenswerte Stabilität kontrastiert mit den Verlusten an traditionellen Finanzmärkten.

Hougan hebt die erstaunliche Übereinstimmung hervor: Während der S&P 500 seit seinem Hoch am 19. Februar um 12,0% fiel, gab Bitcoin nur um 12,4% nach. Dies weicht stark von früheren Marktkorrekturen ab. Im Jahr 2022 etwa verlor der S&P 500 24,5%, Bitcoin jedoch massive 58,3%. Ähnliche Muster zeigten sich 2020 (COVID-Krise: Aktien -33,8%, BTC -38,1%) und Ende 2018 (Handelsspannungen: Aktien -19,36%, BTC -37,22%). Historisch verstärkte dies die Annahme, Bitcoin würde bei Aktieneinbrüchen stets überproportional fallen.

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Trotz dieser Einwände argumentiert Hougan, dass Bitcoins Fähigkeit, sich inmitten globaler Marktturbulenzen bei etwa 80.000 US-Dollar zu halten, ein starkes Zeichen seiner Robustheit gegenüber Makro-Schocks sei. Er sieht darin einen Paradigmenwechsel. Dass Bitcoin die Verluste der Aktienmärkte nun eher widerspiegelt, anstatt sie massiv zu übertreffen, stärke das Vertrauen in seine Beständigkeit, auch wenn es noch kein unumstrittenes Hedge-Asset wie Gold sei, das sich in dieser Periode besser entwickelte.

Wir beobachten laut Hougan eine Übergangsphase in der Evolution von Bitcoin. Historisch wurde die Kryptowährung von zwei Kräften getrieben: einerseits als Risikoanlage mit hohem Potenzial und Volatilität, andererseits gelegentlich als Hedging-Instrument ähnlich Gold. Früher dominierte die Risiko-Perspektive, was zu schnellen Verkäufen bei Aktien-Sell-offs führte. Nun, da Unternehmen Bitcoin bilanzieren, institutionelle Investoren es diversifizieren und Staaten strategische Reserven anlegen, scheint die Tendenz hin zu „digitalem Gold“ zuzunehmen.

Allerdings warnt Hougan vor der inhärenten Unvorhersehbarkeit des Makro-Umfelds. Ein möglicher weiterer Absturz der Aktienmärkte könnte Bitcoins Verwundbarkeit bei breiter Panik erneut offenlegen. Er räumt ein, dass Gold weiterhin das klassische Beispiel eines sicheren Hafens bei systemischen Schocks ist. Bitcoin müsse erst noch endgültig beweisen, dass es traditionelle Hedge-Instrumente während intensiver wirtschaftlicher Belastungen ersetzen kann, was zu signifikanten Fiatverlusten bei unvorsichtigen Anlegern führen könnte.

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Mehrere Faktoren könnten laut Bitwise den erwarteten Bitcoin-Aufstieg antreiben. Ein Schlüsselfaktor ist die Korrelation zum US-Dollar-Index (DXY). Ein fallender DXY ging historisch oft mit einem stärkeren Bitcoin einher. Seit Jahresbeginn 2025 ist der DXY über 7% gefallen, was Liquidität in den BTC-Markt spülen könnte. Hougan sieht hierin einen breiteren Trend, bei dem wirtschaftliche Unsicherheit und Deglobalisierung Bitcoin begünstigen, während traditionelle Fiatwährungen unter Druck geraten.

Geopolitische Spannungen und Trumps Zollpolitik könnten sich ebenfalls positiv auswirken, falls sie eine schwächere Dollar-Politik erzwingen und zu einem fragmentierteren Reservesystem führen, in dem Bitcoin und Gold relevanter werden. Auch die Regulierungslandschaft ist entscheidend. Viele institutionelle Investoren warten auf Klarheit, könnten aber bei weiter steigenden Kursen (z.B. über 70.000 USD) aus FOMO einsteigen. Die Einführung von Bitcoin-ETFs verstärkt diesen Trend der institutionellen Akzeptanz weiter. Laut Bitwise CIO Matt Hougan ist Bitcoin bereit, deutlich höher zu steigen.