Bitcoin: Bullisch trotz Dollar-Schwäche & Stagflation?

Trotz wirtschaftlicher Unsicherheit und schwächelndem Dollar zeigt Bitcoin erstaunliche Stärke. Drohende Stagflation und expansive Geldpolitik könnten Bitcoin weiter befeuern – ein bullischer Ausblick für Krypto-Investoren?

Inmitten globaler ökonomischer Unsicherheiten und weitreichender politischer Entscheidungen, die die Finanzmärkte prägen, zeigt Bitcoin eine bemerkenswerte Resilienz. Diese Widerstandsfähigkeit deutet auf einen potenziell bullischen Ausblick hin. Ein schwächelnder US-Dollar, die drohende Stagflation und die expansive Geldpolitik der Zentralbanken sind zentrale Faktoren, die die aktuelle Dynamik am Kryptomarkt bestimmen und die Makrolage komplex gestalten. Die Entwicklung erfordert genaue Beobachtung der On-Chain Daten und Marktindikatoren.

Der US-Dollar, traditionell ein sicherer Hafen, erlebt eine ungewöhnliche Schwächephase. Gründe hierfür sind schwindendes Vertrauen in die US-Wirtschaft, die Bewältigung der COVID-19-Folgen und massiv schuldenfinanzierte Hilfsprogramme. Die expansive Geldpolitik der US-Notenbank (Fed) mit Niedrigzinsen und Anleihekäufen reduziert die Renditen und mindert die Attraktivität des Dollars. Selbst angekündigte Importzölle konnten die Abwertung nicht stoppen, was importierte Inflation sogar verstärken könnte.

In diesem Umfeld positioniert sich Bitcoin als attraktive Alternative für Anleger auf der Suche nach Wertspeichern abseits traditioneller Märkte. Historisch korrelierte Bitcoin oft positiv mit Phasen wirtschaftlicher Unsicherheit und Dollar-Schwäche, wie der deutliche Kursanstieg während der Pandemie 2020 zeigte. Viele suchen nach dezentralen Anlageformen, um sich gegen potenzielle Fiatverluste abzusichern. Die Analyse der Short/Long Term Holder Kohorten zeigt oft eine starke Überzeugung.

Makroexperte Luke Gromen prognostiziert eine gezielte Dollar-Schwächung durch die USA, was eine enorme Nachfrage nach Risiko-Assets wie Bitcoin auslösen und zu signifikanten Kurssteigerungen führen könnte.

Die drohende Stagflation, eine gefährliche Mischung aus stagnierendem Wirtschaftswachstum und hoher Inflation, könnte Bitcoin weiter stützen. Während traditionelle Anlageklassen wie Aktien und Anleihen in solchen Phasen oft an Wert verlieren, könnten sich knappe Güter wie Gold und Bitcoin als stabiler erweisen. Kurzfristig belastet die Unsicherheit zwar die Nachfrage, doch langfristig könnten die inhärente Knappheit von Bitcoin und zunehmende institutionelle Investitionen den Kurs stabilisieren.

Zach Pandl von Grayscale bezeichnete den jüngsten Rückgang als ‚The most bullish 8% drawdown I’ve ever seen,‘ was auf robuste Fundamentaldaten trotz kurzfristiger Volatilität hindeutet.

Die optimistische Einschätzung von Grayscale wird durch Marktsignale gestützt. Die Entscheidung der Fed, das Tempo der Bilanzreduzierung zu verlangsamen, könnte die Liquidität im Markt erhöhen, was typischerweise Risiko-Assets wie Kryptowährungen zugutekommt. Zudem deutet der sogenannte Skew am Optionsmarkt, der sich zugunsten von Call-Optionen verschoben hat, auf wachsenden Optimismus unter Tradern hin, die auf steigende Kurse spekulieren.

Langfristig bleiben die Perspektiven für Bitcoin vielversprechend. Die absolute Knappheit, fixiert bei 21 Millionen Coins, und das gerade erfolgte Halving, welches die Blockbelohnung halbierte, sind starke angebotsseitige Faktoren. Die Einführung regulierter Finanzprodukte wie Bitcoin-ETFs erleichtert den Zugang für eine breitere Anlegerschicht und könnte die Nachfrage weiter ankurbeln. Zunehmende institutionelle Adaption gilt als entscheidender Katalysator für zukünftiges Wachstum. Kann eine schwache Dollar den Bitcoin antreiben?