Könnte eine US-Rezession Bitcoin beflügeln? Während einige Experten langfristig optimistisch sind, warnt 10x Research vor verfrühter Euphorie. Die aktuellen Marktdaten deuten auf kurzfristige Risiken hin, bevor Bitcoin potenziell von einer lockeren Geldpolitik profitieren könnte.
Die Marktanalysen für Bitcoin im Jahr 2025 zeigen angesichts einer möglichen US-Rezession ein gespaltenes Bild. Während einige auf langfristig positive Effekte für den Bitcoin-Preis hoffen, mahnt Markus Thielen von 10x Research zur Vorsicht. Er warnt davor, den bullischen Impuls zu früh zu erwarten. Die aktuelle Datenlage, insbesondere die Ausweitung der Kreditspreads, deutet auf tiefgreifende wirtschaftliche Sorgen hin, die die Märkte möglicherweise noch nicht vollständig eingepreist haben, was kurzfristige Risiken für Bitcoin birgt.
Thielen betont, dass die Ausweitung der Kreditspreads darauf hindeutet, dass rezessionsbedingte Bedenken tief in die Wirtschaft eindringen.
Thielen argumentiert, dass die Erwartung eines bullischen Impulses verfrüht sei. Historisch gesehen könnte Bitcoin zunächst unter Druck geraten, etwa wenn China den Yuan abwertet oder die Fed die Zinsen senkt. Ein erster Zinsschnitt der Fed sei oft kein sofortiger Kurstreiber, sondern bestätige eher die wirtschaftliche Schwäche, was initialen Verkaufsdruck (Fiatverluste) auf Bitcoin auslösen könnte. Kurzfristige Rückschläge für Short Term Holder sind in solchen Phasen nicht ungewöhnlich, bevor sich langfristige Chancen ergeben.
Langfristig könnte sich das Bild jedoch wenden. Die potenziellen Folgen einer Rezession, wie eine expansive Geldpolitik der US-Notenbank (Fed), könnten Bitcoin stützen. Robbie Mitchnick von BlackRock sieht hier erhebliches Potenzial. Er argumentiert, dass Faktoren wie steigende Staatsdefizite, niedrige Zinsen und monetäre Stimuli in einem rezessiven Umfeld Bitcoin als alternativen Wertspeicher attraktiv machen könnten, ähnlich wie Gold. Investoren suchen in unsicheren Zeiten nach solchen Assets.
Robbie Mitchnick, Leiter der Digital-Assets-Abteilung bei BlackRock, äußerte, dass „eine Rezession ein großer Katalysator für Bitcoin sein würde“.
Die aktuelle Marktstimmung bleibt jedoch von Unsicherheit geprägt. Zwar forderte David Sacks, der Crypto- und AI-Czar des Weißen Hauses, nach sinkenden Inflationsdaten eine Zinssenkung. Das FedWatch-Tool der CME Group signalisiert jedoch eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Zinsen bei der nächsten Sitzung unverändert bleiben. Dies spiegelt die Zerrissenheit wider und deutet darauf hin, dass die Märkte auf eine klare Richtung der Geldpolitik warten und die Auswirkungen noch nicht vollständig absorbiert haben.
Ein weiterer Faktor ist die Schwäche des US-Dollars, gemessen am DXY-Index, der zuletzt nachgab. Dies kann als weiteres Indiz für Marktunsicherheit interpretiert werden. Gleichzeitig schreitet die institutionelle Adoption voran, wie der Erfolg von Produkten wie dem iShares Bitcoin Trust ETF von BlackRock zeigt. Dieser erleichtert institutionellen Investoren den Zugang zu Bitcoin, was das langfristige Fundament stärken könnte, auch wenn kurzfristige Turbulenzen bestehen bleiben.
Zusammenfassend sind die Aussichten für Bitcoin komplex. Kurzfristige Herausforderungen durch Rezessionsängste, Kreditspreads und Fed-Unsicherheit stehen dem langfristigen Potenzial durch mögliche monetäre Lockerung und wachsende institutionelle Akzeptanz gegenüber. Die hohe Volatilität erfordert eine sorgfältige Analyse der On-Chain-Daten und makroökonomischen Indikatoren. Investoren sollten sich der Risiken bewusst sein und fundierte Entscheidungen treffen, statt voreiligen bullischen Impulsen zu folgen. Laut btc-echo.de steigt die Wahrscheinlichkeit einer US-Rezession.