Die Konzentration von Bitcoin in den Händen weniger ist ein häufiges Thema. Doch Saifedean Ammous, Autor von „The Bitcoin Standard“, beruhigt die Gemüter. Er erklärt, warum selbst riesige Bitcoin-Bestände das Protokoll nicht gefährden.
In der Welt der Kryptowährungen, insbesondere bei Bitcoin, tauchen häufig Bedenken hinsichtlich der Konzentration von Vermögen in den Händen weniger Akteure auf. Einige Kritiker argumentieren, dass das massive Halten von Bitcoin durch einzelne Entitäten wie Unternehmen oder Einzelpersonen das Protokoll und den Markt insgesamt gefährden könnte. Saifedean Ammous, der renommierte Autor von „The Bitcoin Standard“ und ein prominentes Mitglied der Bitcoin-Gemeinschaft, hat jedoch in einem jüngsten Interview eine andere Perspektive dargelegt. Er sieht keine Gefahr für das Protokoll, selbst bei enormen BTC-Beständen.
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Ammous vertritt die Meinung, dass die Akkumulation einer so großen Menge an Bitcoin durch eine einzelne Partei nicht zu einer Gefährdung des Protokolls führen würde. Er argumentiert, dass eine Person oder ein Unternehmen mit einer solchen Menge Bitcoin keine Anreize hätte, das Protokoll zu manipulieren oder es durch eine Hard Fork zu verändern, da dies den Wert ihrer bestehenden Bitcoin verringern würde. Eine Protokoll-Manipulation wäre ökonomisch irrational.
Ein weiterer Punkt, den Ammous hervorhebt, ist die Tatsache, dass Unternehmen wie MicroStrategy und Investmentfonds wie der BlackRock iShares spot Bitcoin ETF nicht die eigentlichen Besitzer der Bitcoin sind, die sie halten. Sie sind Treuhänder für Aktionäre und ETF-Inhaber, die die tatsächlichen Eigentümer sind. Diese Struktur schützt das Protokoll.
Diese Unternehmen und Fonds handeln im Rahmen ihrer treuhänderischen Pflichten gegenüber ihren Aktionären und ETF-Inhabern. Sollten sie ihre Positionen in einer Weise nutzen, die den Interessen ihrer Stakeholder schadet, würden die Investoren ihr Geld abziehen und nach anderen Möglichkeiten suchen, um in Bitcoin zu investieren. Dieses System der Marktkräfte und der Rechenschaftspflicht sorgt dafür, dass keine einzelne Entität das Protokoll oder den Markt manipulieren kann.
Die jüngsten Entwicklungen im Kryptomarkt unterstreichen die Dynamik und die Anpassungsfähigkeit der Investoren. So hat beispielsweise Twenty One Capital, ein neues Bitcoin-Treasury-Unternehmen, angekündigt, MicroStrategy als „überlegenes Fahrzeug für Investoren“ zu ersetzen. Dies zeigt, dass der Markt ständig in Bewegung ist und dass Investoren immer nach den besten Investitionsmöglichkeiten suchen.
Ammous betont auch die spezifische Rolle, die Bitcoin in der heutigen Wirtschaft spielt. Er sieht Bitcoin eher als ein Speichermedium und ein Netzwerk für die Abwicklung großer Finanztransaktionen. Mit seiner automatisierten Geldpolitik und der Fähigkeit, finale Abwicklungen großer Beträge weltweit in wenigen Minuten durchzuführen, bietet Bitcoin eine dezentrale, neutrale Alternative zu nationalen Zentralbanken.
Die Befürchtungen, dass das massive Halten von Bitcoin durch einzelne Entitäten das Protokoll gefährden könnte, sind nach Ansicht von Saifedean Ammous unbegründet. Die Marktstruktur, die treuhänderischen Pflichten von Unternehmen und die Anpassungsfähigkeit der Investoren sorgen dafür, dass das Bitcoin-Protokoll robust bleibt. Ammous‘ Einsichten unterstreichen die Bedeutung des Verständnisses der ökonomischen Prinzipien hinter Bitcoin.