Warum Bitcoins Volatilität trotz Trump sinkt

Inmitten globaler Unsicherheiten und Trumps Handelspolitik zeigt Bitcoin eine bemerkenswerte Entwicklung: Seine implizite Volatilität ist gesunken. Wie lässt sich dieser scheinbare Widerspruch erklären und welche Faktoren stecken dahinter?

In den letzten Monaten hat sich die Kryptowelt eng mit geopolitischen Spannungen und der Handelspolitik der USA unter Präsident Donald Trump verknüpft. Die implizite Volatilität von Bitcoin, die die erwartete Preisschwankung misst, ist trotz globaler Unsicherheiten gesunken. Dieses Phänomen mag paradox erscheinen. Normalerweise würde man erwarten, dass solche Spannungen die Volatilität erhöhen. Doch es gibt mehrere Schlüsselfaktoren, die diese unerwartete Entwicklung erklären.

Jede durch Tariffe ausgelöhte Panik testet die „schwachen Hände“ und schafft Raum für institutionelle Investoren, Bitcoin zu niedrigeren Kursen aufzukaufen.

Die jüngsten Handelskonflikte, insbesondere Trumps Tariffdrohungen gegen die Europäische Union und Tech-Riesen, haben die globalen Märkte aufgewirbelt. Am 23. Mai 2025 führte eine solche Drohung zu einem abrupten Einbruch des Bitcoin-Preises unter 109.000 USD. Trotz dieser kurzfristigen Schwankung ist die implizite Volatilität von Bitcoin seit Jahresbeginn tendenziell gesunken. Dies liegt unter anderem an der zunehmenden Beteiligung institutioneller Investoren.

Die Reaktion von Bitcoin auf geopolitische Ereignisse ähnelt zunehmend der von Gold. Bitcoin wird als alternative Wertspeicherung neben Gold wahrgenommen, besonders wenn der US-Dollar durch Handelskriege geschwächt wird.

Während der ‚Liberation Day‘-Erlass im April 2025 zu einem 27%igen Einbruch des Bitcoin-Preises führte, stieg der Goldpreis. Diese Korrelation zeigt, dass Bitcoin nicht mehr nur ein unkorreliertes Asset ist. Stattdessen wird es als alternative Wertspeicherung betrachtet, insbesondere in Zeiten, in denen der US-Dollar durch die Handelskriege geschwächt wird. Die Volatilitätserwartungen verschieben sich.

Die Volatilitätserwartungen auf den Finanzmärkten haben sich signifikant verändert. Während Tariffdrohungen die Volatilität in traditionellen Märkten erhöhten, nahm die implizite Volatilität von Bitcoin ab. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Unsicherheiten durch die US-Handelspolitik nun stärker in traditionellen Märkten reflektiert werden.

Die Experten gehen davon aus, dass die Volatilität weiterhin von geopolitischen Entwicklungen abhängen wird. Eine Stabilisierung ist möglich, da sich die Marktteilnehmer an unvorhersehbare Politiken gewöhnen.

Regulierungsentscheidungen und politische Initiativen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Das jüngste Treffen zwischen Präsident Trump und Vertretern der Kryptobranche, bei dem Pläne für eine strategische Bitcoin-Reserve diskutiert wurden, führte zu erhöhter Unsicherheit. Solche Ankündigungen beeinflussen die zukünftige Entwicklung erheblich. Potenzielle Regulierungsänderungen, wie die Anerkennung Bitcoins als alternative Wertspeicherung, könnten langfristig zur Stabilisierung führen.