KI wird alles zerstören: Bitcoin der reinste AI-Trade?

Wall Street Veteran Jordi Visser vertritt eine kühne These: Bitcoin sei der reinste AI-Trade. Er erklärt, wie die disruptive Kraft von künstlicher Intelligenz und makroökonomische Trends Bitcoin als fundamentales Gut positionieren. Lest, warum er glaubt, dass unser System nicht überleben wird.

In einer kürzlich veröffentlichten Substack-Essay hat der Macro-Investor Jordi Visser eine kühne These aufgestellt: Bitcoin sei „der reinste AI-Trade“. Diese Behauptung, die ihn nach eigenen Angaben in fast all seinen öffentlichen Auftritten begleitet, bildet das Kernstück seines Essays mit dem Titel „You Don’t Find Bitcoin, Bitcoin Finds You: Why It’s the Purest AI Trade“. Visser, ein Wall Street-Veteran mit über dreißig Jahren Erfahrung, zuletzt Präsident und CIO bei Weiss Multi-Strategy Advisers, leitet heute die AI Macro Nexus Research bei 22V Research.

Visser argumentiert, dass Bitcoin eng mit der Disruption durch künstlicher Intelligenz (KI) verknüpft ist. Seine These basiert auf einer Reise, die sich über drei distincte Schritte und vier beschleunigende Kräfte erstreckt. Diese Kräfte halfen ihm, die Verbindungen zwischen Geldpolitik, exponentieller Innovation und einer sich schneller als unsere Systeme verändernden Welt zu verstehen.

Vissers persönliche Erweckung begann im Frühjahr 2021, als die pandemiebedingte Geldschöpfung mit einem häuslichen Erlebnis kollidierte. Sein 13-jähriger Sohn konnte den Kryptoraum erklären, was ihn zu Michael Saylors Unternehmens-Treasury-Wette und Paul Tudor Jones’ Beschreibung von Bitcoin als „das schnellste Pferd im Rennen“ führte. Dies überzeugte ihn, dass Bitcoin „eine rationale Reaktion auf ein irrationales System ist, das nach einem neuen suchte“.

Der zweite Meilenstein kam durch Jeff Booths Buch „The Price of Tomorrow“. Booths Argument, dass Innovation immer deflationär für die Wirtschaft ist und der Baseline-Wert für Inflation immer negativ ist, enthüllte ein „Ökonomisches Trilemma“. Demnach kann eine von Schulden belastete industrielle Wirtschaft nur durch die Inanspruchnahme von Staatshaushalten überleben, während eine kapitalleichte digitale Wirtschaft beschleunigt voranschreitet.

Der dritte Wendepunkt kam mit Marc Andreessens Essay aus dem Jahr 2014, „Why Bitcoin Matters“. Andreessens Darstellung des Bitcoin-Whitepapers als monetares Protokoll – „auf gleicher Ebene mit der Schaffung des Internets selbst“ – überzeugte Visser, Bitcoin nicht länger als Herausforderer für souveräne Währungen zu sehen, sondern als Basis-Schicht für ein neues, dezentralisiertes Wirtschaftssystem.

Visser identifiziert vier zentrale Kräfte, die seine These untermauern: Unprecedented Fiscal and Monetary Intervention, strukturelle Deflation durch exponentielle Technologien wie KI, institutionelle Erosion durch beschleunigte Obsoleszenz und Bitcoin als souveränes digitales Vermögen. Bitcoin existiert als autonomes, verifizierbares Infrastruktur-Layer für die digitale Wirtschaft, unabhängig von Nationalstaaten.

Visser betont, dass KI selbst eine der zentralen Kräfte ist: „Für Jahre haben wir gesagt, Software frisst die Welt. Aber jetzt frisst KI die Software und bald wird sie alles in ihrem Weg fressen.“ Intelligente Agenten werden die Knappheitsprämien untergraben und lassen Bitcoin – algorithmisch endlich und unabhängig – als „Souveränität im digitalen Maßstab“ übrig.

In einer seiner dunkelsten Prognosen schreibt Visser, dass KI „alles letztendlich zerstören wird – nicht böswillig, sondern systematisch“. Das aktuelle Wirtschaftssystem, basierend auf Knappheit, Schulden und Zentralisierung, sei nicht in der Lage, dies zu überleben. Die Adoption von Bitcoin beginne an den Rändern, bei Einzelanlegern und frühen Staaten, und bereite den Boden für eine zukünftige top-down-Kapitalrotation, wenn FOMO und Gier mehr und mehr Zweifler anziehen.