Der Bitcoin-Kurs hat eine beeindruckende Rallye hingelegt und die 100.000 USD-Marke überschritten. Doch trotz des Optimismus warnen Experten vor einer möglichen Marktüberhitzung. Was steckt hinter dem Anstieg und welche Risiken gibt es?
Nach einer beeindruckenden Rallye hat der Bitcoin-Kurs kürzlich die psychologisch wichtige Marke von 100.000 USD überschritten und damit bei vielen Anlegern für Optimismus gesorgt. Diese positive Entwicklung wird von verschiedenen Faktoren angetrieben, darunter eine Einigung zwischen dem Weißen Haus und dem Vereinigten Königreich, die Handelsunsicherheiten reduzierte und das Risikoverhalten wiederbelebte. Der Kurs erreichte sogar einen intratäglichen Höchststand von 101.370 USD.
Ein wesentlicher Treiber ist die zunehmende institutionelle Nachfrage. Unternehmen wie BlackRock und Strategy (ehemals MicroStrategy) konkurrieren um signifikante Bitcoin-Bestände. BlackRocks IBIT Spot Bitcoin ETF übertraf sogar den SPDR Gold Trust bei den Year-to-Date-Inflows. Die Geldpolitik der Federal Reserve, die Zinssätze stabil hält und Zinssenkungen im Q3 2025 erwartet, schwächt den US-Dollar und lenkt Kapital in harte Assets wie Bitcoin und Gold.
Auch auf staatlicher Ebene gibt es Entwicklungen, wie die Einrichtung der ersten staatlichen Krypto-Reserven in New Hampshire und Arizona. Dies wird positiv bewertet, hat aber laut Zack Shapiro vom Bitcoin Policy Institute im Vergleich zur Nachfrage an der Wall Street nur begrenzte Auswirkungen. Die On-Chain-Fundamentaldaten bleiben robust: Der realized capitalization, ein Indikator für langfristiges Haltervertrauen, erreichte ein Allzeithoch von 890 Milliarden USD.
Trotz der starken Fundamentaldaten und der positiven Marktstimmung warnen einige Experten vor einer möglichen Überhitzung. Die jüngste Rallye könnte eine Euphorie befeuern, die möglicherweise nicht nachhaltig ist. Es ist entscheidend, die technischen Indikatoren genau zu beobachten, um potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln.
Während der Relative Strength Index (RSI) neutral ist, deutet der Moving Average Convergence Divergence (MACD) auf vorsichtigen Optimismus. Wichtig ist, die jährliche Durchschnittsmarke von ~76.000 USD nicht zu durchbrechen.
Langfristig bleiben die Prognosen für Bitcoin optimistisch. Polymarket-Prognosen sehen den Kurs 2025 zwischen 59.040 und 138.617 USD. Eine Zielmarke von 138.000 USD bis Ende 2025 wird als plausibel erachtet, sofern makroökonomische Hürden abgebaut werden. Die allgemeine Erwartung deutet auf eine Fortsetzung des positiven Trends hin, auch wenn kurzfristige Korrekturen nicht auszuschließen sind.
Der Bitcoin-Kurs steht nach der jüngsten Rallye stark da, getrieben von institutioneller Nachfrage, makroökonomischen Tailwinds und robusten On-Chain-Daten. Dennoch ist Vorsicht geboten, und die Warnungen vor Überhitzung sollten ernst genommen werden. Anleger müssen die Risiken der Volatilität berücksichtigen und eine langfristige Perspektive einnehmen, statt sich von kurzfristiger Euphorie leiten zu lassen.