Bitcoin, die führende Kryptowährung, steht vor einer neuen, ernsthaften Bedrohung. Quantencomputer könnten bald die kryptografischen Grundlagen von Bitcoin untergraben. Experten warnen vor dem „Q-Day“.
Bitcoin, seit seiner Einführung im Jahr 2009 ein globales Phänomen, steht vor einer potenziell existenziellen Bedrohung: dem Quantencomputing. Diese Technologie arbeitet anders als herkömmliche Computer, indem sie enorme Mengen an Möglichkeiten gleichzeitig verarbeitet. Das macht sie besonders leistungsfähig bei der Entschlüsselung von Codes. Die Sicherheit von Bitcoin basiert auf SHA-256 und ECDSA. Leistungsstarke Quantencomputer könnten diese Algorithmen brechen, insbesondere die im ECDSA verwendete elliptische Kurvenkryptografie. Algorithmen wie Shors Algorithmus stellen eine Gefahr dar.
Q-Day beschreibt den Zeitpunkt, an dem Quantencomputer Bitcoin-Wallets knacken könnten. Experten erwarten dies innerhalb der nächsten 5 bis 10 Jahre, was dringende quantenresistente Lösungen erfordert.
Obwohl die aktuelle Generation von Quantencomputern Bitcoin-Systeme noch nicht brechen kann, ist das langfristige Risiko real und erfordert sofortiges Handeln. Entwickler betonen, dass der „technologische Sprung“ von Quantencomputern neue Risiken birgt und das kryptografische Rückgrat von Blockchain potenziell untergraben könnte. Forscher arbeiten bereits an post-quanten-kryptografischen Lösungen. Allerdings könnte dies tiefgreifende Änderungen an der Bitcoin-Infrastruktur erfordern, möglicherweise sogar einen Hard Fork, um die notwendigen Sicherheitsupgrades durchzuführen.
Ein bedeutender Hinweis auf die Ernsthaftigkeit der Bedrohung kam von BlackRock, dem weltweit größten Vermögensverwalter. In der Einreichung für den iShares Bitcoin Trust (IBIT) im Mai 2025 wurde explizit auf die Gefahr durch Quantencomputing hingewiesen. Diese Warnung unterstreicht, dass Quantentechnologie nicht nur Bitcoin, sondern die globale Technologie-Infrastruktur untergraben könnte. Sie ist bedeutsam, da sie zeigt, dass auch institutionelle Spieler diese Risiken ernst nehmen.
Die Folgen eines erfolgreichen Quantenangriffs auf Bitcoin wären katastrophal. Ein Angreifer könnte private Schlüssel aus öffentlichen Adressen ableiten und Transaktionen hijacken, um Coins zu stehlen.
Obwohl die meisten Forscher glauben, dass leistungsstarke Quantencomputer noch 10-20 Jahre entfernt sind, ist es entscheidend, dass die Kryptogemeinschaft jetzt handelt. Etwa ein Viertel der bestehenden Bitcoin befindet sich in älteren Wallet-Formaten, die besonders anfällig sein könnten, falls die Technologie schneller fortschreitet als erwartet. Proaktives Handeln ist unerlässlich.
Bitcoin steht am Scheideweg. Die Entscheidung, ob es seine kryptografischen Grundlagen upgraden oder dem Quantencomputing zum Opfer fallen soll, kann nicht länger aufgeschoben werden. Die kommenden fünf Jahre sind entscheidend, um die Sicherheit von Bitcoin zu gewährleisten. Die Arbeit an post-quanten-kryptografischen Lösungen muss unterstützt und beschleunigt werden. Nur so kann Bitcoin seine Position als sichere digitale Währung behalten. Vorausschauendes Handeln ist entscheidend.