Alarmstufe Rot? Bitcoin im Visier von Unternehmen

Immer mehr Unternehmen packen Bitcoin in ihre Bilanzen – ein Trend, der als „Bitcoin Treasury Model“ bekannt ist. Doch Coinbase schlägt Alarm: Dieses Modell birgt signifikante systemische Risiken, die den gesamten Kryptomarkt beeinflussen könnten. Lest, warum Experten warnen.

In der Kryptowelt gibt es seit 2024 einen bemerkenswerten Trend: Öffentlich gehandelte Unternehmen nehmen Bitcoin in ihre Bilanzen auf. Dieses sogenannte „Bitcoin Treasury Model“ wird durch eine Änderung der Rechnungslegungsregeln begünstigt, die eine „mark-to-market“-Bewertung digitaler Assets erlaubt. Dies führt zu mehr Transparenz, birgt aber laut Coinbase auch erhebliche systemische Risiken.

Unternehmen sehen Bitcoin als Schutz gegen Inflation und zur Vermögensdiversifikation. Es signalisiert zudem eine fortschrittliche Kultur, wie Pioniere wie MicroStrategy und Tesla gezeigt haben.

Coinbase-Analysten warnen eindringlich vor der Finanzierung dieser Käufe, oft über konvertierbare Anleihen. Bei Refinanzierungsproblemen oder einem Kurscrash drohen erzwungene Verkäufe, die den Markt kaskadieren lassen könnten.

„Wenn die Refinanzierungsmöglichkeiten für diese Anleihen ausgetrocknet sind oder der Kurs von Bitcoin stark fällt, könnten diese Unternehmen gezwungen sein, ihre Kryptobestände zu verkaufen.“

Die extreme Volatilität von Bitcoin stellt ein weiteres Risiko dar. Plötzliche Kurseinbrüche können zu signifikanten Fiatverlusten und Vertrauenseinbußen für die betroffenen Unternehmen und den Gesamtmarkt führen. Dies beeinflusst nicht nur die Bilanzen, sondern auch die Wahrnehmung der Asset-Klasse.

Makroökonomische Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle. Positive Aussichten könnten den Markt stützen, doch Risiken wie Rezession oder Handelskonflikte bleiben bestehen. Auch regulatorische Unsicherheiten durch Initiativen wie den GENIUS und CLARITY Act könnten die Akzeptanz beeinflussen.

Das Bitcoin Treasury Model birgt sowohl Chancen als auch Risiken. Unternehmen müssen Finanzierungsmodelle und Risiken sorgfältig evaluieren und auf robuste Risikomanagementpraktiken setzen, um negative Auswirkungen zu minimieren.

Investoren sollten ebenfalls die makroökonomische Lage, die regulatorische Entwicklung und die spezifischen Risiken des Modells berücksichtigen, um fundierte Entscheidungen zu treffen.