Der Bitcoin-Preis zeigt sich stabil, doch unter der Oberfläche brodelt es. Ein signifikanter Anstieg des Taker Buy Volumes und verändertes Investorenverhalten deuten auf eine mögliche Trendwende hin. Ist das der Startschuss für die nächste Rallye?
Trotz makroökonomischer Turbulenzen, ausgelöst durch neue US-Handelszölle, zeigt sich der Bitcoin-Markt erstaunlich resilient. Nach einem kurzen Peak bei $87.000 am 2. April pendelte sich der Preis um $84.000 ein. Diese Stabilität, während US-Aktienmärkte schwächeln, nährt Spekulationen über eine mögliche Entkopplung von traditionellen Märkten. Aktuell notiert Bitcoin bei rund $84.000 mit einem Tagesplus von über 2%, was Hoffnung für die Wochenend-Performance macht, die 2025 bisher oft enttäuschend verlief. Marktteilnehmer beobachten die Preisaction genau.
Ein zentrales Signal für eine potenzielle Trendwende liefert das Taker Buy Volume. Dieser Metrik misst das kumulierte Kaufvolumen von Marktteilnehmern („Takern“), die bestehende Verkaufsorders in Perpetual Swaps bedienen. Ein Anstieg signalisiert oft wachsenden Kaufdruck und unmittelbare Nachfrage. Der Krypto-Analyst Maartunn weist auf X darauf hin, dass dieses Volumen kürzlich eine signifikante Schwelle überschritten hat, was historisch oft bullischen Preisbewegungen vorausging. Die Datenlage mahnt zur Vorsicht und genauer Beobachtung.
Maartunn betonte: ‚Die Taker-Käufer beginnen, in den Markt einzutreten.‘ Das Bitcoin Taker Buy Volume auf allen CEXs überschritt kürzlich 100 Millionen BTC und erreichte ~101,18 Millionen BTC.
Ergänzend dazu liefert die Taker Buy/Sell Ratio Einblicke in das Marktsentiment. Sie setzt das Kauf- dem Verkaufsvolumen der Taker ins Verhältnis. Ein Wert über 1 indiziert dominierenden Kaufdruck. Besonders auffällig ist der jüngste Anstieg dieser Ratio auf der Börse HTX (ehemals Huobi) auf über 545 – ein starkes lokales Kaufsignal. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Durchschnitt über alle Börsen hinweg mit ca. 0,8 aktuell noch unter 1 liegt, was auf anhaltenden Verkaufsdruck an anderer Stelle hindeutet.
Ein weiterer, oft unterschätzter Faktor sind die steigenden Mining-Kosten. Die durchschnittlichen Produktionskosten für einen Bitcoin, inklusive aller Aufwendungen wie Strom und Hardware, kletterten zuletzt auf über $86.668. Historische Muster zeigen, dass signifikante Anstiege der Mining-Kosten häufig von einer nachfolgenden Preisanpassung nach oben begleitet werden. Dieser Anstieg könnte somit als weiterer Indikator für eine bevorstehende Aufwärtsbewegung interpretiert werden, da Miner tendenziell ungern unter Produktionskosten verkaufen.
Die On-Chain-Daten spiegeln eine wachsende Überzeugung bei Investoren wider. Sowohl Short-Term Holder (Besitzdauer < 155 Tage) als auch Long-Term Holder (Besitzdauer > 155 Tage) zeigen seit Anfang April eine gestärkte Akkumulationstendenz. STHs, sonst eher preissensitiv, häuften trotz des Kursrückgangs von 25% vom ATH rund 15.000 BTC an (Gesamt: >3,7 Mio. BTC). LTHs erhöhten ihre Bestände seit Februar gar um 400.000 BTC auf über 13,5 Mio. BTC. Dies signalisiert starkes Haltevertrauen trotz stagnierender Preise.
Expertenmeinungen zur kurzfristigen Entwicklung gehen auseinander, spiegeln aber eine grundlegend positive Tendenz wider. Julio Moreno (CryptoQuant) erwartet eine Erholung durch nachlassenden Verkaufsdruck, sichtbar an der sinkenden Realized Profit/Loss Margin. Nic Puckrin (Coin Bureau) sieht Parallelen zum Bullrun 2017 und hält ein neues Allzeithoch im April 2025 für möglich, abhängig von Volumen und Liquidationen. Er betont zudem die starke Kaufunterstützung durch US-Investoren als Reaktion auf die jüngsten makroökonomischen Verwerfungen.