Bitcoin: Alarm! Unrealisierte Verluste auf Rekordniveau

Nach einer beeindruckenden Rallye erlebt Bitcoin eine scharfe Korrektur. Aktuelle On-Chain Daten zeigen einen besorgniserregenden Anstieg unrealisierter Verluste auf den höchsten Stand seit Monaten. Lest hier die Analyse der Situation und was sie für Investoren bedeutet.

Der Kryptomarkt, allen voran Bitcoin, zeigt sich von seiner volatilen Seite. Nach einer Phase beeindruckender Gewinne kam es jüngst zu einem spürbaren Rücksetzer. On-Chain Daten signalisieren nun erhöhte Risiken: Am 8. April 2025 erreichte die Net Unrealized Profit/Loss Ratio (NUP) mit 0,0578 den höchsten Stand seit November 2023. Gleichzeitig fiel die NUPL auf 0,4253, den tiefsten Wert seit September 2024. Dies deutet auf einen signifikanten Anstieg unrealisierter Verluste bei Investoren hin, eine kritische Marktlage.

Zur Einordnung: 2024 war geprägt von starkem Aufwind. Die Genehmigung der Bitcoin-Spot-ETFs im Februar trieb den Kurs über 60.000 USD. Bereits am 8. März wurde die Marke von 70.184 USD erreicht. Dieser Bullenlauf schuf eine Basis für spätere Höchststände, zog aber auch viele Investoren zu hohen Einstiegspreisen an. Die damalige Euphorie steht im Kontrast zur aktuellen Korrekturphase, die nun viele Positionen unter Wasser drückt und das Risiko von Fiatverlusten erhöht.

Weitere Treiber unterstützten den Kursanstieg. Das vierte Halving-Event am 19. April 2024, welches die Blockbelohnung halbierte, führte trotz erwarteter Volatilität zu einer moderaten Gewinnphase mit einem Schlusskurs um 63.821 USD. Auch die geldpolitische Lockerung durch die US-Notenbank trug bei: Die Ankündigung einer Zinssenkung durch die Fed am 18. September 2024 wurde vom Markt positiv aufgenommen und stützte den Bitcoin-Preis weiter, was die Aufwärtsdynamik bis ins Spätjahr hinein befeuerte.

Der Höhepunkt der Rallye folgte im November 2024, beflügelt durch die Wiederwahl von Donald Trump. Bitcoin durchbrach alte Rekordmarken und erreichte am 7. November 76.999 USD auf Coinbase, gefolgt von über 80.000 USD am 10. November auf Crypto.com. Die Marktstimmung war extrem euphorisch, am 22. November wurden sogar kurzzeitig über 99.000 USD gehandelt, bevor auf der Börse Whitebit die psychologisch wichtige Marke von 100.000 USD fiel.

Doch auf die extreme Euphorie folgte ein jäher Absturz. Bis zum 8. April 2025 fiel der Bitcoin-Preis aggressiv auf etwa 76.000 USD zurück. Genau dieser Rückgang ließ die bereits erwähnten unrealisierten Verluste sprunghaft ansteigen (NUP auf 0,0578, Höchststand seit Nov 2023) und drückte die Netto-Gewinn/Verlust-Ratio (NUPL auf 0,4253, Tiefststand seit Sep 2024). Diese Metriken zeigen deutlich den finanziellen Stress im System, da viele Coins über ihrem aktuellen Marktwert gekauft wurden.

Die Daten deuten darauf hin, dass ein signifikanter Anteil der Halter, insbesondere Short-Term Holder, aktuell im Minus sitzt. Dies erhöht das Risiko weiterer Verkäufe zur Verlustbegrenzung.

Ein Anstieg unrealisierter Verluste ist ein klares Warnsignal. Es bedeutet, dass viele Marktteilnehmer, die zu Höchstkursen eingestiegen sind, nun buchhalterische Verluste aufweisen. Sollten diese Investoren gezwungen sein oder sich entscheiden zu verkaufen, könnte dies zusätzlichen Abwärtsdruck auf den Preis ausüben. Besonders Short-Term Holder, die oft weniger überzeugte Investoren sind, könnten bei anhaltender Schwäche ihre Positionen auflösen und so die Korrektur verschärfen.

Trotz der aktuellen Korrektur bleiben einige Analysten wie PlanB langfristig optimistisch. Argumentiert wird mit der anhaltend positiven Korrelation zwischen Bitcoin und traditionellen Märkten wie dem S&P 500 sowie einer tendenziell abnehmenden Volatilität im Bitcoin-Markt über längere Zeiträume. Dies könnte auf eine reifere Asset-Klasse hindeuten, die trotz kurzfristiger Rückschläge strukturell aufwärtsgerichtet bleibt. Dennoch ist Vorsicht geboten, da die On-Chain-Daten kurzfristig Risiken signalisieren.

Der jüngste Preisrückgang und der Anstieg der unrealisierten Verluste sind ernstzunehmende Indikatoren. Kurzfristig dominieren Unsicherheit und das Risiko weiterer Verkäufe. Langfristige Analysen deuten zwar auf Potenzial hin, doch die aktuelle Marktdynamik mahnt zur Vorsicht. Eine genaue Beobachtung der On-Chain-Daten und eine disziplinierte Strategie sind unerlässlich, um durch diese volatile Phase zu navigieren und Bitcoins Preis potenzielle Fiatverluste zu managen.